Immer wieder “Auf Wiedersehen”.

Was einem keiner verrät, bevor man ins Ausland geht, ist dass man sich oft von Leuten verabschieden muss, zumindest wenn man mit anderen Ausländern zu tun hat. Leider verlassen immer wieder Freunde das Land, aus den verschiedensten Gründen.

Pictlink_20140902_170936Meine Freundin Lucie habe ich am Dienstag zum vorerst letzten Mal getroffen.

Zwei Jahre haben wir zusammen gearbeitet. Sie war die erste Kollegin, mit der ich auch außerhalb der Arbeit etwas unternehmen wollte. Zusammen ging es zum Karaoke, zum Trinken, zum Kochen und zum Host Club.

Außerhalb der Arbeit haben wir in Japan sehr unterschiedlich gelebt, was mir aber eher Gelegenheit gab, Dinge zumindest aus zweiter Hand zu erleben, die mir sonst ganz fremd sind. Host Clubs zum Beispiel. Ich mag Drama, mit dem ich nicht involviert bin. 😉

Pictlink_20140902_170834Weil Zurückwandern mit unglaublich viel Stress verbunden ist, hatte Lucie nicht viel Zeit, für Purikura und Kaffee hat es aber noch gereicht. 🙂 Gar nicht viel Zeit für einen emotionalen Abschied, weswegen ich auch erst so richtig traurig wurde, als ich schon wieder zuhause war.

Abschiede sind blöd. Ich hoffe nur, dass Lucie ihren großen Fehler bald einsieht und wieder nach Japan zurückkommt. 😉

(Come back, we have the Kawaii!)

Leider wird das wohl eine Konstante in meinem Leben in Japan bleiben. Meine kanadische Freundin Amanda ist mit Working Holiday, also nur für ein Jahr, hier und selbst meine beste Freundin in Japan wird nicht für immer hier bleiben. 🙁

Da kann man nur versuchen in Kontakt zu bleiben und neue Freundschaften zu knüpfen – idealerweise mit Leuten, die für immer hier bleiben.

0 Gedanken zu „Immer wieder “Auf Wiedersehen”.

  1. Peter-J. Alexander sagt:

    Liebe Claudia,

    das kenne ich; ‘Lebensabschnittsfreundschaften’, die sich schnell bilden können und oft sehr intensiv sind. Man braucht wohl auch die eigene Kultur, den Kulturaustausch mit Landsleuten. Nichtsdestotrotz gibt es selbst für die ‘Langlebigen’ ja Möglichkeiten in Nippon wie etwa die OAG. Gerade dort trifft man immer wieder interessante Menschen, die sowohl die heimatliche Kultur als auch Japan mögen, beide Kulturen gut verstehen und mit denen sich Kontakte sehr lohnen. Schließlich wird es ja unter den rund 5700 deutschen Landsleuten einige geben, die zu uns ‘passen’ und zu denen wir auch langfristige Freundschaften aufbauen können…

    Gambatte kudasai…

    • Claudia sagt:

      Es geht mir gar nicht so sehr um den Kulturaustausch, ich bin absolut nicht darauf aus unglaublich viele Deutsche kennenzulernen (obwohl ich natürlich genug kenne). Ich glaube einfach, dass man in der Rolle “Westlicher Ausländer in Japan” dann doch etwas gemeinsam hat, das irgendwie vor allem am Anfang verbindet und es diesen Freundschaften leichter macht. 🙂 Keine Angst, ich habe nicht nur Freunde, die demnächst wieder abreisen. 😉

  2. Shaoshi sagt:

    Du sprichst mir aus der Seele. Ich zähle schon gar nicht mehr mit, wie viele Leute ich habe gehen sehen. Eine Zeit lang habe ich deshalb versucht, mich nur an die Chinesen zu halten, aber die sind inzwischen auch alle im Ausland 🙁 Wer hier gut Fremdsprachen spricht, geht früher oder später aus China weg und mit Leuten ohne Fremdsprachenkenntnisse ist es noch zu schwer, tiefe Freundschaften aufzubauen (die Sprachhürde ist dafür einfach noch zu groß). Man braucht hier wohl ganz besonders viel Geduld …

    • Claudia sagt:

      Das Sprachproblem habe ich persönlich eher nicht, aber als Ausländer trifft man in Japan oft am leichtesten jene Japaner, die entweder mit irgendjemandem Englisch reden möchten oder ausländische Freunde voll cool finden. Stehe ich persönlich nicht so sehr drauf, deswegen sind’s dann doch oft andere Ausländer.

  3. Anika sagt:

    Idealerweise mit Japanern? ^_-
    Meine japanischen Freunde wollen nur alle nach Deutschland >.>
    Aber ja… ans Abschiednehmen muss man sich gewöhnen…
    Gestern? flog der Fritz…. Morgen geht es zu einer anderen Abschiedsparty..
    Meine beste Freundin lebt in Deutschland..
    Ich bin nur froh im Zeitalter des Internets mit Skype zu leben. Das erleichtert das Kontakthalten!
    Nur das Zeitalter des Beamens wäre besser… Wäre schön die Familie ab und zu besuchen zu können..

    • Claudia sagt:

      Die meisten deiner japanischen Freunde kennst du aber auch über die OAG und ähnliche Sachen, oder? Ich habe z.B. gar keine japanischen Freunde, die irgendetwas mit Deutschland zu tun haben.
      Kontakt zu halten kann man immer versuchen, aber letztendlich verliert man sich oft doch aus den Augen. 🙁

      • Anika sagt:

        Mit der OAG hab ich nichts am Hut ^_-
        Aber stimmt… Ich habe nur japanische Freunde, die irgendwie mit dem Ausland verbandelt sind. Ob nun Deutschland, USA oder sonst was…

        Ehrlich gesagt.. Seit ich in Japan bin klappt das Kontakthalten viel viel besser als in Deutschland.
        Ich habe sogar wieder Kontakt zu Leuten, zu denen ich vorher Jahrelang überhaupt keinen Kontakt hatte.

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