Filmzeit: Guten Flug!

Hatte ich schon erwähnt, dass wir Hulu haben? Dabei handelt es sich um einen Video-On-Demand-Service, mit japanischen, koreanischen, chinesischen, taiwanesischen, englischen und amerikanischen Filmen und Serien. Derzeit gibt es 467 japanisch Filme zu sehen, wir haben uns am Samstag abend einen angesehen.

(c) TOHO

(c) TOHO

ハッピーフライト Happy Flight (2008) (Trailer)

Regisseur: Yaguchi Shinobu

Darsteller: Tanabe Seiichi, Ayase Haruka, Tokitô Saburô

Tanabe Seiichi möchte endlich vom Co-Piloten zum Piloten aufsteigen und muss dafür einen Flug nach Honolulu fliegen. Für die Stewardess Saitô Etsuko ist es der erste Auslandsflug. Natürlich geht alles schief, was schiefgehen kann.

Persönliche Meinung: Der Film ist ganz spannend, wenn man mal (annährend) sehen möchte, was bei einem einzigen Flug so alles an Arbeit zusammenkommt, aber letztendlich ist es ein komplett vorhersehbarer Film. Teils ganz witzig, teils ganz interessant, aber absolut nicht weltbewegend. Nur ich durfte mir alle drei Sekunden “Eigentlich wollte ich ja auch Pilot werden” anhören.

Filmzeit: Boote stricken.*

Auf meiner Flugreise nach Deutschland hatte ich unglaublich viel Zeit, und so sah ich den einzigen (japanischen) Film, der mich interessiert hat.

「舟を編む」制作委員会

「舟を編む」制作委員会

舟を編む Fune wo Amu (2013; Englisch: The Great Passage) (Trailer)

Regisseur: Ishii Yûya

Darsteller: Matsuda Ryûhei, Miyazaki Aoi, Odagiri Jô

Ein Wörterbuch für eine neue Zeit soll erstellt werden. Dummerweise dauert die Erstellung eines Wörterbuches lange, und es finden sich auch nicht viele Leute, die Gefallen an der Arbeit finden. Doch dann stößt der Sonderling Majime** zur Editorengruppe und ist mit feuereifer dabei. Als er sich eines Tages die hübsche Köchin Kaguya verliebt und auf Arbeit davon erzählt, bekommt er die Aufgabe das Wort 恋 (koi, Liebe) zu definieren.

** Japanisch für “ernsthaft”, in diesem Fall wird es natürlich anders geschrieben, es ist aber dennoch ein Gag im Film.

Persönliche Meinung: Ein wirklich schöner Film, mal wieder etwas ungewöhnlich (wer schreibt eigentlich Romane über Wörterbücher?) aber voller… Liebe? Glück? Es geht um Worte. Was Worte bedeuten, wie sie sich verändern und wie wichtig und schwer es sein kann die richtigen Worte zu finden. Ich bin ein großer Freund von Worten, ein großer Freund von etwas eigenartigen Menschen und mit Matsuda Ryuhei liegt man eh nie falsch. Wirklich schön, für den ein oder anderen vielleicht etwas langweilig, aber für Action und Explosionen ist das einfach der falsche Film. 😉

* Der Titel des Films könnte als “Ein Boot stricken” übersetzt werden. In Wirklichkeit ist das Boot (舟, fune) das Wörterbuch, das den See der Kommunikation beschippert und 編む (amu) heißt im Zusammenhang mit Wörterbüchern “zusammenschreiben”.

Filmzeit: 鍵泥棒のメソッド

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©クロックワークス

鍵泥棒のメソッド Kagi-Dorobô no Method (2012; Englisch: Key of Life) (Trailer)

Regisseur: Uchida Kenji

Darsteller: Sakai Masato, Kagawa Teruyuki, Hirosue Ryôko

Der erfolglose Schauspieler Sakurai Takeshi geht nach einem Selbstmordversuch in ein Badehaus*. Dort vertauscht er seinen Spindschlüssel gegen den des Auftragsmörders Kondô, der auf Seife ausgerutscht ist und durch den Schlag auf den Kopf sein Gedächtnis verliert. Sakurai begleicht mit dem Geld Kondôs seine Schulden. Am nächsten Tag besucht er Kondô im Krankenhaus, und stellt fest, dass dieser noch immer nicht sein Gedächtnis wiedererlangt und die Identität Sakurais angenommen hat.

Persönliche Meinung: Wir mochten den Film sehr gerne, die Charaktere sind, mit Ausnahme von Sakurai, alle sehr liebenswert und man fiebert mit ihnen. Die Geschichte nimmt verschiedene unerwartete Wendungen, lässt Dinge in ganz anderem Licht erscheinen und wird zum Schluss toll aufgelöst. Wieder einmal ein japanischer Film mit etwas eigenen Charakteren, in besonderen Situationen. Super. 🙂

*Davon gibt es in Japan viele. Wie ein Onsen, nur ohne Quellwasser.

Filmzeit: Der Detektiv trinkt weiter.

Nachdem mein Mann und ich in letzter Zeit nur wenige Filme, und wenn dann westliche, gesehen hatten, ging es am Samstag mal wieder in einen japanischen Film. Die Fortsetzung von 探偵はBarにいる (Tantei ha Bar ni iru) lief nämlich an, und das konnten wir uns nicht entgehen lassen.

© 2013「探偵はBARにいる2」製作委員会

© 2013「探偵はBARにいる2」製作委員会

探偵はBarにいる2 ススキノ大交差点 Tantei ha Bar ni iru 2 Susukino Daikôsaten (2013) (Trailer)

Regisseur: Hashimoto Hajime

Darsteller: Ôizumi Yô, Matsuda Ryûhei, Ono Machiko

Zwei Tage nachdem ein mit dem Detektiv befreundeter Transvestit einen landesweiten Magier-Contest gewinnt, wird er tot aufgefunden. Als der Detektiv auf eigene Faust nach dem Mörder sucht, findet er heraus, dass ein Politiker in den Fall verwickelt ist. Daraufhin nehmen gleich mehrere Gruppen die Verfolgung auf und wollen dem Detektiv an den Kragen. Und dann ist da auch noch die undurchsichtige Auftraggeberin, eine Violinistin, deren größter Fan der Tote war.

Persönliche Meinung: Der Film hält einen durchaus in Atem und ist lustiger als der Vorgänger, was aber manchmal etwas überzeichnet ist. So schwankt der Film zwischen gewalttätigen und lustigen Szenen, was durchaus interessant ist, aber manchmal nicht ganz zusammenpasst. Das Zusammenspiel zwischen dem Detektiv und seinem Partner ist durchaus in seiner Rollenverteilung ganz witzig und auch einige (wenige) Charaktere, die im ersten Film schon am Rande vorkamen, bekommen endlich eine etwas größere Rolle. Ansonsten hätte ich langsam mal gern mehr über den noch immer namenlosen Detektiv erfahren. Aber ich wette der dritte Film ist schon geplant.