Der Winter kommt.

Ich bin mal wieder erkältet. War ja klar, da wird es am Wochenende mal etwas kalt, um die 16°C, und ich fange mir sofort eine Erkältung ein.

Auf Arbeit ist im Moment auch viel los, morgen ist unsere Halloween-Party, für die ich noch einiges vorbereiten muss. Wenn ich nach Hause komme bin ich also total fertig, und kann nicht mehr viel machen. Deswegen hier erstmal eine kleine Pause.

Was vielleicht einige Leute freut, die etwas mehr über meine Arbeit wissen: Dieses Jahr werden die Vertragsverhandlungen von unserem britischen Head Teacher übernommen, und der hatte mir letzten Monat gesagt, dass man es bestimmt gedeichselt bekommt, mich im Kindergarten näher bei mir zuhause einzusetzen. Die Schule, in der ich derzeit unterrichte, ist von allen Kindergärten der Kette am weitesten von mir entfernt, obwohl es einen in fünf Minuten Laufentfernung gibt…

Wir hören demnächst wieder voneinander!

Die neue Wohnung: Bad.

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Weil ich weder Toilette noch Schlafzimmer zeigen möchte und darin auch nichts zum Zeigen ist, ist das hier der letzte Teil zur neuen Wohnung.

Im Bad hat sich nicht viel verändert, nur haben wir jetzt ein größeres Waschbecken, bzw. überhaupt eines im Vorraum zu Dusche und Bad, sogar mit Spiegel.

Das Bad in unserer neuen Wohnung ist viel größer als das alte. Dazu muss man erstmal kurz erklären, was in Japan anders ist: Die Badewannen in Japan sind kurz und tief. Während man in Deutschland den Platz hat um sich beinahe komplett in die Wanne zu legen, sie dafür aber nur zur Hälfte mit Wasser füllt, wird hier die Badewanne komplett vollgemacht. Was passiert mit einer komplett gefüllten Badewanne, wenn sich jemand hineinsetzt? Sie läuft über.

Das ist in Japan aber komplett mit einkalkuliert, wie zu sehen ist der Raum mit der Badewanne vom Rest des Bads komplett abgetrennt und hat einen Abfluss auf dem Boden. Gleiches gilt für die Dusche: Der ganze Raum ist deine Duschkabine. In Japan hüpft man eigentlich nicht ungeduscht in die Badewanne, sondern setzt sich erstmal auf einen kleinen Stuhl und duscht. Die Badewanne ist für die Entspannung gedacht, nicht für die Hygiene.

IMGP6109Unsere alte Badewanne war eine typisch japanische Sitzwanne, in der es zu zweit arg eng wurde. Unsere neue Badewanne ist im Vergleich riesig, in etwa so groß wie eine normale deutsche Badewanne, wir passen zu zweit rein und sind glücklich. Außerdem können wir übers allgegenwärtige Kontroll-Panel die Badewanne automatisch volllaufen lassen. Wenn sie voll ist klingelt das Panel im Wohnzimmer und das Wasser wird immer weiter warmgehalten. Wir können auch das gesamte Wasser zum Beispiel über Nacht in der Wanne lassen und dann am nächsten Tag noch einmal aufheizen lassen.

IMGP6108Das Bad ist einrichtungstechnisch nicht ganz so spannend, vor allem, weil wir nicht viel eingerichtet haben. Das meiste war schon da, und um ehrlich zu sein habe ich in Bad und Toilette keine großen Ambitionen… Lediglich Handseife, Waschlotion, Shampoo und Conditioner sind umgefüllt worden, diesmal anders als in der Küche nicht in Flaschen von IKEA sondern von MUJI.

Das eigenartige Ding, das über der Waschmaschine trohnt, haben wir aus der alten Wohnung mitgenommen, der Rest war schon da. Immerhin ist es nicht mehr komplett klaustrophobisch, und wir haben sogar jeweils ein Minifenster in jedem Raum.

