Japanisch kochen: Einfache Ramensuppe.

Auch wenn ich bekanntlich nicht der beste Nudelschlürfer bin, liebe ich Rāmen (ラーメン). Ursprünglich kommt das Gericht aus China, auch heute wird es mit chinesischen Nudeln gekocht. Es wurde für den japanischen Gaumen modifiziert, und heute ist Ramen durch und durch Japanisch. Bis auf die Nudeln halt.

In Deutschland findet man Ramen oft in getrockneter Form in Tüten. Die gibt es hier zwar auch, aber so richtig gern isst das keiner. 😉 Ich kaufe immer Ramen mit “frischen” Nudeln und Suppenmix.

Da ich aber über Facebook gefragt wurde, ob es nicht ein einfaches Rezept für die Suppe gäbe, habe ich mich auf die Suche gemacht. 🙂

醤油ラーメンスープ Shōyu Rāmen Sūpu (Sojasaucen-Ramen-Suppe)

350ml heißes Wasser
1EL Sojasauce (achtet darauf japanische Sojasauce zu verwenden)
1EL Mentsuyu*
1TL Austernsauce
1TL Hühnerbrühe (Pulver)
1/2TL Sesamöl
ein wenig geriebener Knoblauch
ein wenig Salz und Pfeffer

* Mentsuyu kann man sich selbst mischen: 70ml Wasser, je 1EL Sojasauce, Kochsake und Mirin, und ein wenig Dashi.

塩ラーメンスープ Shio Rāmen Sūpu (Salz-Ramen-Suppe)

400ml heißes Wasser
1EL Hühnerbrühe (Pulver)
1TL Sojasauce (japanische Sojasauce)
1TL Salz
ein wenig geriebener Knoblauch
nach Belieben Lauch

味噌ラーメンスープ Miso Rāmen Sūpu (Miso-Ramen-Suppe)

400ml heißes Wasser
1 1/2 EL Miso
2EL Mentsuyu*
2TL Hühnerbrühe (Pulver)
1/2TL Zucker
nach Belieben geriebener Ingwer
nach Belieben geriebener Knoblauch
ein wenig Sesamöl

* Mentsuyu kann man sich selbst mischen: 70ml Wasser, je 1EL Sojasauce, Kochsake und Mirin, und ein wenig Dashi.

Drei einfache Suppen. 🙂

Was ihr sonst noch in eure Ramen packt ist euch natürlich selbst überlassen, aber bei uns gibt es immer gekochte Eier, gebratenes Schweinefleisch und Nori (gerösteten Seetang) dazu.

Goodbye Mickey.

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Wir lieben das Disney Resort. Wenn die Bahnen günstig fahren ist es nur 25 Minuten von uns entfernt, und wir haben viele schöne Tage und Nachmittage dort verbracht.

Heute habe ich meine Mitgliedschaft im Fanclub gekündigt.

Als ich vor drei Jahren in den Fanclub eingetreten bin, war das für mich eine logische Entscheidung: Der Fanclub kostete um die 3,000Yen (ca. 24€) im Jahr, und ich konnte vier Mal im Jahr für bis zu sechs Personen 1,000Yen (ca. 8€) günstigere Tickets kaufen. Für uns lohnte sich die Mitgliedschaft somit auch finanziell.

2013 kosteten die Tagestickets auch “nur” 6,300Yen (ca. 50€) pro Person. Happig, aber zu verschmerzen. Irgendwann letztes Jahr stand dann klein im Fanclub-Magazin, dass der Rabatt statt 1,000Yen pro Person nur noch 500 betragen würde. Außerdem werden auch die Eintrittspreise seit drei Jahren stetig angehoben. Derzeit bezahlen Erwachsene 7,400Yen (ca. 59€).

Das klingt natürlich nicht sehr tragisch, verbunden mit dem kleineren Rabatt sind es aber trotzdem 3,000Yen (ca. 24€) Unterschied – pro Besuch.

Außerdem arbeite ich jetzt Vollzeit, und ganz ehrlich: Ich war die letzten Jahre so oft im Disneyland und DisneySea, es reicht. Klar, wenn Freunde aus Deutschland da sind, gehe ich gern, aber sonst… Tschüss, Mickey und Konsorten!

