Am Montag war der letzte Tag unseres Neujahrsurlaubs. Um nicht einfach nur zuhause rumzuhängen, musste ein Plan her. Was geht immer? 温泉 (Onsen; heiße Quellen). Hach, heißes Quellwasser für unsere gewölbten Bäuche… Dummerweise fahren die meisten über die Feiertage nach Hause zu ihren Eltern und Großeltern und kommen dann an den letzten Tagen des Neujahrs wieder zurück. Das Ergebnis sind volle Straßen und viele Unfälle, also konnten wir nicht zu unseren liebsten Quellen fahren. 🙁
Zum Glück gibt es aber auch in der Nähe etwas, was wir uns schon länger mal anschauen wollten: Das 大江戸温泉物語 浦安万華郷 (Ôedo-Onsen-Monogatari Urayasu Mangekyô) ist ein… Spaßbad? Vielleicht?
Es besteht aus verschiedenen “Zonen”: Einem Indoor-Onsen, einem Outdoor-Onsen und einem Bereich in dem man Badeanzug oder Badehose trägt! 🙂 Während die Onsen nach Geschlechtern getrennt sind, darf man in der Badeanzugszone nämlich gemischt im Wasser planschen. Ich finde das hervorragend, mir wird ganz allein im Onsen nämlich immer etwas langweilig.
Bis auf eine Wasserstelle kommt das Wasser nicht von einer Quelle, sondern aus der Leitung, im Sommer ist das Wasser dementsprechend also kalt. Trotzdem ist es wie ein Onsen gestaltet, mit höchstens knietiefem Wasser und mehr im Wasser sitzen als darin schwimmen. Man kann sich mehr herausnehmen als in einem Onsen, was viele Familien mit Kindern lockt. Ein Schwimmbad-Onsen-Hybrid. 😉
Tatsächlich wurde es ziemlich schnell ziemlich voll, ein Glück, dass wir gleich morgens um elf gekommen waren.
Wenn es sich ausgebadet hat, kann man in an die Edo-Zeit (江戸時代 Edo-jidai) angelehten Restaurants gehen, Souvenirs kaufen, Spiele spielen oder sich auch die Zukunft vorhersagen lassen.
Ich fand es ganz nett, die Anlage ist wirklich groß und es hat riesigen Spaß gemacht mit meinem Mann zusammen im Wasser rumzualbern. 🙂 Natürlich ist es keine superentspannende Angelegenheit und schon gar nicht mit einem “richtigen” Onsen zu vergleichen, aber es ist nah dran und nicht übermäßig teuer. 🙂 Vor allem mit Kindern kann man dort sicher einen netten Tag verbringen.
Wir werden wahrscheinlich weiterhin in weiter entfernte Onsen fahren, aber für zwischendurch, warum nicht? 🙂
Ôedo-Onsen-Monogatari gibt es übrigens im ganzen Land, eine Karte findet ihr hier.
Das ist ja interessant, kannte ich auch noch nicht. Danke fuer den Tip!
Liebe Claudia,
zunächst einmal wünsche ich Dir noch alles Gute zum neuen Jahr. Akemashite omedetou gozaimasu.
Herzlichen Glückwunsch auch zu Deinem Blog; mir gefallen Deine Schilderungen aus dem japanischen Alltag und die Hintergrundberichte sehr gut.
Beruflich und privat bin ich seit über 20 Jahren mit Japan verbunden. Seit der Grundschule im Judoverein, mit 16 Jahren mit einer Vereinskollegin zusammen angefangen, Japanisch zu lernen. Dann die Entscheidung fürs Japanologiestudium in Kombination mit BWL. Das erste Mal in Japan war ich vor zwanzig Jahren (Auslandsjahr im Studium in der Nähe von Nagoya), danach immer wieder für mehrere Monate oder Wochen beruflich oder privat. Beruflich habe ich nach meinem Abschluss zunächst die klassische Unilaufbahn eingeschlagen, und mich dann vor vier Jahren als Japan-Beraterin für Unternehmen selbständig gemacht. Parallel habe einen Lehrauftrag an der Uni für „Japanische Landeskunde“ für Hörer aller Fachbereiche. Hier komme ich nun zu meinem Anliegen: Gerne möchte ich Deinen Blog den Studierenden zum Lesen empfehlen. Ist Dir das recht?
Viele Grüße
Silke Bromann
Hallo Silke, danke für den lieben Kommentar. 🙂 Hört sich ja super spannend an, was du so machst. Du kannst meinen Blog natürlich gern weiterempfehlen, würde mich freuen. 🙂