Japanisches Star Wars Merchandise.

Wir haben am Samstag endlich den neuen Star Wars-Film gesehen. Wirklich gut, und nachdem wir Episode I, II und III noch einmal sahen, wurde er im Vergleich noch viel besser. 😉

Nun ist natürlich mit dem neuen Film auch gleich wieder eine riesige Werbekampagne angelaufen. Alles mögliche gibt es mit Star Wars, sogar Make-Up, nur mysteriöserweise kaum etwas mit Rey, einem der Hauptcharaktere, drauf. Womit das wohl etwas zu tun hat? (Damit, dass sie eine Frau ist. Ich garantiere es. Luke Skywalker gibt es in der jungen Version als Figur, aber nicht Rey?! Ich habe im Spielzeugladen nur eine einzige Rey-Figur finden können.)

Es gibt aber auch so einiges, was ihr in Europa wahrscheinlich nicht habt. 😀 Manche Dinge gibt es schon länger, manche erst seit dem neuen Film. Lasst es uns mal anschauen:

Star Wars Handtücher

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手ぬぐい (Tenugui) sind traditionelle Handtücher, sie bestehen aus einem länglichen Stück dünner Baumwolle und sind wirklich nur für die Hände gedacht. Weil sie so dünn sind trocknen sie sehr schnell und außerdem kann man Baumwolle sehr einfach bedrucken. Zwar gibt es derzeit auch bei かまわぬ (Kamawanu) Disney- und somit auch Star Wars-Tenugui, aber ich finde die von Heart Art Collection (Amazon-Suchergebnis) viel schöner, weil sie japanische Motive mit Star Wars verschmelzen. 🙂

Star Wars Essstäbchen

Star Wars Staebchen

Esstäbchen sind lang und dünn, Lichtschwerter sind lang und dünn, damit lässt sich doch sicher etwas machen. Es gibt von so gut wie jedem in den Filmen vorkommenden Lichtschwertern auch eine Esstäbchenversion, letztens sah ich sogar welche, die leuchten! Ob es sich damit gut essen lässt weiß ich allerdings nicht.

Star Wars Tellerchen

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In der japanischen Küche werden oft viele kleine Speisen gekocht und auf verschiedenen Tellern aufgetischt. Deswegen braucht man kleine Tellerchen, und was könnte besser sein als Star Wars-Teller? 🙂 Ich bin übrigens zu faul um viele kleine Sachen zu kochen, deswegen brauchen wir solche Teller leider nicht.

Star Wars Kokeshi

kokeshiKokeshi sind kleine Holzfigürchen, ursprünglich waren sie Mitbringsel aus Nord-Japan. Warum nicht traditionelles Kunsthandwerk mit Star Wars verbinden? 🙂 Diese Figuren sind zwar ganz niedlich, aber mit 5,000Yen (ca. 38€) pro Stück doch ziemlich teuer.

Star Wars Samurai?!

samuraiDass Star Wars von alten Samurai-Filmen inspiriert wurde ist vielen bekannt, jetzt hat die Firma Tamashii Nations sich zurückinspirieren lassen!

Da gibt es den Samurai-General Darth Vader in seiner Todesstern-Rüstung, die königliche Garde in traditioneller roter Rüstung (赤備え Akazonae), der Storm Trooper schlägt die Trommel, der Sand Trooper trägt eine alte Schusswaffe, die wahrscheinlich die allgemeine Schussgenauigkeit der Trooper erklärt, und Boba Fett ist ein 浪人 (Rônin), ein Samurai ohne Meister.

Ich finde die Idee hervorragend, wenn ihr euch das mal genauer anschauen wollt: Hier ist der Link. 🙂

Wer hat den Film schon gesehen? Wie fandet ihr ihn? 🙂

Filmzeit: Lupin der Dritte.

