Tag 2: Kumamoto!

Gleich über der Präfektur Kagoshima (鹿児島県; Kagoshima-ken) liegt die Präfektur Kumamoto (熊本県; Kumamoto-ken). Kann ja so weit nicht sein, dachten wir uns.

IMGP9219War es dann aber irgendwie doch. Teilweise mag das an unserem komplett bescheuerten Navi gelegen haben, dass uns öfters in die Irre führte… Als wir endlich am 熊本城 (Kumamoto-jô; Schloss Kumamoto) angekommen waren, war es noch immer recht bewölkt, doch je länger wir uns dort aufhielten, umso sonniger wurde es.

Für die Schlossanlage zahlt man 500Yen (3,70€) Eintritt, es gibt aber wirklich viel zu sehen uns das Schloss ist wunderschön wiederaufgebaut worden.

IMGP9190Wenn man genug Energie hat, kann man in beiden Gebäudeteilen, die ihr auf dem Foto sieht, bis ganz nach oben laufen und den Ausblick über die Stadt genießen. Außerdem gibt es ein Schlossmuseum, welches Geschichte und Aufbau des Schlosses beschreibt. Wir waren am Samstag dort, dementsprechend viele Menschen waren natürlich auf dem Gelände, was es manchmal ein wenig anstrengend gemacht hat. Aber man kann schließlich nicht alles haben.

IMGP9245Anschließend besuchten wir noch die 旧細川刑部邸 (Kyû-Hosogawa-Gyôbu-Tei; frühere Residenz von Hosogawa Gyôbu).

Beim Anblick dieses doch recht stattlichen Anwesens und des schönen Gartens beschlossen wir, dort einzuziehen. Hach, schön wär’s 😉

In der Residenz waren außer uns nur wenige Touristen, was es nach den Massen im Schloss sehr angenehm machte. Ruhig, schön, absolut sehenswert. Der Eintritt beträgt 300Yen (2,20€).

IMGP9273Weiter ging es durch das absolut undursichtige Kumamotoer Verkehrsnetz zum くまモンスクエア (Kumamon Square). Über Kumamon habe ich schon einmal geschrieben, er ist das Maskottchen der Präfektur Kumamoto und unglaublich beliebt.

Im Kumamon Square kann man Kumamon treffen und limitiertes Merchandise kaufen. Generell hatte ich erwartet, dass es auch außerhalb des limitierten Krams viel zu kaufen gibt, doch Pusteblume. Trotzdem habe ich natürlich ein bisschen etwas mitgenommen, sonst hätte sich der Weg gar nicht gelohnt.

Weiter ging es zum 阿蘇山 (Aso-san, Berg Aso), wo wir eigentlich zu Mittag essen wollten. Leider hatte sich unser Zeitplan schon so weit nach hinten verschoben, dass das Restaurant vor unserer Ankunft geschlossen hätte. Als wir zu einem alternativen Restaurant fuhren, war das wegen einer Veranstaltung geschlossen und so aßen wir letztendlich nichts in Kumomoto. Schade.

IMGP9336Dafür machten wir uns aber auf den Weg zum 阿蘇ファームランド (Aso Farm Land). Dort gibt es einiges zu tun, wir hatten es aber auf die Capybaras abgesehen. Seit ich in unserem Reiseführer gelesen hatte, dass diese Tiere dort anfassen kann, war das ein wichtiger Punkt auf unserem Reiseplan.

Nicht nur, dass die Tiere wirklich sehr entspannt waren, nein, sie hatten auch Babys. Kleine, niedliche Capybara-Babys. 😀

Nach ausgiebigem Bespaßen der Tiere ging es für uns wieder nach Kagoshima. An die Autofahrt erinnere ich mich nicht so sehr, vor allem weil ich die halbe Zeit geschlafen habe. 😉

IMGP9416An diesem Abend wollten wir dem 黒豚 (Kuro-buta; Schwarzschwein) noch einmal eine Chance geben und gingen zum 茶寮つるや (Saryô Tsuruya) um Shabu shabu mit grünem Tee zu essen.

Das Fleisch war besser als am Vortrag und die Idee, Tee zu verwenden, ist super. Es beeinflusst den Geschmack des Fleischs zwar nur ein wenig, aber vor allem das Gemüse schmeckt gleich viel besser! Könnte man auch gern so in Tokyo anbieten.

Nachdem wir ins Hotel zurückgegekehrt waren, ging es wieder in den Onsen mit Blick auf den Vulkan um dann ins Bett zu fallen. Der nächste Tag war der letzte. Schade.

Kagoshima, Tag 1: Ibusuki und Kagoshima City.

Am Freitag Morgen fuhren wir zum Flughafen Haneda, um von dort aus mit ANA nach Kagoshima (鹿児島) zu fliegen. Klappte auch alles wunderbar, zwischendurch vertrieben wir uns die Zeit mit Persönlichkeitstests und nach nur 105 Minuten landeten wir auch schon. Mit dem Shinkansen braucht man für die Strecke fast sieben Stunden.

Angekommen holten wir uns unser Mietauto ab und machten uns auf nach Ibusuki (指宿). Leider verdunkelte sich der Himmel immer weiter und die Strecke war auch viel länger, als wir dachten. Kagoshima ist Bergland und so fuhren wir über endlose Serpentinen, was meinen Wohlbefinden nicht ganz zuträglich war. Unser Ziel an dem Tag war es, Nagashi-Sōmen (流しそうめん) zu essen.

