Wohin für Ghibli?

Nachdem ich euch am Montag verraten habe, wo ihr im Japanurlaub Pokémon-Merchandise bekommt, geht es gleich weiter mit allen Dingen Ghibli. 🙂

Für alle, die Ghibli nicht kennen: Es ist das berühmteste Animationsstudio Japans.

Ghibli-Merchandise ist ziemlich kontrolliert. Zwar gibt es auch bei z.B. LOFT oder Tokyu Hands Ghibli-Papercraft, aber alle Sachen sind auch im offiziellen Ghibli-Laden erhältlich: Donguri Kyōwakoku (どんぐり共和国).

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Also ist es am einfachsten direkt dorthin zu gehen. 🙂 Das ganze Line-Up könnt ihr euch im Online Shop ansehen. Leider ist die Seite nur auf Japanisch, aber wenn ihr auf 作品から探す in der oberen Leiste klickt könnt ihr euch die Produkte nach Filmen getrennt ansehen.

Am meisten Merchandise gibt es natürlich zu “Mein Nachbar Totoro”, gefolgt von “Kikis kleiner Lieferservice”. Zu einigen Filmen findet man dafür kaum etwas. Von “Die Chroniken von Erdsee”, “Der Mohnblumenberg” und anderen neueren Filmen gibt es dafür so gut wie nichts. Angebot und Nachfrage, denke ich. Totoro ist eben das absolute Zugpferd.

In Tokyo gibt es fünf Läden: Im Bahnhof Tokyo, in der Skytree Town*, im VenusFort in Odaiba, in Ikebukuro in der Sunshine City Alpa und im Lalaport Tachikawa Tachihi. Eine japanische Liste findet ihr hier.

* Von dort sind die Fotos. 🙂

Mehr Ghibli: Temporäre Ghibli-Ausstellung in Roppongi; Totoros Heimat.

Zu Totoro und Co: ジブリの大博覧会

Am Dienstag hatten mein Mann und ich uns freigenommen. Schließlich war der Montag Tag des Meeres (海の日) und wir hatten somit ein vier Tage langes Wochenende!

Den freien Tag nutzten wir, um zur derzeitigen Ausstellung im Roppongi Hills zu gehen. Seit Anfang Juli werden dort Sachen des Animationsstudios Ghibli ausgestellt, das ganze nennt sich Die große Ghibli-Ausstellung (ジブリの大博覧会).

Wir fuhren mit der Hoffnung, dass es nicht so voll sein würde, nach Roppongi. Dummerweise hatten wir uns absolut verschätzt. 🙁 Die Leute standen in ewig langen Schlangen an, um etwas zu sehen. Ausstellungen sind in Tokyo generell immer etwas mehr wie Schlangestehen, nur dass die Schlange sich durch das gesamte Gelände zieht und man nebenbei etwas Kunst erhaschen kann. Die Gebäude sind meist leider nicht groß genug um alles etwas auseinanderzuziehen.

Es war wirklich zu allen Filmen etwas ausgestellt, ob nun “Wie der Wind sich hebt” oder “Porco Rosso”, dem Lieblingsghiblifilm meines Mannes.

Am meisten gab es aber natürlich für das Zugpferd des Studios: “Mein Nachbar Totoro”. Den Film kennt jedes japanische Kind, obwohl er sogar zwei Monate älter ist als mein Mann.

Also stand in der Ausstellung der Katzenbus, und ein riesiger Totoro. Ist halt wichtig. 😉 Dummerweise standen auch hier so viele Leute an, dass wir direkt aufgaben. So wichtig ist so ein Foto dann doch nicht.

Leider war das Konzept der Ausstellung offenbar nicht auf die Menschenmassen ausgelegt. Es gab super interessante Briefe von und an einen Produzenten und detailierte Erklärungen über seine Arbeit – die man natürlich nicht in Ruhe lesen kann, wenn man durch die Gegend geschoben wird.

