Läuft man durch Wohnbezirke in Tokyo oder anderen japanischen Städten, begegnet man über kurz oder lang mit Wasser gefüllten 2-Liter-Flaschen, die am Rand von Grundstücken stehen.

Was machen die dort und wer hat sie dorthin gestellt?

Die Flaschen sind nicht für den Notfall gedacht und sollen auch nichts beschweren. Sie sollen ungebetene Gäste fernhalten – Katzen, um genau zu sein.

Es mag dem ein oder anderen schwerfallen zu verstehen, warum irgendjemand lieber weniger statt mehr Katzen in seinem Lebensraum möchte. Zwar wirkt es wie eine Verkehrung der grundlegensten Naturgesetze (mehr Katzen = mehr Lebensqualität), aber es gibt durchaus gute Gründe gegen Katzen. Katzenkot und -urin sind zwei. Die Geräusche von paarungswilligen Katzen ein dritter.

Aber wie sollen Wasserflaschen da helfen?

Katzen sehen die Welt anders als wir. Das Wasser in den Wasserflaschen reflektiert das Licht für sie sehr stark. Weil sie anfangs nicht einordnen können, woher das starke Licht kommt, meiden sie die Flaschen dann auch. Weil die meisten Katzen aber nicht komplett blöd sind, bekommen sie ziemlich schnell mit, dass von den Flaschen keine Gefahr ausgeht.

Die einzig Blöden sind dann die Menschen, die sich die Mühe machen und ihre eigene Umgebung verschandeln.

Bei uns gibt es übrigens relativ viele Straßenkatzen. Man versucht mit Kastrierungs- und Sterilisationsprojekten dem Problem Herr zu werden, aber das geht nur langsam voran. Freilaufende Katzen mit Besitzern haben wir auch, aber tatsächlich ist die allgemeine Empfehlung, die Tiere drinnen zu halten. Als wir unsere beiden Katzen aufgenommen haben, mussten wir das sogar unterschreiben.