Filme. Zwei.

Heute habe ich nach der Arbeit eigentlich nur aufgeräumt (und im Internet herumgehangen, um ganz ehrlich zu sein), deswegen gibt es nur ein paar Filme, die ich gesehen habe.

 

プリンセス・トヨトミ Princess Toyotomi (2011) (Trailer)

 

Regisseur: Suzuki Masayuki

Darsteller: Tsutsumi Shinichi, Haruka Ayase, Okada Masaki

Drei Mitarbeiter des japanischen Rechnungshofes machen sich auf nach Osaka, um die Bücher zu prüfen. In einer Firma vergisst der ranghöchste sein Handy nachdem alles überprüft wurde, und muss dann, als er erneut in das Gebäude geht, davon überrascht, dass alle Mitarbeiter und Unterlagen verschwunden sind. Beim nächsten Besuch sind sie wieder da. Um daraus schlau zu werden, untersuchen sie das Gebäude weiträumiger und stoßen schließlich auf ein unterirdisches Tunnelsystem einer Geheimgesellschaft.

Persönliche Meinung: Ursprünglich wollten wir den Film im Kino sehen, haben ihn uns aber zum Glück nur auf DVD ausgeliehen. Der erste Teil des Films war wirklich gut. Die drei Hauptcharaktere sind witzig, es gibt überzeichnete Szenen von Buchprüfungen und einem wird viel Sehenswertes von Osaka gezeigt. Dann kommt allerdings ein Schulmädchen und ihr Schulfreund, der ein Mädchen sein möchte*, ins Spiel, der Geheimtunnel wird gefunden und alles wird nur komisch und erinnert an Verschwörungstheorien. Der Welt eines Films, die, bis auf die Verschwörung, mit unserer identisch ist, nehme ich einfach nicht ab, dass diese Verschwörung um Osaka zu einem von Japan unabhängigen Stadtstaat zu erheben irgendwie unbemerkt bleiben konnte. Trotzdessen nahm sich der Film in der zweiten Hälfte dermaßen ernst, dass es mir beim Zuschauen ein bisschen peinlich war. Schade.

* Er bekommt kein vernünftiges Ende. Es wird auch nicht näher auf die Problematik eingegangen. An sich hätte man ihn vollkommen aus dem Spiel lassen können und nichts hätte sich geändert. Auch das ist schade.

 

©松竹

子ぎつねヘレン Kogitsune Helen (2006) (Trailer)

 

Regisseur: Kono Keita

Darsteller: Osawa Takao, Fukasawa Arashi

Taichi wird von seiner Mutter in Japan zurückgelassen, als sie für einen Auftrag ins Ausland fliegt. Eines Tages sieht er nach der Schule auf dem Heimweg einen kleinen Fuchs, der nicht wegläuft und nimmt ihn mit in sein vorrübergehendes Heim, das Haus eines Tierarztes. Der ist anfangs gegen das neue Tier, weil er sich auch so unentgeldlich um Wildtiere kümmert und nicht weiß, ob der Fuchs gefährlich ist. Nach einiger Zeit stellt sich heraus, dass der Fuchs, Helen genannt, taub und blind ist. Doch Taichi lässt sich nicht davon abbringen, den Fuchs gesundpflegen zu wollen, und blüht dabei auch selbst auf.

Persönliche Meinung: Ich habe ganz viel geweint. Der Göttergatte hat sich geweigert den Film mit mir zu sehen, weil in Tierfilmen eh immer alle sterben. Es ist ein Kinderfilm, was man teils auch merkt, aber insgesamt wird realistisch gezeigt, wie ein Grundschüler sich in eine Idee hereinsteigert und Erwachsene, die durchaus auch die Risiken sehen, für den großen Feind hält – obwohl auch der Erwachsene hier nicht ganz lupenrein ist, und versucht den Fuchs aus dem Haus zu bekommen. Aber hey, Babyfuchs!

Mal wieder: Filme.

Wenn das Wetter schlecht wird, oder wir nichts zu tun haben, leihen wir uns DVDs und lassen uns berieseln. Diesmal mit den Filmen der letzten paar Wochen.