Es gab einen großen Raum mit allem möglichen Merchandise, Zeitschriften, in denen die Filme erwähnt wurden, usw. – Dort konnte man sich einigermaßen anständig bewegen, und wir haben viele tolle Sachen sehen können. Der Inhalt der Ausstellung ist phänomenal, es ist einfach nur viel zu voll.

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Zum Schluss gab es einen Raum, in dem ein Schiff hängt, dass aus “Das Schloss im Himmel” stammen könnte – es fliegt nämlich! In den Panelen an den Wänden geht es um Erfinder und die Luftfahrt. Dieser Raum war mal nicht gerammelt voll, und man hat die Stärken der Ausstellung endlich genießen können. Viel Detailverliebtheit und spannende Informationen. 🙂

Ich muss zugeben, dass die Ausstellung uns für den Preis (mit Ermäßigung 2,800¥ (fast 24€) für uns beide) viel zu kurz erschien. Oder auch zu voll. Es gab viel Inhalt, aber um den zu erfassen, waren viel zu viele Leute dort. Es wäre vielleicht ganz schlau, die Anzahl der Besucher zu begrenzen.

Wir werden versuchen an Karten für das richtige Ghibli-Museum in Mitaka zu kommen. Dort sind die Tickets nämlich nach Anzahl und Uhrzeit nur begrenzt verfügbar – außerdem hat es erst diesen Monat wieder neu eröffnet.

Die Ausstellung würde ich jedem empfehlen, der zu einer Uhrzeit ohne viele Besucher dort sein kann und japanisch versteht. Auf Englisch ist diesmal nämlich irgendwie gar nichts.

Welchen Ghiblifilm mögt ihr am liebsten?

Die Ausstellung ist bis zum 11.9.2016 täglich von 10 bis 22 Uhr (letzter Einlass 21:30) geöffnet. Am Dienstag schließt sie bereits um 17 Uhr.

Anime: Shirokuma Cafe.

Wir schauen für gewöhnlich keine Anime. Nur eine Ausnahm gibt es. 🙂
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Durch Gifs wie das hier oben bin ich ursprünglich auf den Anime Shirokuma Café (しろくまカフェ) aufmerksam geworden und sie sind so absurd und niedlich, dass ich sie euch nicht vorenthalten möchte. 😉

In Shirokuma Cafe geht es um ein Café, das von einem Eisbären geführt wird, und die Abenteuer der Tiere, die dieses Café besuchen.

Dass die Tiere frei in der Stadt herumlaufen scheint übrigens niemanden zu stören. An sich führen sie alle ein, für Menschen, recht normales Leben, nur sind sie eben Tiere. Panda, einer der Hauptcharaktere, jobbt zum Beispiel im Zoo, und muss dafür morgens in die volle Bahn steigen, und Pinguin bemüht sich um seine Fahrerlaubnis um endlich seine Angebetete auszuführen.

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Jede Episode ist in sich selbst abgeschlossen und kommt ohne großes Drama aus. 🙂 Perfekt zum Abschalten und außerdem ist es einfach superniedlich.

Es gibt 50 Episoden, die ihr sicher irgendwo im Internet mit Untertiteln finden könnt, in Japan gibt es sie auf viel zu teuren DVDs, weswegen wir sie nur ausleihen.

shirokumacafe3-2しろくまカフェ (Shirokuma Cafe) (2012 – 2013)

Ursprungswerk: Higa Aroha

Regisseur: Misuhara Mitsuyuki

Animationsstudio: Studio Pierrot

Der Manga, auf dem der Anime basiert, erschien monatlich im 月刊フラワーズ (Gekkan Flowers), und es gibt auch fünf Einzelbände. Leider war Higa Aroha mit der Zusammenarbeit mit dem Produktionsstudio dermaßen unzufrieden, dass es wohl keine weiteren Staffeln des Animes geben wird – und auch im Manga geht es seit 2013 nicht weiter.

