Tokyo Café Tour: Pentel Rakugaki Cafe.

IMGP3184Als meine Kollegin Karoliina* und ich überlegten, was wir am Sonntag unternehmen wollen, stießen wir auf TimeOut Tokyo auf GINZA RAKUGAKI Café&Bar by Pentel. Das Café würde es nur noch bis Ende des Monats geben (Siehe: Nur für kurze Zeit!) und die Bilder waren sehr vielversprechend…

* Nein, das stimmt so mit den zwei i’s. Sie ist Finnin. 😉

Pentel stellt Stifte, Pastelle und Kreiden her. Alles, was man zum Malen und Zeichnen brauchen könnte. Das Konzept des Cafés ist 落書き (Rakugaki; Kritzeln), und man kann Wände, Böden und Stühle bemalen. Auf den Tischen liegt außerdem ein großes Papier zum drauf rumkritzeln.

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Wir hatten zum Glück Sitzplätze reserviert, das Café war nämlich von 12 Uhr an fast komplett ausgebucht. Zwei Mädels, die keine Reservierung hatten, wurden gebeten doch zweieinhalb Stunden später nochmal vorbeizuschauen.

IMGP3171Unser Aufenthalt war auf 90 Minuten beschränkt, wir beeilten uns also mit unserer ersten Bestellung: Pommes und Takoyaki (たこ焼き; Oktopusbällchen). Dazu bekam man verschiedenfarbige Saucen, mit denen man auf dem Essen rummalen konnte.

Als Idee super nett, und auch sehr fotogen, aber es folgt natürlich ein “aber” – es schmeckte nicht halb so gut wie es aussah. Von den Saucen waren drei recht ungenießbar, und auch sonst – nun ja.

Wir bestellten trotzdem Dessert, siehe oben, und auch hier – es schmeckte einfach nicht. Der Pfannkuchenteil war total trocken, die Haut aus Klebereis (餅 Mochi) erschwert einem das essen und ich stehe nicht so auf Kürbis mit Vanilleeis.

IMGP3170Sich die Zeichnungen im Laden anzusehen und selbst etwas hinzuzufügen hat super Spaß gemacht. Die Präsentation war wirklich nett, wenn auch der Café-Raum arg eng war. Aber ich bin es inzwischen gewohnt, dass in Japan auch süßes Essen immer gut schmeckt. Das hat im Maid Café genauso geklappt wie im Pokémon Café. Warum Pentel das nicht schafft, ist mir ein Rätsel.

Pro Person hat der Spaß letztendlich etwa 2,000Yen (ca. 14,70€) gekostet, wofür wir woanders um einiges besser gegessen hätten. 🙁 Nach einer kleinen Tour von 銀座 (Ginza) über 有楽町 (Yûrakuchô) nach 東京 (Tôkyô) setzten wir uns ins Rigoletto und ließen unsere Geschmacksnerven aufatmen. 😉

Wer trotzdem ins Pentel Café möchte, bis Ende des Monats ist es noch geöffnet. 🙂

東京都中央区銀座5丁目6-5 7F
Tokyo, Chuo-ku, Ginza 5-6-5 7F

春画 (Shunga): Wenn Pornographie zu Kunst wird.

Letzten Freitag hat meine berliner Freundin Anna mit ihrem Freund bei uns übernachtet. Den Tag hatte ich mir freigenommen, und wir fuhren in die Stadt. Auf unserem Weg kam uns die Idee, zur 春画展 (Shunga-ten; Shunga-Ausstellung) zu fahren.

春画 (Shunga), wortwörtlich “Frühlingsbilder”, bezeichnet erotische Bilder, vor allem aus der Edo-Zeit (1603-1868). Heute sind sie als Kunst anerkannt, aber machen wir uns nichts vor: Es sind historische Masturbationsvorlagen.

Warnung: Ab hier Sex.

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Tokyo Café Tour: HARBS.

IMG_3668 (2)In japanischen Kaufhäusern gibt es oft auch sehr nette Cafés, in denen man sich vom anstrengenden Shoppen erholen kann. Ist ja auch nicht auszuhalten, dieses ganze Geldausgegebe.