Es ist Frühling.

frühling

Diesen Frühling war ich noch nicht anständig Kirschblütengucken. Klar, einige von euch haben sicher die Kirschblütenfotos auf meinem Instagram gesehen, aber das waren eher flüchtige Fotogelegenheiten. Richtiges Blumengucken (花見 Hanami) beeinhaltet eine blaue Plane zum Draufsitzen, Essen, Alkohol und gutes Wetter.

Nur irgendwie herrscht nur gutes Wetter, wenn ich drinnen arbeiten muss?! Dieses Wochenende ist es durchgängig bewölkt, wenn es nicht gar regnet. 🙁 Morgen ist eigentlich geplant um den Kaiserlichen Palastgarten zu laufen, weil es dort auch blüht, aber wenn es regnet wird das wohl ins Wasser fallen.

Es freut mich natürlich trotzdem, dass der Frühling endlich da ist! 😀 Es wird langsam aber sicher wärmer, wir haben unseren Kotatsu verstaut, und vielleicht können wir bald wieder Tennis spielen.*

* Mein Mann ist ein Weichei, deswegen haben wir im Winter nicht gespielt…

Der April ist in Japan übrigens der Monat, in dem sich alles ändert: Einschulungen, Umzüge, Jobwechsel, alles auf einen Haufen. Mein Mann war am Freitag bei seinem neuen Job, er ist jetzt Beamter. 🙂 Wir werden schauen, wie das so läuft, aber bisher scheinen Beamte ganz entspannt zu sein. Entspannter zumindest, als normale japanische Büroangestellte. An der großen Änderung, namentlich Umbau des Hauses meiner Schwiegereltern, basteln wir noch.

Wie schaut es bei euch aus, stehen dieses Jahr Veränderungen an? 🙂

Der Ausländerbonus.

ausländerbonus

Jeder Ausländer, der einige Zeit in Japan lebt, kennt ihn: Den Gaijin-Bonus*.

Ausländer, vor allem nicht-asiatische, werden oft als Außenseiter gesehen. Klar, vor allem die Leute in Tokyo sehen viel mehr Touristen und Expat-Blasen-Expats als Leute, die dauerhaft hier leben. Manchmal kann es verletztend sein, wenn man ein wenig wie ein Zootier behandelt wird. 🙁

* 外人 (Gaijin) ist ein saloppes Wort für “Ausländer”.

Der Gaijin-Bonus ist unsere kleine Entschädigung. 😉

Klar, manchmal ist es anstrengend in einem Laden jemanden zu finden, der nicht vor einem wegläuft. Andererseits: Wie entspannend ist es bitte, ohne angesprochen einkaufen zu gehen? Wenn ich mit meinem Mann schnatternd einkaufen gehe, haben wir schnell eine Verkäuferin an uns kleben, die versucht mir mein Portmonee wegzuhypnotisieren. Bin ich allein unterwegs habe ich Ruhe. 😀

Viele denken beim Wort “Gaijin-Bonus” an Leute, die sich nicht an die Regeln halten. Ich habe viele Leute getroffen, die einfach machen was sie wollen, weil die Japaner ja eh nichts sagen. Japaner sagen schon bei anderen Japanern nichts, sondern gucken nur – was soll da groß bei Ausländern passieren? Ich muss zugeben, dass ich das nicht besonders cool finde, wenn Leute meinen überall rauchen zu können, oder dass man nicht für Bahntickets zahlen müsste. Ich bin vielleicht einfach spießig.

Für mich reicht es, wenn ich Leute ignorieren kann. Letztens saß ich in der Bahn, als sich ein wirklich übel-riechender Mann neben mich setzte.

Er: 日本語わかりますか? (Nihongo wakarimasu ka?; Verstehen Sie Japanisch?)

Ich: No.

Und er verschwand. Fantastisch!

Außerdem werde ich nicht ganz so kritisch betrachtet. Wenn ich nicht dem japanischen Frauenideal entspreche, ist das auch egal. Fauxpas werden öfter mal übersehen. Natürlich ist mir das durchaus manchmal unangenehm, aber an sich ist es auch ziemlich entspannt. Manchmal ist er doch ganz gut, dieser Ausländerbonus.

In welchen Situationen hat sich das Ausländersein für euch ausgezahlt? 😀

(Wer wissen will, woher das Foto kommt: In den Wolken: Eine Besichtigung bei JAL.)