IMGP9046Dabei werden Sōmen in ein kreisförmiges Wasserbecken mit laufendem Quellwasser gegeben und man fischt sie mit den Stäbchen wieder raus. Das hat auf den Geschmack nicht unglaublich viel Einfluss, macht aber durchaus Spaß. Weil der Wasserfluss normalerweise gegen den Uhrzeigersinn geht und es Linkshändern schwer macht, wurde das extra für uns geändert. 🙂

IMGP9056Dazu bestellt haben wir Sushi und Misosuppe, letztere vor allem weil es dank des Wetters recht kühl war und Nagashi-Sômen eigentlich eine Sommerveranstaltung ist. Dank dessen war das Restaurant auch außer uns komplett leer.

Wir mussten natürlich hin, weil das Restaurant in der liebsten Essenssendung vorgestellt wurde. Außerdem war es recht günstig, für zwei Personen haben wir 2,100Yen (15,50€) bezahlt und waren pappsatt.

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass es Kindern viel Spaß macht, sofern sie denn Stäbchen verwenden können.

IMGP9114Wegen des Regens haben wir uns sämtliche Punkte mit schöner Aussicht gespart, und fuhren direkt weiter zum Kamafuta-Daimyōjin (釜蓋大明神), einem Schrein.

Der liegt direkt am Meer und am Strand, aber durch das bereits erwähnte bescheidene Wetter war es natürlich nicht ganz so schön. Trotzdem hatte es eine nette Atmosphäre. Hinter dem eigentlichen Schrein geht es einen Hügel hinauf und kann sich beim Anblick des Meeres entspannen.

Die Aussicht auf eine lange Fahrt zurück nach Kagoshima (Stadt) ließ uns recht früh aufbrechen, wir hatten einen Tisch reserviert. Kagoshima ist bekannt für sein 黒豚 (Kuro-buta; Schwarzes Schwein) und einige andere nicht-vegetarischen Dinge.

IMGP9136Es ging zum Restaurant 華蓮 (Karen), hoch gelobt und stark beworben. Leider war das Erlebnis etwas enttäuschend. Vom Nagashi-Sômen noch gut gesättigt, bestellten wir ein Menü für eine Person, was sich als ganz gut herausstellte. Für 6,000Yen (44,30€) bekamen wir drei Scheiben Schwein, drei Stück Hähnchen und zwei Scheiben Rind, dazu ein wenig Gemüse. Außerdem natürlich Nudeln und ein kleines Dessert. Insgesamt also nicht besonders viel, was uns aber viel weniger gestört hat, als etwas Anderes:

Es war nicht besonders. Dieses Fleisch wird dermaßen hochgehypet, dass wir eine Geschmacksexplosion erwarteten – doch nichts. Als wir nach dem Bezahlen im Aufzug standen, sagte mein Mann nur “Das war wohl nichts”.

Immerhin konnten wir uns im hoteleigenen Onsen entspannen. Der ist wirklich wunderschön, mit Blick auf den Sakurajima (桜島), einen aktiven Vulkan. Den konnten wir am ersten Abend zwar leider nicht sehen, aber trotzdem sind Onsen super.

Generell war das gesamte Hotel sehr gut. Sehr nette Leute, sehr sauber, sehr neu. Natürlich auch etwas teurer, aber wenn mal jemand in der Gegend sein sollte: Shiroyama Kankō Hotel (城山観光ホテル). Den Onsen kann man leider nicht nutzen, wenn man tätowiert ist.

Am nächsten Morgen ging es früh los um dem Massenansturm auf’s Frühstück zu entgehen. Aber davon nächstes Mal. 🙂

Die den Regen bringt.

Es passiert immer wieder: Wir fahren in den Urlaub, der Wetterbericht sagt Sonnenschein voraus, doch als wir ankommen verdichten sich plötzlich die Wolken und es fängt an zu regnen.

So war das auch zu unserer Hochzeitsreise nach 石垣島 (Ishigakijima). Vom Flugzeug aus sahen wir strahlenden Sonnenschein, als wir ausstiegen wurde es dunkel und wirklich in dem Moment, in dem wir im Mietauto saßen, fing es an zu schütten.

Laut meinem Mann liegt das an mir. Ich bin 雨女 (Ame-Onna; Regenfrau). Der Begriff bezeichnet ursprünglich ein Sagenwesen, das den Regen bringt. Heutzutage werden Frauen, die den Regen gleich einer kleinen Wolke über ihrem Kopf mit sich bringen, so genannt. Zur Ame-Onna gehört natürlich auch der 雨男 (Ame-Otoko; Regenmann).

Mein Mann bezeichnet sich selbst als 晴れ男 (Hare-Otoko; Sonnenscheinmann). Wenn die durch mich herbeigerufenen Wolken dann doch aufreißen liegt das natürlich nur an ihm 😉

In Kagoshima war das auch so, sobald wir ankamen fing es an zu regnen und wir konnten die schöne Natur gar nicht richtig bestaunen. Nach einer Nacht guten Schlafes seitens meines Mannes ging es dann aber am zweiten Tag schon viel sonniger weiter. Davon aber mehr im Verlauf dieser Woche. Oder nächster.

Ah, ‘Tschuldigung.

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Ich habe es gar nicht mehr geschrieben, aber nachdem wir den Taifun am Mittwoch trotz überschwemmter Straßen und generellem Chaos überlebt haben, sind wir jetzt in Kyûshû. Und dies ist ein Eintrag vom Handy, weswegen ich euch ein schönes Palmenfoto poste und dann nächste Woche mal einen Eintrag über 雨女 (ame-onna) schreibe. 😉