Ein Nachmittag nur für mich.

Am Freitag ging ich aus mir im Nachhinein absolut unverständlichen Gründen davon aus, dass mein Mann am Nachmittag frei haben würde. Also beschloss ich, mir auch den Nachmittag freizunehmen und mit ihm das gute Wetter zu genießen.

Als ich erfuhr, dass ich da etwas missverstanden hatte, war die E-Mail an meinen Chef schon versendet, und so verbrachte ich den Nachmittag allein. Da ich in letzter Zeit eher wenig Zeit nur für mich habe, war das aber auch mal ganz schön. 🙂

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Bücher, CDs, DVDs und Spiele aus zweiter Hand: Book Off.

Am Samstag lief ich durch Akihabara (秋葉原), weil ich sonst nicht viel zu tun hatte. Auf dem Weg zurück zum Bahnhof, fiel mir der Book Off am Bahnhof ins Auge. Book Off ist die wahrscheinlich größte Kette für Second Hand in Japan.

Tatsächlich habe ich schon mehrmals alte Bücher, CDs und DVDs zu Book Off geschickt. Das bringt, vor allem bei Büchern, wenig Geld, aber wenig ist besser als gar keins, oder? 🙂 Außerdem wird mir das schlechte Gewissen abgenommen, dass ich hätte, würde ich die Bücher wegschmeißen.

bookoff

Der Book Off am Bahnhof Akihabara ist etwas anders aufgebaut, als ich es sonst kenne. Wo sonst am Eingang vor allem Bücher stehen, stehen hier im Erdgeschoss Videospiele und Anime-DVDs. Im ersten Obergeschoss stehen alle weiteren DVDs und CDs. Noch weiter nach oben hat es mich gar nicht verschlagen. 🙂

Wenn man in Japan lebt, kosten DVDs und CDs normalerweise sehr viel mehr, als man es aus Deutschland gewohnt ist. Da lohnt es sich wirklich, so etwas aus zweiter Hand zu kaufen. Japanische Serien werden nicht unglaublich günstig, dafür aber ausländische. Ich sah die ersten drei Staffeln Mad Men für 2000Yen (ca. 16€).

Mir ging es aber um etwas ganz anderes:

cds

Ich liebe Soundtracks, deswegen mussten die natürlich mit zu mir nach Hause. Obwohl ich feststellen musste, dass die Musik aus “Das Schloss im Himmel” zum Großteil aus eigenartiger elektronischer Musik besteht, und somit echt nicht sonderlich angenehm zu hören ist.

Ghibli DVDs gab es auch viele, und obwohl es mich eigentlich nicht interessiert, da ich schließlich die DVDs aus Deutschland zuhause habe, gab es Versionen mit schier endlosem Making-Of-Material. Da juckte es mir doch in den Fingern…

Falls ihr in Japan also nach DVDs oder CDs suchen solltet, aber keine Lust habt, für eine DVD schnell mal über 25€ auszugeben, lohnt sich der Besuch beim Book Off. 🙂

Auf der Internetseite kann man leider nicht gucken, was in den Läden zu kaufen ist, aber es gibt eine Suchfunktion für die Läden an sich.

Totoro-Windbeutel bei Shirohige.

shirohige schild b

Eigentlich wollten wir direkt nach unserem Besuch im Ghibli-Museum zur Ghibli-Bäckerei, aber irgendwie passte es dann doch nicht. Also fuhren wir am Sonntag Morgen etwa eine Stunde in Richtung Setagaya Daita (世田谷代田).

Nur wenige Laufminuten vom gleichnamigen Bahnhof entfernt befindet sich Shirohige’s Cream Puff Shop (白髭のシュークリーム工房). Dort zu kaufen gibt es, wie der Name schon vermuten lässt, Windbeutel – und was für welche. 😀

auslage

Bei Shirohige gibt es Totoro-Windbeutel! 🙂

Insgesamt gibt es immer vier Geschmackssorten, wovon sich zwei jahreszeitlich bedingt ändern. Derzeit gibt es, neben den immer zu habenden Pudding- und Schokocreme-Varianten, auch welche mit Matcha- und welche mit Erdbeerfüllung. Ein Glück, dass ich für vier Personen eingekauft habe. 😀

Für solche putzigen Desserts sind sie übrigens nicht einmal so richtig teuer. Pudding- und Schokoladencreme kosten 400Yen (ca. 3,20€), alle anderen Sorten 440Yen (ca. 3,50€). Außer Windbeuteln gibt es im Laden auch Kekse.

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Sofern man sie nicht durch die Gegend wirft, muss man sich auch keine großen Gedanken machen, ob sie heil zuhause ankommen. Selbst nach über 30km Fahrt sahen die Windbeutel noch super aus.

