Wie im letzten Eintrag beschrieben, habe ich im Moment nicht wirklich entspannende Freizeit. Nach der Arbeit arbeite ich, am Wochenende gehe ich mir Häuser angucken*, ansonsten vegetiere ich vor mich hin. Vorm PC zu versauern erneuert aber nicht wirklich den Energielevel.
* Ich hoffe, sich einen Häuslebauer auszusuchen ist der anstrengendste Teil.
Letzten Freitag hatten wir angenehm warmes Wetter mit Sonnenschein, und so ließ ich Übersetzungsarbeit Übersetzungsarbeit sein und ging stattdessen spazieren. Ich laufe gern durch die Gegend. Sie ist zwar nicht wunderschön, aber es gibt immer etwas zu entdecken und Laufen macht den Kopf frei.
Wir wohnen etwa zehn Laufminuten vom 江戸川 (Edogawa), dem Fluss, der bei uns Tokyo von Chiba trennt, entfernt.
Über unseren Teil des Flusses spannen sich drei Brücken, eine für die JR-Bahnlinien, eine für den Autoverkehr und eine für die Keisei-Bahnlinie. Wenn das Wetter gut ist, kann ich morgens von der Brücke aus den Fuji sehen.
Dank der 東京湾 (Tôkyô-wan; Bucht von Tokyo) sind wir vor Tsunamis zwar recht gut geschützt, zur Sicherheit haben wir aber auch Deiche. Auf denen trifft man unter anderem Fahrradfahrer, Läufer oder Hundebesitzer beim Gassigehen an, während auf den tieferen Arealen Fußballfelder, Baseballfelder oder Biotope angelegt sind. Der Fluss ist unser Naherholungsgebiet. 😉
Der Fluss ist ein Teil meines Lebens hier. Sobald es warm wird, grillen wir am Fluss. Die Erinnerungsfotos für unsere Heirat haben wir einen Tag nach dem Beben vom 11.3.2011 vor Kirschbäumen auf dem Deich geschossen. Im Sommer schauen wir uns Feuerwerke an, oder veranstalten unsere eigenen kleinen. Im Herbst kaufen wir uns gern Bentô und essen sie am Fluss. Zu Neujahr laufen wir am Fluss entlang zum Tempel.
Auf diesem Weg befinden sich auch die kleinen Hütten, die ein Verein für die Straßenkatzen aufgestellt hat. Im Winter schützen die vor der Kälte, im Sommer vor der Sonne. Die Katzen werden jeden Tag gefüttert und Neuzugänge werden sterilisiert bzw. kastriert, um die Straßenkatzenpopulation zu kontrollieren.
Vor Beginn des Projekts, das von der Stadt mitfinanziert wird, gab es an diesem Ort bis zu 60 streunende Katzen, jetzt sind es nur etwa 15 bis 20.
Wegen der Kälte habe ich nicht ganz so viele zu Gesicht bekommen, wahrscheinlich war es auch zeitlich noch etwas zu früh.
Auf dem Weg zurück kam ich dann noch an einer Marching Band vorbei, die am Fluss probte. Ram-Tata-Ram-Tata!
Am Edogawa ist man nämlich nie allein, weil wir aber in Japan sind, wird man allein gelassen. Eine perfekte Möglichkeit um Leute, Tiere und Natur zu beobachten und die Seele baumeln zu lassen. Nur nicht zu lang, dafür ist es dann doch noch etwas kalt. 🙂
Spazierengehen ist total schön. Ich bin ja gerade umgezogen und gebe mir Mühe zusammen mit meinem Freund in netten Spaziergängen die Umgebung zu erkunden. 🙂
Das Projekt für streunende Katzen find ich einsame Spitze!
Wenn man immer nur von der Arbeit nach Hause läuft verliert man irgendwie das Gefühl dafür, wo man überhaupt wohnt. Da helfen Spaziergänge ungemein. 🙂
Das ist ein sehr sehr schöner Post!
Vielen Dank!
Danke für das Kompliment. 🙂
Hallo!
Da ich selber für einen Häuslebauer arbeite kann ich Dir sagen, es ist schon mal viel Wert eine Firma zu finden, bei der man ein gutes Gefühl hat (und Vertrauen) und die einem das für sein Geld anbietet, was man sich in etwa vorgestellt hat. (es 100 % zu treffen ist meist schwierig. 😉 )
Das ist dann zwar ein sehr wichtiger, leider aber nicht immer der anstrengendste Teil für einen Bauherren – Was aber nicht automatisch schlecht ist! Man muss nur einen Haufen Entscheidungen in relativ kurzer Zeit treffen – und das ist für manche nicht so ganz einfach!
Es kommt auch auf die Betreuung der Firma für die Bauherren an (Bauleitung) und kann dann eine sehr schöne, spannende Zeit werden! 🙂
Achtet darauf, das in der Baubeschreibung für euer Haus möglichst ausführlich die einzelnen “Bausteine” beschrieben werden bevor ihr einen Vertrag unterschreibt (Nur drei Seiten, 1 1/2 facher Zeilenabstand sind zu wenig!! 😉 ) damit später keine Nachforderungen auf euch zukommen könnten, weil Dinge doch nicht im Preis mit drin waren (da sie nicht drin standen…) von denen man eigentlich selbstverständlich ausgegangen war.
Ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Auswahl des Häuslebauers Eures Vertrauens! 🙂
LG,
Viola
So ein Fluss um die Ecke ist schon was feines, vor allem, wenn man so viele schöne Erinnerung mit ihm verbindet!
Wir wohnen direkt am Rhein (also einmal die Straße überqueren, dann sind wir da). Im Gegensatz zu Japan wird man aber hier nicht in Ruhe gelassen. 🙁
Als ich an einem menschenleeren Vormittag in einer ruhigen Ecke Geige spielen wollte, stand plötzlich ein Typ hinter mir. Weil er mich nicht ganz geheuer war, packte ich meine Geige ein. Ich war mit dem Einpacken beschäftigt, als er plötzlich meinte “Guck mal!” Als ich aufblickte hatte er sein Ding rausgeholt und spielte damit rum.
~_~ So ein blöder Typ, jetzt muss ich immer an diesen Vorfall denken, wenn ich an einem Fluss bin.
Ich finde ja, solche Leute sollten sich auf Immer von ihrem Geschlechtsteil verabschieden müssen. >:(
aber wirklich! :/ Was geht in deren Köpfen vor?
(Ach ja, es sollte natürlich heißen ” …mir nicht ganz geheur” *hüstel )