Nur eine kurze Beobachtung, ich bin nämlich sehr beschäftigt müde.
In meiner aus 16 Kindern bestehenden Gruppe gibt es keinen Konsens und keine mir verständliche Logik darüber, was ein gruseliges Insekt ist und was nicht. Zum Sommeranfang gab es im Kindergarten-Garten Rollasseln und anderes Geviech, die waren total super und nach ihnen wurde sogar gesucht, um sie einzufangen. Ameisen kann man auch super beobachten und ihr Haus zerstören, bevor Claudia ihnen das verbietet*. Tote Zikaden (monströse Viecher!) kann man mir auch mal als Geschenk vorbeibringen.
Sobald man aber drinnen ist, und sich eine kleine Fliege durchs Zimmer stiehlt, geht das Geschrei los. “虫!虫!” (“Mushi! Mushi!” “Insekt! Insekt!”**) aus allen Mündern und es ist kein vernünftiger Unterricht mehr zu machen, außer man lenkt die Kinder geschickt ab und die Fliege zieht von dannen.
Seit einiger Zeit haben wir kleine Schmetterlinge im Garten, die ich mit den Kindern anschaue. Regel Nummer 1: Nicht anfassen, sonst fliegen sie weg. Da halten sich überraschenderweise auch alle dran. Wenn der Schmetterling aber gelangweilt ist und trotzdem weiterfliegt gibt es eine Aufregung, als würde er Blut saugen und sich auf der Suche nach einem Opfer befinden.
Merke: Viecher, die man aus dem Boden ausbuddeln muss sind okay. Riesige Ekelviecher eignen sich super für Geschenke. Fliegen und Schmetterlinge sind der fliegende Tod.
Und dann habe ich natürlich noch das eine Mädchen, das anfängt panisch zu schreien, sobald ein Insekt sie berührt, oder sie glaubt, berührt worden zu sein.
*Respekt vor Lebewesen usw. War natürlich als Kleinkind selbst nicht besser.
** An dieser Stelle möchte ich kurz darauf hinweisen, dass Japaner sich am Telefon nicht mit “Muschi Muschi” melden. War, als ich Teenager war, ein gängiger Irrglaube. Es heißt richtig “Moshimoshi”. “Mushi” wird auch nicht wie “Muschi” gesprochen. Damit wir das mal durchhaben.