Ich will die allerbeste sein!

Nachdem ich letzten Montag noch gemeckert hatte, dass Pokémon Go in Japan einfach nicht herauskommen wollte, schrieb Anji von SALZ Tokyo am Freitag, dass Japan online sei.

Also lud ich das Spiel herunter und ging in der Mittagspause auf Monsterjagd. Dabei war ich bei weitem nicht die Einzige: An einem PokéStop* traf ich zwei Deutsche, und viele japanische Anzugträger liefen mit dem Spiel auf dem Bildschirm durch die Gegend.

* PokéStops sind Orte, wo man Items (Pokébälle usw.) bekommt.

Nach dreißig Minuten hatte ich meine ersten Pokémon gefangen – und eine bedeutend leerere Batterie. Das Spiel sorgt in Rekordgeschwindigkeit für Batterieverlust, weil es gleichzeitig die ganze Zeit online Informationen abfragt und außerdem mit GPS den Standort des Spielers ermittelt.

Als wir am Samstag Abend in der Stadt 千葉 (Chiba) trinken waren, machten wir einen kleinen Umweg, um seltene Pokémon zu finden. Mit uns beiden ist das immer ganz witzig, schließlich kenne ich die Namen auf Deutsch, mein Mann auf Japanisch. Die Japanischen sind aber auch großteils Wortspiele oder auch einfach nur etwas… dumm? Porenta, die Ente mit dem Lauch, heißt z.B. カモネギ (Kamonegi) oder auch “Ente-Lauch”.**

** Ich wurde auf Facebook berichtigt. Ente-Lauch kommt von einer Redensart. Myrapla heißt trotzdem ナゾノクサ (Nazonokusa; mysteriöses Gras).

Während unseres kleinen Streifzuges sahen wir unglaublich viele andere Spieler, dabei aber erstaunlich wenige Kinder.

IMG_7330Weil ich irgendwie davon ausging, dass in 秋葉原 (Akihabara), dem japanischen Zentrum für Manga-, Anime- und Spielkultur, einige lustige Pokémon herumlaufen würden, fuhr ich am Sonntag Morgen, bevor die Läden öffneten, dort hin.

Ergebnis: Bis auf dieses Knuddeluff (jap. プクリン Pukurin) gab es nichts Tolles. 🙁 Dafür aber auch dort unglaublich viele Spieler, und ein ca. 20-jähriger, der mich bat ihm zu zeigen, wie man die Pokébälle wirft.*** Das AKB48-Theater und der große Yodobashi Camera sind natürlich PokéStops, aber sonst ist es recht langweilig. Akihabara mal ohne die ganzen Menschenmassen zu sehen war dafür umso spannender.

*** Ich erwähne das, weil er mich nicht fragte, ob ich Japanisch spreche oder woher ich komme. Sehr angenehm. 🙂

Nun ist Pokémon Go ein Spiel, das erwartet, dass man das Haus verlässt. Fragt mich mal, wie sehr ich nach einem Arbeitstag Lust habe, noch irgendwo hinzugehen. Zumal es in meiner näheren Umgebung nur wenige Arten von Pokémon gibt, ich also weiter wegfahren müsste. Klingt nach Stress. 😉 Ich werde also am Sonntag, wenn mein Mann eh nicht da ist, spielen, und die App ansonsten eher sporadisch öffnen. Oder vielleicht auch nicht am Sonntag. Ich weiß nicht… Um ehrlich zu sein habe ich mehr Lust, mir eines der ersten Spiele Second Hand zu kaufen und so zu spielen.

Wie findet ihr Pokémon Go?

Auf der Facebook-Seite zum Blog findet derzeit übrigens eine Verlosung statt! Drei Paar Pokémon-Socken in Damengröße gibt es zu gewinnen. 🙂

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(Pokémon Go Logo © Niantec; Pokémon Characters © The Pokémon Company)

0 Gedanken zu „Ich will die allerbeste sein!

  1. Julia sagt:

    Für mich ist ein Traum wahr geworden. Ich bin 25, also war Pokèmontrainer eh immer mein Traumberuf.
    Im Ernst, ich freue mich noch immer so so sejr über das Spiel:)

  2. Holger Drechsler sagt:

    Nur der Vollständigkeit halber: Die Blogsautorin war im Alter von 8 Jahren in der Lage, die Namen aller damals verfügbaren Pokemon (lt. Wikipedia 151) auswendig herzusagen; also schon damals die Allerbeste…

  3. Akari sagt:

    Meinen Mann und mich treibt die App aus dem Haus. Wir gehen jeden Abend, wenn wir beide daheim sind, mindestens noch 2-3 Stunden spazieren 🙂 Es macht richtig Spaß!
    Da wir alle Generationen gespielt haben, mein Mann jedoch eher Fan der zweiten und dritten Generation war, muss ich ihn immer wieder daran erinnern, welche Pokemon das Spiel bereits enthält und welche nicht 😉 Er will unbedingt ein Nachtara (2. Generation)

  4. zoomingjapan sagt:

    Ich spiele nicht. Anscheinend ist mein Uralt-Android Smartphone, das ich noch aus Japan habe, eh zu alt dafür. 😉

    Und hier in Deutschland traut man sich so langsam eh kaum noch vor die Tür mit den ganzen Terrorattacken und Amokläufen … ist ja fast täglich was anderes los. 🙁

    (Und ja, ne Arbeitskollegin von mir hat den Amokläufer nur um ein paar Minuten verpasst … sie hatte Glück im Unglück weil sie ihre S-Bahn verpasst hatte …. T_T …)

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