Apropos “super”: Sie schmecken auch wirklich gut. 🙂 Sie sind mit viel mehr Creme gefüllt, als ich angenommen hatte, und daher am einfachsten mit der Hand zu essen. Man darf sich halt nur nicht zu schuldig fühlen. 🙂

Wenn wir nicht so weit weg wohnen würden, würde ich sicher öfter mal dort vorbeischauen.

Würdet ihr es übers Herz bringen, Totoro zu essen? 😉

Das Monsterpaket der japanischen Süßigkeiten.

Vor unserem Umzug bekam ich von meiner lieben Freundin Julia* ein riesiges Paket mit allerlei leckeren Dingen aus Deutschland. Klar, einiges bekommt man hier auch, aber längst nicht alles. Während das Bier schon längst ausgetrunken ist, haben wir noch viele Packungen Knödel (liebe Leute, in nächster Zeit bitte keine mehr mitbringen!), ein wenig Schokolade und Saucenmischungen zuhause.

* Julia hat mein Hochzeitskleid genäht und war im Frühjahr 2016 mit mir in Sendai. 🙂

Nach diesem phänomenalen Paket wollte ich eigentlich direkt etwas zurückschicken, aber es passte einfach immer nicht. Im durchschnittlichen japanischen Supermarkt gibt es einfach nicht die riesige Bandbreite der japanischen Süßigkeiten. 🙁 Wirklich, die Auswahl ist eher begrenzt, vor allem, wenn man nach wirklich japanischen Sachen sucht.

Das Problem löste sich, als wir endlich genug Zeit und Energie hatten um zu ドン・キホーテ (Don Quijote) zu fahren. Neben allem möglichen Schnickschnack gibt es dort meist auch riesige Süßigkeitenabteilungen. 🙂 Nach einem ausgedehnten Einkauf dort und einem kleinen bei どんぐり共和国 (Donguri Kyôwakoku), dem Ghibli-Laden, sah das Paket so aus:

fresspaket

Ich wollte natürlich nicht ganz normalen Süßkram verschicken. Den gibt es ja auch in Deutschland. Also habe ich bewusst nach Sachen gesucht, die es so wahrscheinlich nur in Japan gibt. Das einige mehr, das andere vielleicht weniger lecker. 😉

Ganz ehrlich weiß ich gar nicht mehr so genau, was alles in dem Paket war, deswegen beschreibe ich mal das, was man auf dem Foto auch sehen kann.

ベビースター ラーメン & Chocolate (Baby Star Ramen & Chocolate)

Trocknene Ramen gibt es in Japan ganz regulär als Knabberzeug zu kaufen. Zum Valentinstag gehört Schokolade. Das folgliche Ergebnis? Ramennudeln mit Schokolade, die man sogar mit Förmchen in Herzform bringen kann.

Jagabee バターしょうゆ味 (Jagabee Butter-Sojasaucen-Geschmack)

Jagabee sind Kartoffelsticks mit Geschmack. Ich mag ganz gern, mein Mann atmet sie nur so ein, und diese hier sind in einer Geschmacksrichtung, die in Japan zwar super typisch ist, in Deutschland aber eher unbekannt sein dürfte: Butter mit Sojasauce. Gestern aß ich Hähnchen mit Butter-Sojasaucen-Geschmack, bei uns gibt es auch Spaghetti (Rezept hier!) damit. 😀

KitKat桜きなこ (Kitakat Sakura-Kinako)

Dass Japan eine vielfältige Auswahl an KitKat-Sorten zu bieten hat, wisst ihr inzwischen wahrscheinlich. 😉 Es gibt aber natürlich nicht nur die lokalen KitKats, sondern auch zeitlich begrenzt verfügbare. Jedes Jahr im Frühjahr gibt es KitKats mit Sakura-, also Kirschblütengeschmack. Wonach Kirschblüten genau schmecken, weiß ich noch immer nicht. 😀 Dieses Jahr kommt zu der Kirschblüte noch Kinako, ein geröstetes Sojamehl. Es wird oft mit 餅 (Mochi), runden Klebreisbällen, gegessen.

黒いコアラのマーチ & コアラのマーチいちご (Schwarze Koalas & Erdbeer-Koalas)

Koalas gibt es auch in Deutschland, ursprünglich stammen sie aber aus Japan. 🙂 Ich mochte Koalas damals super gern, weil sie erstens schmecken und zweitens war immer ein kleines Spielzeug dabei. Inzwischen interessiere ich mich nicht mehr so sehr für das Spielzeug, kann die Koalas aber in Rekordgeschwindigkeit verputzen. Die schwarzen Koalas sind mit einer Kakao-Hülle und Milchcremefüllung, die Erdbeer-Koalas sind selbsterklärend. 😀 In Japan heißen sie übrigens コアラのマーチ (Koara no Mâchi; Koala-Marsch).