Ansonsten ist nicht viel zu sagen, ich hoffe euch hat der kleine Einblick in unsere Wohnung gefallen, obwohl es glaube ich bei den meisten Japanern mit Wohnungen in unserer Preisklasse anders aussieht.

Nehmt uns also nicht als Paradebeispiel für “So sieht eine japanische Wohnung aus” 😉

Die neue Wohnung: Esszimmer und Küche

Letzte Woche habe ich euch unser Wohnzimmer gezeigt, diesmal sind Esszimmer und Küche dran.

IMGP5867 Das Esszimmer ist farblich relativ identisch mit dem Wohnzimmer. Wieder ein grüner Teppich, diesmal aber ohne Heizelemente und zwecks einfacherer Reinigung kürzer. Wieder dunkelblaue Vorhänge und wieder dunkles Holz.

Die beiden Zimmer sind schließlich verbunden, wäre plötzlich das ganze Farbthema anders sähe es etwas unorganisiert aus. Das Metallregal neben unseren Bücherschränken ist Taschenabstellplatz, manchmal schaffe ich es sogar, meine Tasche nicht einfach irgendwo im Raum liegen zu lassen. 😉

IMGP5866Das Metallregal neben dem Kühlschrank haben wir in Meguro bei einem Gebrauchtmöbelhandel bekommen, es stand wahrscheinlich mal in einer Restaurantküche. Im Vergleich zum IKEA-Taschenregal ist es deswegen natürlich viel massiver und gefällt mir persönlich auch besser. Darauf und darin stapeln wir Wasser und Mineralwasser, damit wir die Kisten nicht im Raum herumstehen haben.

Unser pinker Kühlschrank gehörte einem Kumpel meines Mannes, der wieder in seine Heimatstadt zurückzog und hat für uns eigentlich genau die richtige Größe. Das braune Ding oben drauf ist ein Brotkasten, wir machen fast jeden Tag Brot, und wollten es nicht mehr total ungeschützt auf den Kühlschrank stellen. Die Box ist groß genug um darin auch Obst oder Medizin unterzubringen und sieht dazu noch ganz hübsch aus. 🙂

IMGP5869An der Wand sieht man auch unser Alarmanlagenpanel, und am Pfeiler zwischen Esszimmer und Küche befindet sich die Gegensprechanlage (mit Video!) und Piepsgedings um den Boiler anzuwerfen. Ohne das Piepsgedings gibt es hier kein warmes Wasser.

Die Küche ist farblich ganz anders, die Schränke waren schon eingebaut, bevor wir hier einzogen sind und lachsfarben. Wer sich das wieder ausgedacht hat… Weil die oberen Schränke zu hoch für mich sind haben wir uns eine hübsche Trittleiter gekauft. Wenn man schon zu kurz* ist, dann wenigstens mit der Trittleiter nicht die Küche total verschandeln.

* Ich bin nicht klein, 1,70m, aber an die oberen Regale kommt nicht einmal mein Mann gut.

IMGP5872Neu sind die Mülleimer, blau für brennbaren Müll und weiß für Plastik, endlich in der Küche! In der alten Wohnung hatten wir nicht genug Platz für Mülleimer und sie standen deswegen im Flur. Auch unser altes Schuhregal hat einen neuen Platz in der Küche bekommen. Wie zu sehen stehen darauf nicht nur Waage, Gewürze und Pfannen und Töpfe, sondern auch ein dritter Mülleimer, den wir für Dosen verwenden. Ohne Dosenpfand gibt es davon nämlich verdammt viele.

Das Mikrowellen- und Reiskocherregal gehört in japanischen Wohnungen glaube ich dazu, immerhin haben wir es diesmal etwas mehr verstecken können. So richtig hübsche gibt es da leider nicht, wir werden also erstmal beim jetzigen bleiben. Gefühlt haben wir in der neuen Küche weniger Platz, auch deswegen ist mehr auf die beiden Regale ausgelagert – es würde einfach nirgendwo reinpassen.

