Alle Jahre wieder: 忘年会.

忘年会 (Bônenkai(s)), die großen Feiern um das Jahr zu vergessen, sind wieder da. Während es mich im ersten Jahr nach der Hochzeit noch ziemlich aufgeregt hat, dass mein Mann trinken gehen muss, habe ich inzwischen resigniert.

Letzten Donnerstag war es bei ihm so weit, er kam nach der 2次会 (Ni-ji-kai)* nach Hause und übergab sich erst einmal. Was billiger Wein halt mit einem so macht. Auch am nächsten Morgen hing er über dem Kloschüssel, wollte aber partout nicht zu Hause bleiben, das sei schlecht für den Ruf. Wenn er meint, schließlich ist er kein Kind, das vor sich selbst beschützt werden muss.

* Es ist die Party nach der Party an einem anderen Ort. Und man kann hochzählen, es gibt also auch die 3次会 (San-ji-kai).

Meine Bônenkai war am Samstag, zwei Stunden 飲み放題 (Nomihôdai; All-You-Can-Drink) und Essen. Da ich in der Nacht von Freitag auf Samstag mit übelsten Magenschmerzen aufwachte und es mir trotz des Kaufs eines neuen Paars Schuhe nicht unglaublich gut ging, bin ich aber nach diesen zwei Stunden schon abgehauen und habe den Rest des Abends in inniger Umarmung mit meiner Wärmflasche verbracht.

Habt ihr auf Arbeit (statt Bônenkai) Weihnachtsfeiern? Ist das auch nur eine Trinkveranstaltung, oder geht es etwas besinnlicher zu?

0 Gedanken zu „Alle Jahre wieder: 忘年会.

  1. jetpackchecker sagt:

    Habe auch eine Schicht-Weihnachtsfeier. Geht auch eher ums trinken, aber mir eher ums Essen (Deftiger Schweinsbraten mit Knödel und viel Saft)! Trinke nicht wirklich nur essen und dann weg.
    Grüsse
    Michi

  2. Mango sagt:

    Weihnachtsfeier gibt es bei uns auch, aber da geht es eher ums Reden als ums Trinken. Wir sind aber auch echt ein kleiner Betrieb mit nur sechs/sieben Leuten.

  3. Lio sagt:

    Ein sehr interessanter Eintrag. Laufen in Japan diese Feiern denn immer so ab?

    Ich habe in Deutschland sehr unterschiedlich mit Kollegen gefeiert. Beim Chef daheim in familiärer Atmosphäre mit 15 Kollegen, die Partner und Kinder mitgebracht haben. Jeder steuerte etwas zu Essen bei, es gab Feuerzangenbowle und es wurde “gewichtelt”.
    Oder auch direkt auf der Arbeit, wo der Chef dann alle bekocht hat. Aber auch im Restaurant, vorangehend Aktivitäten wie Schlittschuhlaufen oder Fackelwanderung durch den Winterwald.
    Für mich sind die Feiern immer eher besinnliche und enspannte Ereignisse ohne Partycharakter, also eher gemütlich, bei denen gutes Essen und lange Unterhaltungen mit den Kollegen im Vordergrund stehen. Bis zum Erbrechen betrinkt sich hier eigentlich niemand (aber das kommt vielleicht auch auf den Betrieb an…).

  4. Viola sagt:

    Unsere Weihnachtsfeiern sind auch immer sehr schön!
    Da wir eine relativ kleine Firma mit ca. 30 Leutchen sind, ist das Ganze auch recht überschaubar.

    Unsere Chefs (ich habe zwei) überlegen sich auch jedes Jahr was Tolles!
    Letztes Jahr waren wir alle im Zoo. Hier in Hannover gibt es den sog. “Winterzoo” bei dem ein Teil des Zoos im Winter mit Eislaufbahn und Rodelberg umgestaltet wird und nach dem ganzen Tiere gucken und draußen-vergnügen sind wir noch lecker essen gewesen. Auf dem Zoogelände gibt es nämlich abtrennbare Bereiche mit Restaurants, so dass man dort fein essen gehen kann obwohl der eigentliche Zoo schon geschlossen hat!

    Aber da ich für eine Hausbau-Firma arbeite, haben wir auch schon praktischerweise mehrmals in unserem Haupthaus gefeiert (das auch als Musterhaus wie ein großes Wohnhaus gestaltet ist, so mit Wohnzimmer und Kamin…), das haben wir schön weihnachtlich dekoriert und hatten auch viel Spaß! 🙂

    LG,
    Viola

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