Gegenüber von unserem Haus befindet sich ein winzigkleines Häuschen.
Auf zwei Etagen hat es geschätzte 20m² Wohnfläche. Das hat einen ganz einfachen Grund: Das Grundstück ist ebenso winzig wie das Haus darauf. Man kann bei uns aber auch nicht ohne Weiteres in die Höhe bauen, denn vor 50 Jahren waren die meisten Grundstücke noch Reisfelder. Der Boden ist also sehr, sehr weich.
In dem kleinen Haus haben wohl auch mal Menschen gewohnt: Ein alleinstehender Mann, später dann ein Chinese. Vor Jahren wurde das Grundstück an ein älteres Ehepaar verkauft. Was die damit vorhatten, weiß keiner so genau.
Neben dem generell beschränkten Platz zum Hausbauen, gibt es nämlich noch ein anderes Problem, und auch das hat irgendwie damit zu tun, dass vor 50 Jahren überall Reisfelder waren: Unsere Stadt hat sich im Rekordtempo entwickelt. Da damals kreuz und quer gebaut wurde, kam keine vernünftige Stadtplanung zustande, weswegen heute die meisten Straßen sehr eng sind. Bei uns in der Ecke ist es ein Geflecht aus Einbahnstraßen, zwei Autos würden bei aller Liebe einfach nicht durchpassen.
Nun überlegt man aber natürlich, die Straßen irgendwann zu vergrößern. So im Rahmen der Stadtentwicklung. 😉 Deswegen müssen alle, die an solchen Straßen wohnen, ihre Häuser einige Meter von der straßenseitigen Grundstücksgrenze entfernt bauen. Für uns ist das kein Problem, wir haben einen kleinen Parkplatz vor dem Haus.
Das winzige Haus hingegen müsste eigentlich nach hinten rücken. Kann es aber nicht, denn es ist schon unglaublich schmal. Ein Haus mit weniger als 20m² braucht nun wirklich niemand.
Vor zwei Wochen hatten wir einen Zettel im Briefkasten, das kleine Haus habe einen neuen Besitzer und solle abgerissen werden. Das finden wir um ehrlich zu sein gar nicht so schlimm, denn leerstehende Häuser sind nicht so großartig. Dann lieber ein leerstehendes Grundstück*, was auch immer der neue Besitzer damit will. Wahrscheinlich wird es mit dem Grundstück dahinter zusammengeführt, das hat nämlich keinen direkten Zugang zur Straße, was rechtlich auch nicht so ganz koscher ist.
* Mein Mann erzählte mir, dass die Steuern für ein unbebautes Grundstück sechs Mal so hoch sind wie für ein bebautes?!
Da das Haus so klein war, dauerte der Abriss nicht lange. Inzwischen ist vom Haus nichts mehr zu sehen. Wir mussten leider schmerzlich feststellen, dass das Häuschen nicht nur schlecht war. Seit es nicht mehr steht, kommt noch mehr Wind direkt gegen unsere Haustür, als vorher. Da die neue Tür noch nicht eingebaut wurde, pfeift es ganz erbärmlich durch die Schlitze, die sich in den letzten 30 Jahren zwischen Tür und Rahmen gebildet haben.
Schlaf, was ist das?
Hoffentlich versteht ihr jetzt, warum das hier mit dem Content noch immer nicht so ganz klappt. 😉 Ich benötige meine gesamte Energie, um auf Arbeit irgendwie mitzukommen, ohne dass mir die Augenlider zufallen.
So als kleiner Tipp, ich weiß ja nicht wie lange es mit der neuen Tür noch dauert: Eine Tube Silikon nehmen und die Ritzen an den Glasscheiben dicht machen. Ist kein Hexenwerk und muss ja auch nicht schön werden, die alte Tür kommt ja eh in absehbarer Zeit weg.
Liebe Grüße