Zurück in Kanazawa gaben wir erst einmal unser Gepäck ab, und fuhren dann mit einem der zahlreichen Busse bis zur Higashi Chaya-gai (ひがし茶屋街; östlichen Teeladenstraße).
Sie befindet sich in der sehr kompakten Stadt Kanazawa ein wenig abgelegen, und ist deswegen zu Fuß nicht ganz so hervorragend zu erreichen, wie sonst so gut wie alles.
Die Higashi Chaya-gai ist auch der Grund, warum immer wieder Parallelen zwischen Kanazawa und Kyoto gezogen werden: Es sind einfach wunderschöne alte Gassen, die sich für einen Besuch im Kimono absolut anbieten. So voll wie in Kyoto ist es auch nicht. 😉
In Kanazawa gibt es viele Läden, die traditionelle japanische Süßspeisen anbieten. Um ehrlich zu sein hatte ich mich bei dieser Reise am meisten darauf gefreut. 😀 Bevor ich nach Japan gezogen bin, fand ich so Sachen wie Rote-Bohnen-Paste (小豆 Azuki) ganz schrecklich, aber inzwischen könnte ich darin baden.
Es ging also zum Schlemmen in einen kleinen Laden namens Chayu (茶ゆ), in dem man entweder im zweiten Stock größere Leckereien zu sich nehmen, oder aber auch japanisches Eis quasi to go kaufen kann: Unter anderem mit Matcha, Sake und Kinako-Geschmack. Absolut zu empfehlen, falls ihr euch mal in der Gegend wiederfinden solltet.
Als wir weiter durch die Straße streiften, fielen uns die vielen Schwalben auf, die in der Gegend ein Heim gefunden zu haben scheinen. In Japan bringen Schwalben Glück, weswegen sie nie von ihren Nistplätzen verscheucht werden. Wenn in einem Gewerbe Schwalben nisten, sagt man, dass das Geschäft gut laufen wird. Eine sehr schlaue Kampagne des Schwalbendachverbands, finde ich. 😉
Auf unserem Rückweg zum Hotel liefen wir durch Kazue-Machi (主計町) in der Nähe der Higashi Chaya-gai. In der Gegend gibt es wohl einige Restaurants, aber die meisten scheinen erst ab abends offen zu haben, und die Preise sind meiner, recht kurzen, Recherche zufolge auch nicht ganz ohne.
Wir setzten uns stattdessen lieber in ein Sushi-Restaurant im Bahnhof, das war sehr lecker, und günstig kam man dabei auch weg.
Eine Spezialität Kanazawas ist übrigens Nodoguro (ノドグロ; wörtl. Rachen-Schwarz), eine Art Seebrasse. Ich habe sie diesmal sträflich vernachlässigt, mein Mann hat sie aber für gut befunden.
Man denkt ja, die Fotos der Speisen sind von der Autorin kunstvoll für das Foto arrangiert. Nein! So bekommt man die Leckerein am Tisch serviert! Faszinierend! Und natürlich: Totemo oishi desu!