Keine Handy-Notfälle mehr.

Smartphones fressen Strom. Mein Samsung Galaxy S muss ich jeden Tag aufladen, weil ich damit in der Bahn quasi ständig im Internet bin. Wenn mein Tag mal etwas länger ist, gelangt die Batterie in gefährliches Gebiet. Doch! Wenn ich wirklich Saft im Handy brauche, habe ich in Japan eine Möglichkeit den Untergang der Welt das Sterben der Batterie zu verhindern.

Dies ist ein Ladegerät, wie man es in jedem Conbini (24h-Laden) findet, für verschiedene Modelle und mit austauschbaren Batterien. Das Modell im Foto kostet 998Yen (fast 10€) und ungefähr die Hälfte des Handyakkus bekommt man damit aufgeladen. Die Batterien sind austauschbar, aber ganz im Ernst: Wenn ich das Gerät brauche bin ich unterwegs, und habe nicht zufällig eins mit aufgeladenen Batterien in meiner Tasche. Also habe ich inzwischen circa fünf dieser Ladegeräte zuhause…

Praktisch sind sie trotzdem!

(Einträge über unseren Urlaub folgen, sobald ich mehr Zeit habe.)

Kurz eingeschoben: Japanische Kinder.

Wir waren gestern mit unseren Kindern im Park. Dort hielten sich auch Vorschulkinder eines anderen Kindergartens auf. Nach einiger Zeit kam eines der Mädchen des anderen Kindergartens, von ihren Freunden beobachtet, auf meinen Mitarbeiter und mich zu.

Mädchen: Warum sprecht ihr Englisch?

Ich (lachend): Weil wir Ausländer sind. Nein, wir sind von einem internationalen Kindergarten.

Mädchen: Ach so.

Sprach’s und rannte zurück.

Wir waren schwer beeindruckt, normalerweise sprechen uns nicht einmal die japanischen Erzieherinnen anderer Einrichtungen an, wahrscheinlich, weil sie angst haben, dass sie Englisch sprechen müssten. Ein mutiges kleines Mädchen also. Mich hat es auf jeden Fall sehr gefreut, dass sie sich getraut hat uns anzusprechen und ehrliches Interesse hatte. =)

Auf Verbrecherjagd im Futon.

Endlich ist Terry Pratchetts “Snuff” bei mir eingetroffen, ein Geschenk von meinen Eltern.

Was heißt das? Hauptsächlich dass ich mich und meinen sowieso trägen Körper ins Bett schleifen und lesen werde.

Die kleinen Biester waren heute ganz besonders biestig, und jetzt haben sich die beiden schrecklichsten Oberbiester auch noch verbündet um mir die Nerven zu rauben. Schlecht erzogene japanische Kinder! Schon vor dem Mittagessen musste ich mit ihnen ein ernsthaftes Gespräch führen, warum ich das nicht gut finde, wenn sie sich ständig aufeinanderwerfen. In letzter Zeit entstehen da Körperberge, und da dann ein schreiendes Kind von ganz unten heraus zu bekommen – na viel Spaß.

Aber das ist egal, ich gehe jetzt mit Sam Vimes auf Verbrecherjagd. Vielleicht lerne ich ja, wie ich Monster unauffällig ruhig stellen kann.

Ansonsten sind Einträge zu China Town Yokohama und Harajuku geplant, irgendwann kommen auch noch Fotos von unserer Wohnung für alle, die sonst noch nicht klaustrophobisch genug sind, und vielleicht verrate ich sogar auch, wie man Origami-Weihnachtsmann und -Rentier faltet. Vielleicht.

Falls jemand über etwas dringend einen Eintrag lesen will oder eine dringende Frage hat*, Kommentar hinterlassen, Mail schreiben, und ich mach mich dran. Wenn kein Buch dazwischen kommt.

* z.B. Frage: Gibt es in Japan wirklich getragene Unterhosen in Automaten zu kaufen? Antwort: Nein, aber ungetragene.

(Buch-Cover-Bild via squidoo.com)

Gruselgeschichten.

Passend zu Halloween eine kleine, wahre Geschichte aus Japan.

Ein alleinlebender Mann bemerkte, wie Gegenstände plötzlich am falschen Platz lagen, wenn er nach Hause kam, oder Lebensmittel fehlten, bei denen er hätte schwören können, sie nie gegessen zu haben. Außerdem hörte er nachts immer wieder eigenartige Geräusche, die er sich nicht erklären konnte. Wenn er Wohnungstür und Fenster überprüfte, waren diese aber immer verschlossen.

Kurz bevor er komplett verrückt werden würde, kaufte er sich Überwachungskameras, um endlich herauszufinden, wer oder was verantwortlich war. Als er von der Arbeit nach Hause kam und sich das Überwachungsvideo ansah, sah er, wie eine Frau vollkommen selbstverständlich durch seine Wohnung lief, duschte, aß und den Tag verbrachte. Der Mann dachte erst, es würde sich um eine Einbrecherin handeln und rief die Polizei.

Diese konnte aber weder an den Fenstern, noch an der Tür Einbruchsspuren feststellen und begann, alle Verstecke im Haus abzusuchen. Als sie die oberste Schiebetür des Wandschranks öffneten, fanden sie eine 58-jährige Frau, die dort auf einer Matratze lebte – seit einem ganzen Jahr.

Weil japanische Wohnungen klein sind, haben sie meist Wandschränke eingebaut, die recht groß sind, damit man sein Hab und Gut verstauen kann. Wir haben einen großen Wandschrank im Schlafzimmer, zum Glück ist der aber so vollgestopft, dass da niemand noch Platz finden könnte. Bettgestelle haben wir auch nicht, die Wahrscheinlichkeit des Nachts von einem Monster verschlungen zu werden ist also gering. Ein Glück.