Am Montag war ich mit meinen Freundinnen Amanda und Sachie auf dem deutschen Weihnachtsmarkt im Roppongi Hills. In Japan sind Weihnachtsmärkte untrennlich mit Deutschland verbunden, es gibt also kaum welche, die ein anderes Land zum Thema haben. Und wenn, dann sind sie oft enttäuschend, wie der skandinavische Weihnachtsmarkt letztes Jahr. 🙁
Der Weihnachtsmarkt in 六本木(Roppongi) ist auch nicht besonders groß, gerade einmal elf Buden. An Essen gibt es hauptsächlich Würstchen, aber tatsächlich auch Eintopf, Gulasch und ähnliches. Am meisten hatte ich mich aber auf den Glühwein gefreut, den es an jedem Essenstand zu kaufen gibt. Glühwein ist etwas, was sich die Japaner gern mal abschauen können. 🙂
Auch Käthe Wohlfahrt hatte eine kleine Hütte, in der Weihnachtsbaumschmuck verkauft wurde, aber da ich noch immer nicht im Lotto gewonnen habe — über 2,000yen (13€) für ein kleines Anhängsel ist dann doch etwas viel.
Richtiges Weihnachtsmarktfeeling kam natürlich nicht auf, dafür war es nicht nur zu klein, es fehlte auch so viel – zum Beispiel echte Deutsche. 😉 Von anderen Besuchern schnappte ich zwar immer ein paar Fetzen Deutsch auf, aber in sämtlichen Buden arbeiteten ausschließlich Japaner.
Nun muss ich aber auch zugeben, dass mein Blick auf echte deutsche Weihnachtsmärkte etwas verklärt ist. Wenn ich mal drei Sekunden länger nachdenke, kommen wieder die Erinnerungen an matschigen Schnee, kalte Füße und 50 Stände mit demselben Krams hoch.
Wir verbrachten den Rest des Nachmittags damit, uns die Lichter anzuschauen! 😀 Die Weihnachtsbeleuchtungen in Tokyo sind wirklich immer wunderschön.
Für mich gehört das jetzt auch einfach zu Weihnachten, und ich freue mich immer wie ein kleines Kind, wenn ich es irgendwo sehe.
Leider ist es natürlich an den bekannten Illuminationen immer ziemlich voll, was bei meinem Mann den Fluchtreflex animiert. Aber er war ja diesmal nicht dabei. 😀
Nachdem es dann doch ziemlich kalt wurde, drehten wir den Lichtern den Rücken zu und setzten uns für eine Stunde in den nächsten Starbucks. Weil Amanda noch etwas für die Weihnachtsfeier am nächsten Tag einkaufen, und ich noch Rotkraut brauchte, fuhren wir noch eine Station weiter nach 広尾 (Hiroo) zum National Azabu. Vor dem sangen dann tatsächlich Leute Weihnachtslieder – und luden uns zu ihrem Weihnachtsgottesdienst ein. Darauf verzichte ich dann doch. 😉
Brr, Weihnachten ohne Weihnachtsgottesdienst. Nee, da verzichte ich lieber auf den Weihnachtsmarkt.
So unterschiedlich können die Prioritäten sein. 🙂
Weihnachtsgottesdienst gehört für mich einfach auch in Deutschland nicht unbedingt zu meinem Weihnachten dazu 🙂
In Japan scheint es ja etwas weihnachtlicher zuzugehen als in Shanghai 😉
Unser Weihnachtsmarktausflug neulich endete übrigens auch beim Starbucks, fällt mir gerade ein …
Haha, ma immerhin etwas. 😉