Derzeit findet auf der Facebook-Seite dieses Blogs eine kleine Verlosung statt. Unter anderem frage ich, was ihr gern mehr auf diesem Blog sehen würdet. Eine Antwort war: Mehr über japanische Fernsehserien. Nun muss ich zugeben, dass wir eigentlich kein Fersehen gucken. Von neuen Serien habe ich deswegen absolut keine Ahnung, dafür gucken wir alte Sachen.
Eine Lieblingsserie ist 水曜どうでしょう (Suiyô dô deshô; Wie ist’s mit Mittwoch?), die Serie mit der Team Nacs (安田顕 Yasuda Ken, 森崎博之 Morisaki Hiroyuki, 戸次重幸 Totsugi Shigeyuki, 大泉洋 Ôizumi Yô, 音尾琢磨 Oto’o Takuma), eine Schauspielertruppe aus 北海道 (Hokkaidô) bekannt wurde. Inzwischen sind die meisten Mitglieder regelmäßig in Film und Fernsehen zu sehen, und treten noch immer gemeinsam auf der Bühne auf.
Suiyô dô deshô hat trotz seiner ursprünglich sehr begrenzten Reichweite, es lief auf einem Sender, der in Hokkaido ausgestrahlt wird, kurz vor Mitternacht, eine riesige Fanbase, auch außerhalb der nördlichsten und größten Präfektur Japans. Trotzdem ist es nicht unbedingt allgemeines Kulturgut.
Die Serie selbst ist ziemlich trashig, was sicher damit zusammenhängt, dass die Darsteller in den 90ern unbekannt waren und der Lokalsender nicht zu viel Geld aufwenden wollte. Nachdem das so erfolgreich war, hat man es einfach beibehalten 😉 Fast jede Staffel beginnt damit, dass sich die teilehmenden Mitglieder, außer Ôizumi Yô ändert sich die Besetzung von Staffel zu Staffel, treffen, um zu erfahren, wohin die Reise gehen soll. Sie wissen nur wie lange sie unterwegs sein werden, aber nicht wie weit weg es geht, oder was ihre Aufgabe sein wird.
In einer Staffel suchen sie nach berühmten Orten, von denen sie Postkarten haben, in einer anderen besuchen sie alle 88 Tempel auf 四国 (Shikoku) innerhalb von 5 Tagen, in noch einer Staffel fahren sie in Kanus den Yukon River in Kanada herunter – die meiste Zeit herrscht kalkulierte Anarchie.
Das alles bringt sie natürlich in prekäre Situationen, die für den Zuschauer aber unglaublich amüsant sind. An sich ist es eine Sendung, in der jetzt bekannte Schauspieler die ganze Zeit nur machen, worauf sie lustig sind. Da die Chemie stimmt, funktioniert das aber wunderbar.
Ein weiteres Merkmal der Sendung ist, dass alle Darsteller mit den Menschen hinter der Kamera agieren. So sehen wir den Kameramann und den Regisseur zwar nicht, sie sind aber immer präsent. Wie auch in vielen anderen japanischen Sendungen werden prägnante Sätze eingeblendet, was sicher hilft, wenn man mal nicht genau versteht, was genau gesagt wurde. Je neuer die Staffel umso mehr Einblendungen.
Die reguläre Sendung läuft schon seit Jahren nicht mehr, aber es gibt immer mal wieder Specials, so auch diesen Sommer. 🙂
Die Sendung kann man übrigens großteils auf YouTube sehen. Einfach nach 水曜どうでしょう suchen und drauf einlassen. 😉