Beim DVD-Verleih kosten fünf DVDs 1,000Yen. Da ist es oft günstiger noch eine mehr mitzunehmen als nur mit vieren nach Hause zu gehen. Dieses Mal hätten wir es aber lieber sein gelassen…

(c) 「ルパン三世」製作委員会

(c) 「ルパン三世」製作委員会

ルパン三世 Lupin San-sei (2014) (Trailer)

Regisseur: Kitamura Ryûhei

Darsteller: Oguri Shun, Tamayama Tetsujin, Kuroki Meisa

Lupin, Nachkomme von Meisterdieben, ist Mitglied des Verbrechersyndikats The Works. Nach einem Raubzug wird seine Fast-Freundin Fujiko zur Nachfolgerin an der Spitze des Syndikats ernannt, und kurz darauf wird der bisherige Leiter erschossen und ein wertvoller Schatz entwendet. Lupin sucht mit seinen Mitstreitern nach einem Weg Rache zu üben.

Persönliche Meinung: Der Film hat weder dasselbe Feeling wie der bekannte gleichnamige Anime, noch ist er als alleinstehendes Werk brauchbar. Dämlich aneinandergezimmerte Actionszenen ohne Herzblut, komplett humorlos und sich selbst viel zu wichtig nehmend. In den Film ist sicher sehr viel Geld geflossen, aber das Ergebnis ist peinlich, wie gewollt aber nicht gekonnt. Selbst die japanischen Kritiken waren unglaublich schlecht, der Film hat aber natürlich trotzdem Geld reingebracht. Japan bringt immer wieder wirklich gute Filme hervor, aber um ehrlich zu sein sind das eher selten die Spektakel und Actionfilme. 🙁

Filmzeit: Mitternachtsrestaurant.

An regnerischen Tagen sucht man sich in der Videothek auch mal einen Film nach dem Cover aus. Dieses Mal hat uns das eine wunderbare Entdeckung beschert. 🙂

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(c)2014 映画「深夜食堂」製作委員会

深夜食堂 Shinya Shokudô (2014) (Trailer)

Regisseur: Matsuoka Jôji

Darsteller: Kobayashi Kaoru, Mikako Tabe, Odagiri Joe

Wenn andere zu Bett gehen eröffnet das Restaurant des namenlosen “Master” in Shinjuku. Der Film erzählt von seinen exzentrischen Gästen und einer Urne, die im Restaurant liegengelassen wurde.

Meine Meinung: Was ein wunderbarer Film! Ich liebe episodisch erzählte Filme, und vor allem solche mit viel Herz. 🙂 Ein perfekter Film, wenn man etwas Ruhiges sehen möchte. Etwas überdrehte Charaktere, denen man aber immer anmerkt, dass unter der rauen Schale ein weicher Kern steckt. Universelle Geschichten, die dennoch eindeutig japanisch sind: Ein obdachloses Mädchen kommt aus Akita im Norden des Landes und bringt Gerichte von dort mit, und ein Mann aus der Nähe von Fukushima verliebt sich an die freiwillige Helferin, die ihm nach dem Unglück 2011 geholfen hat.

Wenn man nach dem Film noch nicht genug hat, kann man sich übrigens die ganze gleichnamige Serie dazu ansehen oder den Manga lesen. 🙂

Japanische Dialekte mit der Eiskönigin.

Ich mag Dialekte sehr gern, auch wenn ich deutsche kaum verstehe. Bairisch ist und bleibt eine Fremdsprache, die ich mir nicht über die mir bekannten Sprachen ableiten kann.

Auf Japanisch heißt Dialekt 方言 (Hōgen) und für spezifische Dialekte wird 弁 (ben) als Suffix an Ortsnamen gehängt, wie bei 大阪弁 (Osaka-Dialekt). Als vor einigen Jahren “Frozen” so unglaublich beliebt war, stellten YouTuber Versionen des Liedes “生まれて初めて リプライズ” (“Umarete Hajimete Reprise”/”For the First Time in Forever Reprise”) in ihrem Heimatdialekt ins Internet.

