Origami: Weihnachtsmann.

Wie angekündigt, hier der Origami-Weihnachtsmann. Die Anleitung ist aus der Picolo, einer japanischen Zeitschrift für Kindergärten, die wir auf Arbeit haben. Darin gibt es natürlich auch noch ganz andere niedliche Bastelideen, aber ich habe Spaß an Origami (was nicht mit “ich bin gut im Papierfalten” gleichzusetzen ist) und versuche, die Kinder das so viel wie möglich machen zu lassen.

Meine Kindergartenkinder sind zwischen Anfang zwei und fast vier Jahren alt, die können den Weihnachtsmann nicht komplett allein falten. Wir werden das entweder an einem Tag machen müssen, an dem nur wenige Kinder da sind, oder das Papier schon vorfalten.

Da ich die Magazine nicht mit nach Hause nehmen kann, habe ich auf Arbeit die Seite kopiert und für euch abfotografiert. Die Anleitung ist eigentlich auch ohne Japanischkentnisse leicht verständlich, ich schreibe es trotzdem auf.

Um die Anleitung größer zu bekommen, einfach auf das Bild klicken.

Wir brauchen: ein rotes Blatt Origamipapier (also was quadratisches)

1. Das Blatt waagerecht und senkrecht jeweils in die Hälfte falten und wieder auseinanderfalten.

2. In eine Richtung oberen und unteren Abschnitt jeweils auf die Hälfte falten und den unteren wieder auseinanderfalten.

3. Das Papier umdrehen, so dass nur noch rot zu sehen ist.

4. Von rechts und links jeweils auf die Mitte falten.

5. Den roten Teil an den äußeren Ecken auf die Mitte falten, so dass es wie 6. aussieht.

6. So sollte es jetzt aussehen. Einmal umdrehen, so dass das rote Dreieck durchgängig und der Papierfaltwulst auf der Rückseite ist.

7. Die untere Hälfte des weißen Bereichs ein Mal in die Mitte des weißen Breichs, an der auch eine Faltlinie ist, falten. Noch einmal nach innen falten, so dass es wie auf dem Foto aussieht.

8. Die äußeren Kanten des in 7. gefalteten wie auf der Anleitung zu sehen nach unten falten.

9. Augen, Nase und Augenbrauen (bei mir werden die nie gleichmäßig) aufmalen.

Tadaa, Weihnachtsmann!

Man könnte jetzt vielleicht noch einen weißen Kreis an die Mütze kleben, als Bommel, aber an sich ist der ganz gut erkennbar.

Nächstes Mal gibt’s die Anleitung fürs Rentier, das ist ein wenig komplizierter.

Basteln.

Ich bin kein großer Bastler. Ich würde sogar sagen, dass ich mit den Händen recht ungeschickt bin. Leider bin ich auch ein Mensch, der schnell aufgibt, wenn er etwas nicht kann, weswegen ich, nachdem ich festgestellt hatte, dass ich kein großer Bastler bin, nicht mehr viel gebastelt habe.

Leider bräuchte ich jetzt ein Bastelbuch in meinem Kopf, denn ich soll den Kindern Grob- und Feinmotorik näherbringen. Die Kinder sind zwischen zwei und drei Jahren alt, können also selbst noch nicht ganz so viel machen – aber doch mehr, als ständig Bilder auszumalen. Letzten Monat, als das Thema Halloween war, und nächsten Monat, wo das Thema Weihnachten sein wird, war das kein Problem, zu den Themen finden sich genug Dinge im Internet und in Fachzeitschriften, die wir auf Arbeit en masse haben.

Diesen Monat ist das Thema “Sport”. Was kann man da denn bitte basteln? Die meisten Ideen im Internet sind nicht umsetzbar, weil die Kinder zu klein und zu viele (jeden Tag ca. 13) sind, ich selbst bin nicht sonderlich sportaffin, ich habe keine Ahnung. Wenn irgendjemand etwas in der Hinterhand haben sollte – immer her damit.

Im Dezember wird aber alles besser. Origami-Weihnachtsmänner und Rentiere. Die Rentiere sind für die Kinder zu schwer, aber der Weihnachtsmann (der dank Augenbrauenmissplatzierung sauer aussieht) dürfte mit viel Hilfe zu schaffen sein. Origami-Weihnachtsbäume habe ich auch. Und tolle Weihnachtskartenideen, niedliche Rentiere, die aus wenigen Teilen zusammengesetzt werden können, alles da – nur nichts zum Thema Sport.

Egal, noch drei Wochen durchhalten und alles wird gut. Bis dahin, die Google-Ergebnisse für “Baseball Coloring Pages” sind noch nicht ausgeschöpft…

Massenabfertigung für die Gesundheit.