IMGP5870An Herd und Spüle hat sich eigentlich nicht viel verändert, nur dass wir jetzt auf oft verwendete Kochutensilien leichter zugreifen können und die Gläser mit unserem Besteck anders stehen. In dem Gestell gibt es zwar eine Halterung für ein drittes Glas, aber in dem haben wir weiteres Kochzeugs, das uns mit seinem Gewicht und seinen Ausmaßen den Ständer umfallen ließ. Sobald wir mal wieder in der Nähe des Landes sind, bei dem wir die anderen Gläser gekauft haben, haben wir aber auch wieder genug Gläser. Ansonsten haben wir Spülmittlel (Frosch!) und Seife umgefüllt damit es ein wenig hübscher aussieht.

Das wär’s mit den beiden Räumen.

Demnächst: Bad.

Die neue Wohnung: Das westliche Zimmer.

Ich habe es endlich mal geschafft, Teile unserer Wohnung zu fotografieren. So wie auf den Fotos sieht es hier natürlich immer aus 😉

洋室1Im Japanischen wird zwischen 和室 (Wa-shitsu; japanisches Zimmer) und 洋室 (Yô-shitsu: westliches Zimmer) unterschieden. Dabei geht es hauptsächlich um den Bodenbelag, im japanischen Zimmer liegt Tatami, im westlichen Zimmer Bodenbelag. In neueren Wohnungen gibt es meist kein japanisches Zimmer mehr, obwohl Tatami schon toll ist.

Wir haben zwar kein japanisches Zimmer, aber Zimmer ohne zugeordneten Nutzen werden auch einfach als westliche Zimmer gelistet. Davon haben wir eins, und genau um dieses geht es diesmal. Das Zimmer geht von unserem Ess-Zimmer ab und wir nutzen es als Wohnzimmer. Wie zu sehen steht dort unsere wunderbare Couch, wir haben einen Heizteppich und im Schrank an der Seite stehen unsere Romane, CDs, DVDs, die N64 und meine Kamera.

IMGP5858Auf der anderen Seite ist einer unserer zwei Wandschränke. In dem im Wohnzimmer hängen die Klamotten meines Mannes, und einige weitere Dinge sind auch drin versteckt. Mein Mann kommt manchmal spät nach Hause, da ist es besser, wenn er sich im Wohnzimmer umziehen kann ohne mich zu wecken. Außerdem: Unser Lüfter und Kleiderständer. Nicht zu unterschätzen, auch wenn die Wichtigkeit des einen zum Sommer hin immer weiter zu- und die des anderen immer weiter abnehmen wird. Worauf wir total stolz sind, sind unsere Lampen. In der alten Wohnung waren das große runde Deckenlampen, die total unangenehmes Licht verbreitet haben, jetzt haben wir schöne Lampenschirme. 😀

Auf dem Foto sieht man auch, wie gut das Zimmer vom Esszimmer abgetrennt ist – quasi gar nicht. Damit es aber trotzdem ein eigenes Zimmer ist, gibt es eine bewegliche Schiebetrennwand.

IMGP5862Die haben wir aber eigentlich nie geschlossen, auch wenn es nicht schlecht aussieht. In der alten Wohnung hatten wir nur ein Zimmer außer des Schlafzimmers, in dem wir gekocht, gegessen und… gewohnt haben. Ein getrenntes Wohnzimmer mit einem getrennten Tisch ist schon wunderbar. Vor allem die Couch ist total toll, auch wenn hier regelmäßig kleinere Territorialkämpfe ausbrechen.

Von japanischem Besuch werden uns übrigens immer zwei Dinge gesagt: Die Wohnung ist total hübsch* und unjapanisch. Japanische Wohnungen sind in meiner Erfahrung eher etwas vollgestellt, das wollten wir absolut nicht haben, deswegen versuchen wir alles so simpel wie möglich zu halten. Dafür suchen wir manchmal etwas rum und zahlen sicher auch öfter mal drauf, aber dafür bin ich gerne zuhause und fühle mich total wohl. 🙂

* Ich trage die Nase weit oben.

Demnächst: Esszimmer und Küche.