Erdbebenkarte des dritten Bebens, gestern.
Montags, kurz vor halb drei in Roppongi. Ich sitze im Büro meines Chefs, wir reden über den Besuch eines Kollegen aus dem Ausland, als das Gebäude plötzlich anfängt zu schwingen. Dann beginnt es zu rütteln. Der Erdbebenalarm der Handies ist lautstark losgegangen, der des Gebäudes auch.
Magnitüde 5,5 in Saitama, nördlich von Tokyo. Die Fahrstühle sind erst nach einer Stunde wieder alle betriebsbereit.
Samstags, morgens um eins. Ein riesiger Knall lässt mich aus dem Schlaf hochschrecken. Alles wackelt.
Magnitüde 4,8 in Ibaraki, nördlich von Tokyo.
Am selben Tag, abends zehn vor halb neun. Wir sind in einem Sportgeschäft, als mein Handy einen Alarm ausgibt. Eine Minute später fängt es an zu wackeln. Die an der Decke fixierten Schilder schwingen bedrohlich. Auch dieses Erdbeben ist länger als die gewöhnliche Kost, die wir in Tokyo so bekommen.
Magnitüde 8,5 auf einer japanischen Insel im pazifischen Ozean. Dieses Mal hat es beinahe das gesamte Land erschüttert – das passiert nur unglaublich selten, nicht einmal das große Beben vom 11. März 2011 hatte solch eine Reichweite. Dafür war es natürlich viel zerstörerischer.
Nebenbei ist der Vulkan in Hakone noch immer am Köcheln und auch unten in Kagoshima ist es alles andere als ruhig. Die japanische Erde ist im Moment etwas zu aktiv. Wir machen uns natürlich Sorgen, ob diese vielen großen Erdbeben innerhalb kurzer Zeit nicht ein noch viel größeres provozieren könnte. Ich bin der Meinung, wenn es kommen muss, dann lieber früher als später, dann haben wir es wenigstens hinter uns.
Ein Glück, dass wir vor kurzem unseren Notfallrucksack nochmal überprüft haben.
(Ich möchte hinzufügen, dass es bei Erdbeben absolut nichts bringt in Panik zu verfallen. Wir sind hier alle gut vorbereitet und wissen was im Ernstfall zu tun ist. Das alltägliche Treiben kann nicht angehalten werden, weil vielleicht in der Zukunft etwas geschehen wird.)