Ich hantiere auf Arbeit mit Essen. Also ich verarbeite keine Lebensmittel und ich pansche auch nicht damit rum, aber ich teile die Lunchboxen (Brotbüchsen) aus, in die vorher vom Küchenpersonal Essen geschubst wurde.

Deswegen musste ich zum Gesundheitscheck. Vorher gab es zwei Seiten, auf denen ich einige Dinge ankreuzen und ausfüllen musste, damit der Arzt nicht allzu viel mit mir reden muss. Schnell angegeben, dass ich nicht rauche, wenig trinke, meine Familie großteils beschwerdefrei ist, usw. usf. Außerdem, dass ich manchmal Magenschmerzen und Gelenkschmerzen habe.

Die Gelenkschmerzen haben erst in Japan angefangen, an Tagen mit hoher Luftfeuchtigkeit tun mir Knie, Ellenbogen und Fingergelenke weh und ich fühle mich ein wenig wie Oma Wetterwachs. Der Göttergatte meint, das wäre komplett normal. Ich finde es anstrengend und nervig und will es nicht haben.

Bei meiner Untersuchung wurde darauf nicht eingegangen. Zu meiner Magenproblematik wurde nur gesagt, dass das schon okay wäre, wenn daran schon darumgedoktert wurde. Also kurz Lymphknoten abtasten, Herzschlag abhören, Blutabnehmen brauchen wir nicht, weiterschicken zur nächsten Station.

Dort wartet schon ein Becher auf mich, bitte füllen, bitte bis 25ml. Auf der Toilette kurz verschnaufen. Dann draußen hinsetzen mit drei anderen, die denselben Kurs wie ich ablaufen. Sofort werde ich wieder aufgerufen, Röntgen. Auf einem Plakat wird informiert, dass die Strahlung keine Beeinträchtigungen hervorruft. Hier hinstellen, Kinn hier rauf, Arme an die Seite, einatmen. Wieder vorbei, nächste Station – Messen (171,3 cm), Augentest. Der Ring ist geöffnet nach links, rechts, oben, unten. Beim zehnten Ring kann ich die Öffnung nicht mehr erkennen. Auf einem Auge habe ich 0.8, auf dem anderen 0.9.

Nach weniger als einer halben Stunde bin ich fertig, ob ich Tuberkulose habe, weiß ich nicht. Die Krankheit gibt es in Japan noch, ich hörte von einer Freundin einer Mitarbeiterin, die geröngt wurde und plötzlich einen schwarzen Fleck auf dem Bild der Lunge hatte. Im westlichen Ausland konnte man damit erst einmal nichts anfangen, die Krankheit ist bei uns quasi ausgestorben.

Vielleicht verrät man mir das demnächst auf Arbeit, oder ich bekomme das Ergebnis per Post.

Ich habe noch einen Brief von meiner Präfektur, laut dem ich mich ein Mal im Jahr kostenlos durchchecken lassen kann. Vielleicht nehme ich mir mal einen Tag frei und mache das. Will ja gesund bleiben.

Faltekäfer.

Heute habe ich erfahren, dass wir auf Arbeit haufenweise Bastelbücher für Kinder haben! Super, da kann ich doch gleich mal versuchen, Origami-Tiere zu falten. Eigentlich hatte ich vor, das während des Mittagschlafs der Kinder auszuprobieren, aber dann gab es großes Theater und ich musste helfen Kinder zum Einschlafen zu bringen. Wer holt eigentlich Kinder, kurz bevor die Erzieherin es endlich geschafft hat, es wegrüsseln* zu lassen, ab? Gemeinheit!

* Ist “wegrüsseln” ein Wort, das nur mein Vater verwendet?

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Da ich aber wirklich gern auch in der Summer School mit meinen Schülern, wenn sie grad nichts Anderes zu tun haben, Origami machen würde, habe ich mir, pflichtbewusst wie immer, drei Seiten aus dem Heft kopiert, drei Blatt Origamipapier (farbig und rechteckig) geschnappt, und zuhause versucht, die Tierchen nachzufalten.

Für den Schröter hat es noch gereicht, für den Kabuto (Japanischer Nashorn-Käfer) leider nicht. Mal schauen, was es in den Zeitschriften noch so für Tierchen gibt. Der Herr Ehemann ist ja derzeit nicht zuhause (sondern über die Firma für eine Woche am Lernen in Weit-weit-weg), da böte es sich an als Nebenprojekt* einfache Origamis zu basteln. Und irgendwann, ja irgendwann, werde ich vielleicht auch besser.

* Das Hauptprojekt lautet “Panda-Brot backen”!