©ドリームステージピクチャーズ
©アットムービー・ジャパン

Simsons (2006)

Regisseur: Satô Yûichi

Darsteller: Katô Rosa, Fujii Mina, Hoshii Nanase, Takahashi Mai, Ôizumi Yô

Wako lebt in einem kleinen Dorf auf Hokkaido, das bekannt ist für seine Muscheln und fürs Curling. Sie wünscht sich für ihr Leben etwas mit mehr Funkeln. Ihr Traummann ist ein bekannter Curlingstar, und als er sie fragt, ob sie nicht in sein Curlingteam eintreten wolle, behauptet sie, dass sie Curling spielen könnte und muss, mit zwei unerfahrenen Freundinnen und einer Mitstreiterin auf Profilevel, die eher genervt als erfreut über die neuen Teammitglieder ist, trainieren, um an einem Hokkaido-weiten Curlingtournier teilnehmen zu können.

Persönliche Meinung: Obwohl der Film, als Sportfilm über und für Oberstuflerinnen, teils sehr vorhersehbar ist, hat er mich doch mitgerissen und letztendlich musste ich sogar ein paar Tränchen wegdrücken. Was als Schwärmerei für ein Idol beginnt, entwickelt sich zu ehrlichem Ehrgeiz im Sport und zeigt, wie man in einer Niederlage siegreich sein kann.

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©東宝

The Magic Hour (2008) (Trailer)

Regisseur: Mitani Kôki

Darsteller: Satô Kôichi, Tsumabuki Satoshi, Fukatsu Eri, Ayase Haruka, Nishida Yoshiuki

Bingo wurde mit der Frau des örtlichen Yakuza-Bosses erwischt und kann seinen und ihren Hals nur retten, als er behauptet einen legendären Auftragsmörder zu kennen und Kontakt mit ihm herstellen zu können. Da das absolut nicht der Realität entspricht engagiert er kurzerhand einen Schauspieler und verkauft ihm das Treffen mit seinem Boss als Filmdreh.

Persönliche Meinung: Der Film nimmt sich selbst über große Strecken nicht ernst, und spielt mit Themen aus Gangsterfilmen aus viel früheren Jahren, obwohl er im Heute spielt. Wie Bingo versucht den Schauspieler immer im Glauben zu lassen, in einem Film aufzutreten, und wie der Schauspieler, der sonst keine Aufträge bekommt, absolut keinen Schimmer hat, ist lustig anzusehen, tut aber teils auch weh. Mit über zwei Stunden Laufzeit fühlt sich der Film teilweise etwas gestreckt an.

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©クロックワークス

After School (2008) (Trailer)

Regisseur: Uchida Kenji

Darsteller: Ôizumi Yô, Sakai Masato, Sasaki Kuranosuke, Tokiwa Takako

Freunde des Lehrers Jinno erwarten ein Baby, doch eines Morgens verschwindet der Vater des Kindes, Kimura, und taucht auch nach der Geburt seines Kindes am selben Tag nicht mehr auf. Am nächsten Tag wird Jinno von einem Privatdetektiv, der sich als ehemaliger Mitschüler ausgibt, mit einem Foto, dass Kimura mit einer fremden Frau zeigt, konfrontiert. Auf der Suche nach Kimura geraten die beiden in die japanische Unterwelt und stellen fest, dass die Firma, in der Kimura arbeitet, Verbindungen dorthin hat.

Persönliche Meinung: Ich mag Filme, in denen man im Dunkeln darüber gelassen wird, was wirklich passiert und wer wen in der Hand hat. Dies ist einer dieser Filme, die mit vielen später erklärten Auslassungen und Wendungen Spannung aufbauen, und trotz aller Ernsthaftigkeit ein wenig Platz für Humor lassen. Kann man sich auf jeden Fall ansehen, obwohl es kompliziert sein dürfte, da der Film scheinbar nie im Ausland veröffentlicht wurde.

Außerdem, aus der Reihe “Westliche Filme, die man sich sparen kann”:
9 (2009) Langweilig, bei mir ist keinerlei Sympathie für die Charaktere aufgekommen, und letztendlich hat mich nicht interessiert, ob und wie sie überleben.

