Seit etwas über einen Monat bin ich jetzt bei meiner neuen Firma. Die Leute sind noch immer nett, die Firma an sich ist noch immer super cool. 🙂 Außerdem kann ich jeden Tag den 東京タワー (Tokyo Tower) sehen!
Als ich im Kindergarten gearbeitet habe, war ich zumindest im letzten Jahr jeden Tag um 15 Uhr zuhause. Ich hatte also viel Zeit um den Haushalt zu machen, einzukaufen, zu kochen oder auch einfach Serien zu gucken*. Hauptsächlich Serien gucken.
Jetzt bin ich frühstens um 19 Uhr zuhause. Wer in Mathe aufgepasst hat, merkt: 4 Stunden später. Ich gehe auch eine Stunde früher aus dem Haus. Da wird Wäschewaschen zum Zeitproblem, und wenn man Mann keine Überstunden macht, ist er vor mir zuhause und wartet auf sein Abendessen**. Ich versuche trotzdem viel zu kochen, das Ziel sind mindestens drei Tage unter der Woche – Essen aus dem Supermarkt ist erstens nie so frisch und gesund und zweitens teurer. Meist mache ich einfach etwas mehr und ich habe Mittagessen für den nächsten Arbeitstag. 🙂 Jeden Tag Fertigessen im Conbini zu kaufen bringt’s nämlich auch nicht.
* Ich Dummerchen habe während meiner kurzen Arbeitslosigkeit angefangen “Mad Men” zu sehen. Wahrscheinlich werde ich es nie bis zum Ende gucken.
** Mein Mann kann kochen. Manchmal macht er das auch.
Um ehrlich zu sein bin ich nach den 8,5 Stunden auf Arbeit plus zwei Stunden Fahrt übrigens kein bisschen mehr erschöpft als nach fünf Stunden und einer Stunde Anfahrt bei meiner alten Arbeit. Da merkt man mal, wie schlauchend Kinder sein können. 😉 Besser bezahlt werde ich auch noch, und ich habe sogar, Trommelwirbel, eine echte Mittagspause!
Nur eben meine viele Zeit allein, die ich auch ziemlich geschätzt habe, muss ich jetzt irgendwo abknappsen.
Und dann arbeite ich auch noch in einer Sportartikelfirma. Im Büro schmücken riesige Bilder von Sportlern die Wände, auf Fernsehern laufen Image-Filme. Dann kommt in mir das Wissen hoch, das wahrscheinlich viele Leute quält: Eigentlich sollte ich Sport machen. Mein Körper würde es mir danken. Aber Sport bedeutet Zeit – Wieder Zeit, die irgendwoher genommen werden muss.
Ach ist dieses Erwachsensein hart. 😉
Dafür habe ich endlich einen Arbeitsplatz, an dem ich überwiegend Japanisch verwende* und Erfahrung für die Zukunft sammle. 🙂 Selbst wenn ich im Gegenzug weniger Zeit habe und meinen Alltag etwas umstrukturieren muss macht es überwiegend Spaß und wenn sie mich haben wollen bleibe ich gern für immer dort. 😉 Mal schauen.
* 70/30 für Japanisch, wenn nicht sogar mehr.
Mad Men musst du aber trotzdem irgendwie weiterschauen!
Ich würde ja gern!
Nee, dann lieber Sport treiben. Badminton ist cool!!!!!!!!!
Vielleicht Laufen am Fluss 🙂
Hi!
Ich kann mir gut vorstellen, dass Du Dich erst einmal an den neuen “Stundenplan” gewöhnen musst. Schließlich hattest Du ja eine geraume Weile im Kindergarten gearbeitet und Deinen Tagesablauf dementsprechend eingerichtet!
Wenn ich daran denke, wie es mir meinen Start in den Tag schon durcheinanderwirbelt, wenn ich nur eine Stunde früher bei der Arbeit sein will! *OhOh*
Aber ich bin mir sicher, dass Du recht bald das richtige “Zeitmanagement” gefunden hast um Deine Zeit besser einteilen zu können! 🙂
Dann ist es für Dich so, als hättest Du schon immer Vollzeit gearbeitet!
LG,
Viola
P.S. Ob man den ganzen Tag Dreijährige um sich hat, oder nur Kollegen, die sich ab und zu wie Dreijährige BENEHMEN macht schon viel aus! 😉
Meine Kollegen benehmen sich sogar wie Erwachsene! Meist 😉
Gut, das ginge dir in Deutschland aber ähnlich, wenn du in einer Großstadt Vollzeit arbeiten würdest. 🙂
Freut mich aber zu hören, dass du nicht mehr erschöpft bist als nach deinem Kindergartenjob. Ja, kleine Kinder schlauchen einen ganz schön! 😉
Wenigtens hast du einen Job! 😀 ..
Ich gebe es hier in Deutschland so langsam auf. In Japan hatte ich NIE Probleme, einen Job zu finden. ^^;
Oh, natürlich wäre das in Deutschland kaum anders. Aber ich habe im Eintrag ja nicht verglichen 😉