Wir wohnen in der Großstadt. Das Meer bei uns ist weder klar noch türkisblau. Die Stadt ist so hell, dass wir keine Sterne sehen können.
Als wir abends auf Sesoko nach draußen guckten, war der ganze Himmel voller Sterne. Einige der Himmelskörper waren so hell, dass mein Mann davon ausging, es seien Satelliten. Kurzerhand lud ich eine Sternkarten-App herunter – einer der hellen Punkte war tatsächlich der Jupiter.
Kurzentschlossen gingen wir spazieren.

Einige der Wege und Straßen waren unbeleuchtet – bei uns absolut undenkbar. Wir liefen also mit gereckten Hälsen und einem Auge auf der Sternkarten-App über die Insel und erfreuten uns an den wenigen Menschen, dem üppigen Grün, das über die Wege ragte und natürlich dem schier endlosen Sternenhimmel.


Wir hatten auch das große Glück, dass der Mondaufgang während unseres Aufenthalts nach Mitternacht war. Das Licht des Mondes konnte den Sternenhimmel also nicht auswaschen.
Am Samstag Abend fand im Hilton Hotel in der Nähe unserer Unterkunft ein Feuerwerk statt, das wir uns vom Strand aus ansahen. Das Sommerfeuerwerk, das jedes Jahr in der Nähe unseres Hauses stattfindet, ist das besucherstärkste Feuerwerk Japans. Das Feuerwerk am Strand sahen wir mit 30 anderen Menschen. Selbst mein Mann, der Feuerwerke eigentlich nicht mag, fand es schön.


Egal, wie sehr ich die Vorteile des Stadtlebens auskoste und egal, wie sehr mich das Dorfleben anöden würde, ich genieße es immer, mal nicht von unglaublich vielen Menschen umgeben zu sein. Der Mensch ist einfach nicht dafür gemacht, mit dreißig Millionen anderen Menschen zusammenzuleben.
Auch deswegen war Sesoko und Umgebung, ein wenig ab vom Schuss, für uns die richtige Wahl. Die Strände hatten wir zwar nicht für uns alleine, aber wir hatten viel Platz und mussten nicht ständig auf andere Menschen Rücksicht nehmen.



Natürlich war die Reise nicht nur Eitel Sonnenschein. Mit einem vierjährigen Kind ist immer ein wenig Stress vorprogrammiert. Aber die wunderschöne Natur und der viele Platz haben vieles einfacher gemacht. Eigentlich hätte unser Sohn zum Glücklichsein sowieso nur die Möglichkeit gebraucht, unbegrenzt lange am Strand zu spielen. Zu sehen, wie Kinder mit unglaublich viel Neugier und Elan auf die Natur reagieren, finde ich immer wieder wunderschön und hoffe, dass wir ihm auch in Zukunft viele solcher Möglichkeiten bieten können.
Auf Okinawa gibt es auf jeden Fall noch einen riesigen Nationalpark, den wir noch nicht gesehen haben… Vielleicht beim nächsten Mal!

Ein Stück vom Paradies!