Für mich natürlich super spannend, weil man damit lokale Dialekte hervorragend vergleichen kann. 😀

Das Tokyoter Japanisch ist als Standardsprache (標準語) festgelegt, offiziell sprechen wir also keinen Dialekt. Inoffiziell ist das etwas anders, in etwa wie wenn ein Berliner … nicht berlinert. Die Betonung ist etwas anders, und ein paar besondere Worte haben wir. Letztendlich ist Tokyoter Japanisch aber super langweilig. 🙁

Ganz anders die folgenden Dialekte! Die Standard-Version des Liedes findet ihr hier.

Und als nächstes im wahrscheinlich bekanntesten Dialekt, dem oben erwähnten Osaka-Dialekt:

Den Dialekt kennen alle in Japan, er wird vor allem in Comedy viel verwendet, und manchmal benutzen Leute ihn, um cool zu wirken. Was neben offensichtlichen Unterschieden (や (ya) statt じゃ (ja) und よ (yo)) auffällt, ist, dass alle Laute gesprochen werden. Wenn Ana in Osaka-ben 残して (nokoshite; zurücklassen) singt, ist das “i” betont. In Tokyo sind wir etwas mundfauler, es würde wie “nokoshte” gesprochen werden.

Aber wir reden noch immer deutlicher als die Leute aus dem hohen Norden. 八戸弁 (Hachinohe-Dialekt) wird oft als Dialekt für Bauern und Leute vom Lande verwendet:

Aus harten Lauten werden weiche, aus 生まれて初めて (umarete hajimete) 生まれで初めで (umarede hajimede).

Aber immerhin versteht man diese Dialekte noch. Okinawa war eine Zeit lang sein eigenes Königreich und war auch sonst immer weit genug vom Rest Japans entfernt um einen absolut unverständlichen Dialekt zu entwickeln:

Über den Kanji stehen hier die Lesungen, weil man sonst überhaupt keinen Plan hätte. Im Dialekt liest man Kanji komplett anders… Allerdings weiß ich nicht, ob junge Menschen diesen Dialekt noch aktiv sprechen. Es wäre schade wenn nicht.

Der Teil des Landes, aus dem mein Lieblingsdialekt stammt, war auch lange sehr abgeschnitten vom Rest des Landes, auf einer Seite das Meer, auf der anderen Berge: 津軽弁 (Tsugaru-Dialekt) aus dem hohen Norden! Wenn ich jemals einen Dialekt aktiv lernen sollte, dann diesen. Leider gibt es nur “Let it Go” (ありのままで ari no mama de) auf Tsugaru-ben, die normale Version findet ihr hier. Hier die… andere:

Glaubt mir, auch die meisten Japaner verstehen höchstens 10% von dem, was er da singt. 😉

Ich finde es um ehrlich zu sein etwas schade, dass wir hier keinen wirklichen Dialekt haben. Klar, es gibt Edo-Kotoba (江戸言葉), aber wer spricht das schon noch? Auf der Wikipedia-Liste von 首都圏方言 (Shutoken-Hōgen; Dialektwörtern aus Tokyo, Chiba, Saitama und Kanagawa), habe ich nur vier gefunden, die wir zuhause tatsächlich verwenden. Und die ersten drei davon kommen aus Hokkaido…

かったるい  kattarui → körperlich erschöpft sein
くっちゃべる kucchaberu → quatschen, höchstwahrscheinlich laut und nervig
青たん Aotan → blauer Fleck (sagen echt alle anderen 青あざ Aoaza?!)
かたす katasu → aufräumen (Standarsprache: 片づける katadsukeru)

Der bei Männern am beliebteste Dialekt ist übrigens wohl 京都弁 (Kyoto-Dialekt), dicht gefolgt von 博多弁 (Hakata-Dialekt). Welche Dialekte Frauen toll finden interessiert leider scheinbar niemanden, falls jemand eine Liste hat, immer her damit.

Habt ihr einen Lieblingsdialekt, im Deutschen oder einer anderen Sprache? Sprecht ihr mit Dialekt? Und was ist ein Wort, dass “Außenseiter” nicht verstehen?

(Ich weiß, ihr wolltet diese Lieder alle vergessen. Man kann halt nicht alles haben. ;))