Er ist da.

Wenn hier Winter herrscht, vergesse ich immer wie schrecklich der Sommer davor war und wünsche ihn mir herbei.

Dann kommt der schöne Frühling. Dann kommt die Regenzeit. Und dann ist der Sommer da. Diese eklig heiße, schwüle, mir die Klamotten an den Körper kleisternde Jahreszeit. Wie eine Internetbekannte auf Facebook schrieb: “Warum Dusche ich morgens eigentlich?” Sobald ich mich abgetrocknet habe, klebt nämlich mein gesamter Körper und der Schweiß steht mir auf der Nasenspitze. Nachts läuft derzeit teilweise schon die Klimaanlage, damit wir überhaupt schlafen können. Demnächst schaffen wir uns wahrscheinlich Kühlmatten fürs Bett an.

Auf Arbeit läuft fast die ganze Zeit die Klimaanlage, damit die Kinder sich in der Hitze überhaupt auf den Unterricht konzentrieren können. Als Ausgleich für die ganze Plackerei waren wir heute im Pool! Meine Klasse und meine alte Klasse, zusammen heute 30 Kinder, plantschten vergnügt im Wasser, so sehr sogar, dass meine Klamotten von oben bis unten nass wurden. An sich gar nicht so schlecht 😉

Ich geh mir dann mal Eisreserven anlegen…

Diese Woche habe ich auf Arbeit etwas mehr zu tun, weil ein Mitarbeiter bei uns aufgehört hat und eine Mitarbeiterin in England im Urlaub ist. Weil es ewig so aussah, als würden wir keinen Ersatz für den Mitarbeiter bekommen, wurde erstmal für die ersten beiden Juliwochen mit nur zwei ausländischen Mitarbeitern gerechnet.

Das heißt, dass ich die letzten beiden Tage schon um acht auf Arbeit sein musste, und morgen und übermorgen länger bleiben muss. Für mich ist das sehr nervig, weil ich mich mit meiner Teilzeitstelle wirklich gut angefreundet habe. Ich arbeite fünf Stunden am Tag, Überstunden gibt es bei der Firma für gewöhnlich nicht, und dank der Arbeit des Mannes leben wir trotzdem durchaus gut. Das ist gut so, das kann so bleiben. Ohne neuen Mitarbeiter wäre das aber eng geworden mit den Arbeitsstunden.

Zum  Glück wurde uns aber gestern jemand Neues vorgestellt. Vor zwei Monaten ist er mit seiner japanischen Frau aus den USA nach Japan gekommen um sich um ihre nicht mehr ganz jungen Eltern kümmern zu können. Er ist unglaublich positiv, hat bisher viel Spaß an der Arbeit, und ich glaube, dass er den Job gut machen wird.

Alles also nicht so schlimm wie gedacht. Wenn die Engländerin demnächst wieder da ist haben wir auch wieder ein volles Team und ich kann zurück zu meinen 25 Wochenstunden. Am 18. Juli und vom 25. bis 31. Juli habe ich dann auch frei, weil eine superliebe Freundin von mir aus Berlin nach Japan kommt und bei uns übernachten wird. Ach, da freu ich mich drauf ♥

Offene Türen auf Arbeit.

Am Freitag ist auf Arbeit der Tag, an dem die Eltern sich unseren Unterricht mal ganz aus der Nähe anschauen können. In meinem Fall kommen sie nach 13 Uhr hinein und nehmen ihre Kinder um zwei dann mit nach Hause.

Das große Problem: Meine Kinder sind zwei bis drei Jahre alt. Sobald die ihre Eltern sehen ist’s vorbei. Wie ich da zeigen soll, dass ich ihnen überhaupt etwas beigebracht habe, ist mir noch ein wenig schleierhaft. Die Kinder können für die drei Monate, die sie in meiner Klasse sind, schon recht viel, aber wenn sie nur nach Mama rufen, kann ich das nicht beweisen. Wir werden’s versuchen, und für die Zeit danach werde ich über die Woche eine kleine Bastelei vorbereiten, und mit Eltern und Kindern kleine Insekten basteln.

Insgesamt haben wir für die Nursery 16 Kinder und 23 Eltern in dieser einen Stunde, wie die alle in den Raum passen sollen, ist mir auch nicht ganz klar. Ojee… Zum Glück nur einmal im Jahr.

Bye-Bye.

Gestern war traurig, denn die japanische Erzieherin meiner Gruppe hatte ihren letzten Arbeitstag.

Wir haben seit letztem September zusammen gearbeitet, und jeden Tag fünf Stunden miteinander verbracht. Richtige Freundinnen* sind wir zwar nicht geworden, aber manchmal wird auch erst mit einem Verlust klar, wie sehr man jemanden schätzt. Das klang jetzt dramatischer, als es ist. 😉 Als sie heute nicht da war, war das trotzdem unglaublich komisch.

* wir mögen uns sehr, aber wir haben uns noch nie außerhalb der Arbeit getroffen. Das meinte ich.

Als Abschiedsgeschenk habe ich ihr Schokolade (Ritter Sport Minis und Lindt Erdbeer-Schokolade) geschenkt, von ihr gab es für alle niedliche Socken und eine kleine Abschiedskarte. Wir sind schließlich ein ziemlicher Mädelsverein (zwei Herren gegen zehn Damen), da passt das.

Heute war dann natürlich auch gleich die Hölle los, mit zwei fehlenden Erzieherinnen und einer fehlenden Englischlehrerin, verspäteten Bahnen und dem generellen Wahnsinn. Ein Glück ist jetzt erstmal ein langes Wochenende…