Zum Glück kann man sich Shirokuma Cafe immer wieder anschauen, ohne dass es langweilig wird. 🙂

Schaut ihr Anime? Welche?

(Alle Bilder und Gifs © TV Tokyo)

Mondstein, flieg und sieg!

 

Ich hatte als Kind keinen Fernseher. Die Geschichte, wie es dazu kam, geht so: Meiner Mutter ging es total auf den Zeiger, dass sie Stunden vor dem Kasten verbrachte, statt etwas Produktives zu tun. Um das Problem zu lösen, überschüttete sie den Fernseher mit Wasser.

Ohne Fernseher hatten wir übrigens natürlich damals auch keine Videokasetten zuhause. Wenn ich Fernsehen sah, war es entweder bei meinen Großeltern, oder später dann bei Freundinnen. Sailor Moon ist damals komplett an mir vorbei gegangen.

Aber weil ich weiß, dass viele Leserinnen mit Sicherheit Sailor Moon gesehen haben und ich eine kundige Begleiterin an meiner Seite hatte, ging ich trotzdem in die Sailor Moon-Ausstellung (美少女戦士セーラームーン展) im Roppongi Hills. Wie ich mich für euch aufopfere… 😉

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Die Ausstellung kann man noch bis zum 19. Juni 2016 besuchen, der Eintritt kostet unermäßigt 1,800¥ (ca. 14,50€), ist also etwas happig. Immerhin bekommt man einen wunderschönen Ausblick über die Stadt mit dazu. 🙂

Ausgestellt sind vor allem alte Sailor Moon-Produkte, ob Hefter, Figuren oder Kugelschreiber. Ich schätze, der Fanclub hat da mächtig mitgeholfen. 🙂 Viele der Besucherinnen fühlten sich offenbar an ihre Kindheit erinnert.

Neben den alten Produkten wurden auch Zeichnungen gezeigt. Das erste Kapitel des Mangas wurde vollständig kolloriert und, natürlich vergrößert, ausgestellt; in einem Raum hingen Kopien der Konzeptzeichnungen des Animes; in einem anderen ältere und neuere Einzeilillustrationen. Die Zeichnerin des Mangas, Takeuchi Naoko (竹内直子), hat auch extra für die Ausstellung eine Illustration beigesteuert.

Ich hatte übrigens einige Momente der Verwirrung, als meine Freundin versuchte mir die Geschichte von Sailor Moon zu erklären. Wie unglaublich verwirrend und eigenartig. Um ehrlich zu sein hatte ich immer gedacht, Sailor Moon wäre sehr, sehr, sehr seicht.

Wenn man sich die ganzen Schätze der Ausstellung angesehen hat, abseits des genannten gab es auch im Musical verwendete Kostüme und Kleinkram und einiges Anderes, kann man auch in den Museums-Shop. Der ist ziemlich teuer, und wir stellten fest, dass es auf dem Weg nach draußen im Erdgeschoss einen viel günstigeren Laden gibt, der derzeit auch Sailor Moon-Krams verkauft.

 

Während des Ausstellungszeitraums ist das Café, das sich im selben Stockwerk wie die Ausstellung befindet, in das “Chibiusa Café” umfunktioniert worden. Ziemlich teuer, aber wann bekommt man sonst schon Sailor Moon-Parfaits oder Sailor Moon-Burger? (Weitere Fotos auf Facebook)

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Das Essen an sich war nicht schlecht, aber wir mussten natürlich warten. Außerdem war der Burger ausverkauft, es gibt pro Tag nur eine begrenzte Anzahl jedes Gerichts. Wenn man dann erst spät abends kommt, hat man weniger Auswahl.

Für alle Sailor Moon-Fans würde ich die Ausstellung auf jeden Fall empfehlen, für alle anderen nur mit einer Begleitperson, die euch etwas darüber erzählen kann. 😉

Die Ausstellung ist bis zum 19.6.2016 täglich von 10 bis 22 Uhr (letzter Einlass 21:30) geöffnet.