An Invisible Sign (2010) Charaktere, die dermaßen überzeichnet und rein unsympathisch sind, dass wir uns ab Minute 30 wirklich durch den Film quälen mussten.

Filmzeit: ステキな金縛り

Am Sonntag waren wir endlich mal wieder im Kino, um ステキな金縛り (Suteki na Kanashibari) zu sehen. Filmstart war nur einen Tag früher, am Samstag, und wir hatten schlauerweise schon vier Stunden früher die Tickets gekauft, denn später war die gesamte Vorstellung ausverkauft.

©東宝

ステキな金縛り Suteki na Kanashibari (2011; Englisch: Once in a Blue Moon) (Trailer)

Regisseur: Mitani Kouki

Darsteller: Fukatsu Eri, Abe Hiroshi, Nakai Kiichi, Nishida Toshiyuki

Ein Mann, der angeklagt wird, seine Frau ermordet zu haben, wird von der erfolglosen Anwältin Houshou vor Gericht vertreten. Als Alibi bringt der Angeklagte hervor, dass er in der Tatnacht von einem Geist heimgesucht worden sei, der ihn daran gehindert habe, sich zu bewegen. Dieser Geist ist der einzige Zeuge für das Alibi, und wird, nachdem er gefunden wird, als Zeuge vor Gericht geladen. Leider können ihn nur wenige Menschen sehen, und außerdem sollte er schon längst niemanden mehr heimsuchen…

Persönliche Meinung: Der Film ist wirklich, wirklich witzig. Wie in vielen japanischen Komödien sind die Charaktere hilflos überzeichnet, machen dafür aber umso mehr Spaß.Da gibt es die total verplante Anwältin, die mit größtem Enthusiasmus größten Unsinn redet, ihren Chef, der quasi nur von Süßigkeiten lebt, und dessen Leben dadurch bedroht wird, einen Richter, der eine kindliche Freude am untoten Zeugen hat, und natürlich den Geist, der nur allzu menschlich ist.

Wenn es ein Problem gibt, ruf an.

Nach langer Zeit waren der Göttergatte und ich mal wieder im Kino und haben 探偵はBARにいる (Tantei ha Bar ni iru) gesehen. Der Grund ist ein ganz einfacher: Mein Mann ist ein großer Fan von 大泉 洋 (Oizumi You), der japanischen Stimme von Professor Layton und Mitglied der (inzwischen über zehn Jahre alten) Variety-Show 水曜どうでしょう (Suiyou dou deshou; How do you like Wednesday?), die mein Mann vergöttert. Auf jeden Fall, auf zum Film!

 

©東映

探偵はBARにいる Tantei ha BAR ni iru (2011) (Trailer)

 

Regisseur: Hashimoto Hajime

Darsteller: Oizumi You, Matsuda Ryuuhei, Koyuki

Oizumi spielt einen in Sapporo lebenden Detektiv, der in Verweigerung der Moderne jeden Abend in der Bar “Keller Ohata” per Telefon zu erreichen ist. Eines Tages erhält er von einer Unbekannten den Auftrag in einer Firma nach einer bestimmten Person zu fragen. Die scheint unbekannt, doch kurz darauf findet sich der Detektiv unter einer Schneedecke wieder und erhält weitere Anrufe von der unbekannten Frau, die ihn bittet, weitere Nachforschungen anzustellen. Die Geschichte wird immer größer, bis die Fäden endlich zusammenführen.

Persönliche Meinung: Der Film macht Spaß, auch weil er die ernste und teils auch gewalttätige Handlung immer wieder mit diversen Absurditäten auflockert und einem die Charaktere ans Herz wachsen lässt. In der Darstellung erinnert der Detektiv ein wenig an Sherlock Holmes, sogar mit eigenem, schlagkräfitgen, Sidekick namens Takada. Der Detektiv trinkt und amüsiert sich, nutzt auch Methoden die nicht ganz blütenrein sind, es scheint aber immer durch, dass er herzensgut ist, während man bei anderen Figuren nie ganz sicher sein kann, auf welcher Seite sie stehen. Ein Film zum Miträtseln, der bis zum Schluss spannend bleibt. Eine Fortsetzung ist bereits angekündigt.