Von Fisch, Kirschblüten und einem rosanen Kaninchen.

Vorletztes Wochenende war ich mit meinen Schwiegereltern und meinem Mann Sushi essen. Wenn es etwas Besonderes sein soll, gehen wir nicht in einem 08/15 Sushiladen essen, sondern in einem sehr guten aber auch sehr teuren Restaurant in der Nähe des Arbeitsplatzes meiner Schwiegermutter.

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In diesem Sushirestaurant, mit dem schönen Namen Yoshizumi (義純), kann man zu viert schnell mal 50,000 Yen (ca. 425€) lassen, was einer der Gründe ist, warum wir da nicht öfter sind. Der Koch legt eine ziemliche tokyoter Schnauze an den Tag, was einem gefallen kann oder halt nicht, aber der Fisch ist immer sehr lecker. 🙂

Das Restaurant liegt direkt neben dem Kinshi-Kōen (錦糸公園), einem Park. Als wir dort waren, fand dort gerade das Kirschblütenfest statt, und ich konnte es mir natürlich nicht nehmen lassen, Fotos von Kirschblüten, Laternen und dem Skytree zu schießen.

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An dem Tag war es ziemlich kalt, es wird erst so langsam wärmer, und dennoch fanden sich Leute für ihr Blumengucken (花見 Hanami) unter den Bäumen an. Die bewundernswerte Standfestigkeit der Kälte gegenüber mag aber auch etwas dem Alkohol geschuldet gewesen sein, der bei solchen Gelegenheiten gern und viel konsumiert wird.

Als wir uns auf den Heimweg machten, kam uns plötzlich ein rosanes Kaninchen entgegen.

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Was genau das Kaninchen dorthin verschlagen hatte, weiß ich nicht. Neben einigen Luftballons trug es auch eine Plastiktüte mit alkoholischen Getränken, um Kinder zu erfreuen war es also schon einmal nicht dort.

Anfangs sah es aus, als würde es nach jemandem suchen. Dann setzte es sich neben den Straßenmusiker in der Nähe des Bahnhofs.

Hat irgendjemand eine Theorie, was das Kaninchen dort gemacht hat? Ich tippe ja auf ein Blind Date. 😀

Mein neuer Pass ist da!

Vor einigen Wochen hatte ich einen neuen Pass beantragt, und im Blog darüber geschrieben, was man so braucht. Offensichtlich waren meine Informationen korrekt, denn am Mittwoch hatte ich eine Email mit einem Anhang, in dem stand, dass ich meinen Pass abholen kommen könne. Warum die eigentliche Nachricht der Email als PDF angehangen wird, verstehe ich nicht so ganz, aber hey – neuer Pass.

Am Donnerstag Morgen stand ich also pünktlich um 8:19 Uhr auf der Matte, und musste gar nicht so lange warten. Das war an sich auch nicht schlecht, denn seit neustem muss man sein Handy abgeben! Ich hoffe ja, dass ich, mit meinem Foto von der Besucherkarte, nicht irgendwie mitschuldig bin.

Nehmt euch auf jeden Fall beim nächsten Mal was zum Lesen mit.

Die Dame an der Ausgabe war von meinem neuen Pass ganz begeistert, sie meinte, dass sie ihn zum ersten Mal sieht. Tatsächlich gibt es den neuen Pass erst seit März, und es haben sich einige Neuerungen eingeschlichen.

Zuerst einmal muss die ausstellende Behörde, in meinem Fall die Botschaft Tokyo* scheinbar nicht mehr unterschreiben. Das hat die Dame am Schalter erst sehr verwirrt, hat aber wohl so seine Richtigkeit – falls nicht, merke ich das sicher das nächste Mal, wenn ich versuche das Land zu verlassen.

* Ich finde es ja witzig, dass Tokyo auf Deutsch eigentlich Tokio geschrieben wird, das aber offensichtlich selbst die Botschaft so dämlich fand, dass sie offiziell Botschaft Tokyo heißt.

Mustermann_Reisepass_2017

Der größte Unterschied ist sicher die neue Datenseite. Die hat jetzt noch mehr Sicherheitsmerkmale, mit gleich drei Abbildungen des Gesichts (einmal als Foto, dann daneben als Hologram und dann auf der Rückseite dieses kleinen Fensterchens über dem D). Was aber viele Deutsche in Japan ganz besonders freut: Der Geburtsname ist endlich eindeutig gekennzeichnet. Im alten Pass würde Frau Erika Mustermann nämlich Erika Mustermann Geb. Gabler heißen, was die japanischen Behörden zum Anlass nehmen würden, genau das auf die Residence Card zu schreiben. Über das Problem mit dem Geb. schrieb ich schon einmal vor über zwei Jahren, obwohl es natürlich noch viel länger bestand. Mit dem neuen Pass sollte es endlich Geschichte sein, obwohl es wahrscheinlich wieder ein ziemlicher Krampf wird erst einen neuen Pass, dann eine neue Residence Card und dann alles andere auch neu zu beantragen.

Ich hatte Glück, weil ich dieses Frühjahr eh einen neuen Pass beantragen musste, und in dem Zuge gleich den neuen bekommen habe. Jetzt habe ich erst einmal wieder 10 Jahre lang Ruhe. 🙂

Frühes Wochenende. Länger wird es auch.

Heute bin ich früher von der Arbeit nach Hause gekommen. Erstens tut mein Bauch noch immer etwas weh, und ich brauchte erneut Medikamente, und zweitens war eh nichts zu tun. Und um ehrlich zu sein, wollte ich, drittens, auch mal ein wenig das gute Wetter genießen.

Es ist zwar noch immer etwas kühl, derzeit haben wir Höchsttemperaturen um die 14°C, aber immerhin scheint die Sonne. 🙂

Ich bin also nach Hause gefahren, zum Arzt gegangen, einkaufen gegangen, und habe erst einmal die Fenster im Haus aufgerissen. Frischluft! Leider halten Japaner vom Durchlüften meist nichts, also muss ich das durchführen, wenn es mir möglich ist. 😉

Am Montag ist Frühlingsanfang (春分の日 Shunbun no Hi), ein Feiertag. Dieses Wochenende ist also ein dreitägiges. Eigentlich hatten wir überlegt, ein wenig in die Pampa zu fahren, uns aber letztendlich dagegen entschieden.

Wir beide brauchen einfach Zeit für uns und Entspannung.

Einfach mal ein bisschen abhängen, Filme gucken und lecker essen. 😀

Ich wünsche euch ein wunderschönes Wochenende!

Der unglücklichste Bus aller Zeiten?

Gestern fuhren wir nach Hause, als plötzlich der furchteinflößendste Bus aller Zeiten vor uns auftauchte: Der Bus des Todes.

Die Zahl 4 wird in Japan, wie auch in China, gemieden, weil sie wie 死 shi, der Tod, ausgesprochen wird. In Japan zumindest ist es in etwa wie die Zahl 13, wie sehr man darauf erpicht ist, die 4 nicht zu verwenden, hängt davon ab, wie abergläubisch man ist. Auf dem Nummernschild hat man sie aber eher ungern.

Ein Nummernschild mit den Nummern der eigenen Wahl kostet aber extra, weswegen Busse für gewöhnlich mit dem durch die Gegend fahren, was zufällig zusammengewürfelt wurde.

Dieser hier hat das unglücklichste Nummernschild aller Zeiten (444), fährt auf der Strecke 八柱4 und hat Werbung für ein Bestattungsinstitut dran. Für deren Telefonnummer ist die 4444 natürlich recht passend.

Na wenn da mal alle heil ankommen. 😉