Inzwischen ist es fast zehn Jahre her, dass ich das erste Mal nach Japan gezogen bin. Dennoch hatte ich es bis vor einigen Wochen nicht geschafft, den Nationalsport Japans mal live zu sehen. Nein, nicht Baseball, sondern Sumō. Dafür ging es nach Ryōgoku (両国), was zum Glück von mir zuhause nur etwa 20 Minuten entfernt ist. Dort traf ich mich mit einer japanischen Freundin, die auch noch nie ein Sumotournier gesehen hatte.
Kategorie: Traditionen, Feste und Zeremonien
Die Kimonos meiner Schwiegergroßmutter.
Es gibt in meiner japanischen Familie ein Familienmitglied, dass ich noch nie getroffen habe, und das dennoch immer irgendwie anwesend ist: Die Mutter meines Schwiegervaters. Sie ist vor inzwischen fast dreißig Jahren an Krebs verstorben, aber sie kommt in den Geschichten, die zuhause erzählt werden, immer wieder vor. Zum Totenfest im Sommer ist sie noch einmal präsenter, denn jeden Tag wird für sie mitgekocht. Als wir vor vielen Jahren alte Heimvideos von Videokassetten auf eine Festplatte brachten, war sie plötzlich zu sehen, und die Stimmung im ganzen Raum änderte sich schlagartig. Wenn meine japanische Familie so etwas wie eine Schutzheilige hat, ist es diese Großmutter.
Der erste Traum.
Das neue Jahr ist in Japan wichtig – vor allem die Dinge, die zum ersten Mal geschehen. Da hätten wir den ersten Sonnenaufgang (初日の出), der jedes Jahr zelebriert wird. Oder den ersten Schrein- oder Tempelbesuch (初詣), der so wichtig ist, dass sich lange Schlangen bilden.
Der erste Traum im neuen Jahr wird nicht ganz so ernst genommen, ist aber als Symbol durchaus beliebt. Hier die drei Dinge, die, wenn sie in dieser Reihenfolge geträumt werden, großes Glück bringen:
Awa Odori in Kōenji.

Nachdem ich letzten Monat den okinawanischen Volkstanz Eisa sah, wollte ich diesen Sommer eigentlich noch viele andere Tänze sehen. Aber es kommt, wie es immer kommt, es kam immer wieder etwas dazwischen. Wenn man nur für sich selbst plant, ist es aber auch zu einfach abzusagen.
Letztes Wochenende verabredete ich mich mit einer lieben Arbeitskollegin in Kōenji, einem Ort in Tokyo. Dort findet jedes Jahr das große Awa-Odori-Fest (高円寺阿波踊り) statt zu dem sich fast eine Millionen Besucher begeben.