たこやき亭 (Takoyaki-tei)

Takoyaki sind eine Spezialität, die man oft auf Sommerfesten isst. Eine Mischung aus Teig und Oktopus (たこ Tako) wird in runden Formen gebraten. Heraus kommen Oktopusbällchen, die mit Sauce gegessen werden. 🙂 Das hier ist die Knabberzeugversion davon.

温かしょうがのど飴 (Wärmende Ingwer-Halsbonbons)

Die sind unter dem Stift und der Katze versteckt. 🙂 Wenn man in Japan krank wird, gibt es nur einen Weg, wieder gesund zu werden: Ingwer! Es gibt drei Sorten Bonbons, jeweils natürlich mit Ingwer: Mit Honig, mit Yuzu (einer Zitrusfrucht) und mit Kumquats. Ich persönlich bin ein großer Fan von sowohl Ingwer als auch Honig als auch Yuzu, und rette mich eigentlich jedes Jahr mit ihnen durch den ekligen tokyoter Winter.

すっぱムーチョ さっぱり梅味 (Suppa Mûcho erfrischende Pflaume)

Suppa Mûcho sind eigentlich säuerliche Kartoffelchips mit Essiggeschmack. Das hier ist die Kartoffelstick-Version mit Pflaumengeschmack. 😀 Das Wort 梅 (Ume; Pflaume) bedeutet in Japan übrigens meist nicht dasselbe wie in Deutschland, sondern bezieht sich auf 梅干し (Umeboshi), das sind in Salz und Shiso eingelegte Pflaumen. Auch die Pflaumen sind nicht dieselben wie in Deutschland, und nicht so süß. Dementsprechend sauer und salzig ist das. 😉 Im Frühjahr gibt es viel mit Pflaumengeschmack, das ganze Jahr über findet man Pflaume in Reisbällchen (おにぎり Onigiri) und im Alkohol (梅酒 Umeshu).

じゃがチョコ (Jaga-choko)

Jaga kommt von じゃが芋 (Jagaimo; Kartoffel*), Choko von Schokolade. Es sind wieder einmal Kartoffelchips! 😀 Diesmal mit Schokoladenbezug. Klingt vielleicht etwas eigenartig, schmeckt aber wirklich gut.

* Jagaimo bezeichnet die Kartoffeln, wie wir sie kennen. Es gibt hier auch viele Süßkartoffeln, etc., die alle unter 芋 (imo) zusammengefasst werden.

ふりかけ (Furikake)

In der Packung mit Rilakkuma verstecken sich verschiedene Sorten Furikake. Japaner essen viel weißen Reis, und weil das durchaus langweilig werden kann, streut man mit Furikake Geschmackspulver oben drauf. Die gibt es in verschiedenen Geschmacksrichtungen, von Lachs, über Curry bis Seetang mit Ei. Jede Sorte hat eine andere Farbe, weswegen auch gern damit dekoriert wird.

羊羹 (Yôkan)

Yôkan sind eine traditionelle japanische Süßigkeit aus Zucker, Adzuki-Bohnen und Kanten, einer Art Gelatine aus Alge. Ist also sogar vegan. 🙂 Ich weiß gar nicht, wie ich den Geschmack beschreiben soll, aber in Aktion seht ihr es in diesem YouTube-Video von EatLazy!, dem Kanal eines lieben Lesers. 🙂 Ich persönlich mag Yôkan und auch alle anderen traditionellen Süßigkeiten super gern, aber es ist möglicherweise ein Geschmack, an den man sich erst gewöhnen muss. Wenn ihr in Japan seid, probiert es auf jeden Fall!

金平糖 (Konpeitô)

Wer hat “Chihiros Reise ins Zauberland” geguckt? Die Rußmännchen, die im Boilerraum arbeiten, essen eine sternförmige, bunte Süßigkeit: Das ist Konpeitô. Die Portugiesen brachten 1569 Konfekt nach Japan. Damals gab es aber noch keine zuckerverarbeitende Industrie in Japan, weswegen Konpeitô sehr wertvoll war. Einige Jahrhunderte später war es dann eine ganz normale Süßigkeit und heute füttern wir die Rußmännchen damit. 😉 Konpeitô besteht übrigens aus 99% aus Zucker.

Natürlich war noch mehr im Paket, unter anderem Schokobällchen mit Erdbeergeschmack (gabo ball), Pflaumenbonbons (小梅 Koume; kleine Pflaume) und Brezelsticks mit Süßkartoffelgeschmack (Pretz おさつ; Pretz Süßkartoffel). Aber erstens habe ich davon keine Fotos und zweitens war das schon ziemlich viel. 😉 Wer japanische Süßigkeiten in Aktion sehen will, kann das bei EatLazy! und den Senpai Notice Meal-Videos von Breeding Unicorns tun.

Habt ihr eine japanische Lieblingssüßigkeit? Und was gibt es bei euch für eigenartigen Süßkram? 🙂