HARBS, von jetzt an kleingeschrieben, hat zehn Läden in Tokyo. Sofort auffallend ist die große Vitrine mit, für japanische Verhältnisse, unglaublich großen Torten. Wegen des doch etwas höheren Preises, Stücke kosten zwischen 630 und 1,100Yen(ca. 4,70 bis 8,20€), haben wir bisher erst zweimal dort Kuchen gegessen: zum Geburtstag meines Mannes und letzte Woche während der Silver Week.

Wir waren um die Mittagszeit im Laden im ルミネ有楽町 (Luminé Yûrakucho) in, Überraschung, Yûrakucho.

IMG_3664 (3)Mittags gibt es nicht nur Kuchen, sondern auch Pasta*, für 1,300Yen (9,86). Nicht gerade günstig, selbst in der teuren Umgebung meines Büros kostet das Mittagsmenü meist glatte 1,000Yen (7,45). Dafür gibt es bei Harbs aber auch ein kleines Stück Kuchen zum Nachtisch.

* Dass es in japanischen Cafés mittags Pasta gibt, ist nicht ungewöhnlich. Ich weiß allerdings nicht warum.

Die Torten sind auch wirklich lecker, meinem Mann hat es besonders der Banana Cream Pie angetan, ich hatte Irish Cream Cheese Cake – mit Whisky! 😉 Die Bedienung meinte “Der Whisky ist ziemlich stark, sind Sie sich sicher?” … Natürlich bin ich mir sicher! Würde Whisky-Kuchen nicht nach Whisky schmecken, hätten wir ein Problem. Er war natürlich nicht halb so stark, wie ich es nach der Warnung erwartet hatte, aber wahrscheinlich sind die wenigsten Japaner, und vor allem Frauen, Alkohol, der nicht zuckersüß ist, gegenüber aufgeschlossen.

IMG_3666 (2)Wenn ihr also einmal während des Einkaufens erschöpft sein solltet und in ein leckeres Café gehen wollt, ohne extra irgendwo hinzufahren – hier sind die Läden in Tokyo:

Roppongi Hills
Marunouchi Building (Bahnhof Tokyo)
Wing Takanawa East (Bahnhof Shinagawa)
Ebisu MitsukoshiShibuya Hikarie ShinQs
Lumine Yurakucho
Lumine Est Shinjuku
Lumine Ikebukuro
Futako Tamagawa
Atré Kichijoji

Die komplette Liste findet ihr hier.

Unsere Lieblingsrestaurants: Rigoletto.

IMG_3544 (2)Wie ich schrieb, hatten wir bis heute Silver Week. Fünf Tage lang auf der faulen Haut wollten gebürtig eingeleitet werden, am Freitag Abend ging es also zu einem unserer liebsten Restaurants – kein Japanisches sondern spanisch… italienisch…? In Japan werden verschiedene Küchen genauso zusammengeschmissen wie bei eurem liebsten Asia-Imbiss. 😉

Das Rigoletto befindet sich im sechsten Stock des 新丸ビル (Shin-Maru Biru (Shin-Marunouchi Building)), und hat neben Restaurantsitzen eine Stehbar, Sitzplätze im Gang deren Getränke und Speisen man an der Stehbar bestellt, und, besonders in dieser Jahreszeit super toll, Plätze auf der Terasse! 😀

IMG_3536 (2)Man kann seinen Sangria also hervorragend mit Blick auf den Tokyoter Bahnhof und viele Hochhäuser genießen. 🙂 Dazu gibt es eine gute Auswahl an Tapas für etwa 500Yen (ca. 3,73€), und Pizzen ab 950Yen (7,10€) – ein absolutes Schnäppchen.

Nachteil: Es wird durchaus recht voll und man bekommt nicht alle Speisen für die Terasse. Dafür spricht das Personal Englisch, und die Karte ist zweisprachig.

Vielleicht ist ein spanisch-italienisches Restaurant nicht, was man sich für seinen Japanurlaub vorgestellt hat, aber mit hervorragender Lage, guter Aussicht, wirklich leckerem Essen und geldbeutelschonenden Preisen absolut einen Blick wert.

Wir besuchen das Rigoletto auf jeden Fall gerne, ob für Geburtstage, mit Freunden oder einfach so. Wenn ihr in der Gegend seid und nicht unbedigt Japanisch essen müsst, schaut mal vorbei. 🙂