Letzte Woche Donnerstag war ich mit einer Freundin und ihrer Schwester beim Art Aquarium in 日本橋 (Nihonbashi). Das Art Aquarium wird als Kunstausstellung mit 金魚 (Kingyo; Goldfischen) vermarktet, letztendlich war es eher ein Überblick über die verschiedenen Goldfischarten in hübschen Aquarien.
Eine kurze Anmerkung bevor ich weiter über die Ausstellung schreibe: Ich fand die Aquarien viel zu klein für die Fische, und während den Besuchern versichert wurde, dass die Aquarien immer sauber seien, wurde nichts darüber gesagt, wie es den Goldfischen darin geht. Mir fehlt leider die Fachkenntnis um so etwas einzuschätzen, aber egal wie schön es aussieht – es sind lebende Tiere.
Die Fische waren aber wirklich sehr schön. Ich wusste nicht, dass es so viele verschiedene Goldfischarten gibt, von denen die meisten mit dem schnöden Goldfisch im heimischen Aquarium in Deutschland wenig zu tun haben.
Goldfische sind in Japan ein sehr beliebtes Motiv, ob man sie nun bei Sommerfesten fängt (金魚すくい Kingyo-sukui; Goldfisch-schöpfen) oder sie als Motiv auf seinem 浴衣 (Yukata) hat.
Kein Wunder also, dass das beliebteste Ausstellungsstück auch das japanischste war: Ein Aquarium, das an eine japanische Stellwand (屏風 byôbu) erinnerte, auf die via 3D-Mapping traditionelle japanische Zeichnungen projeziert wurden, mit japanischer Musik und natürlich Goldfischen. Japanischer geht es eigentlich gar nicht. Leider hatte sich davor eine Menschentraube gebildet, die sich einfach nicht wegbewegen wollte.
Insgesamt haben wir vielleicht 40 Minuten in der Ausstellung verbracht, bei 1,000Yen (7,35€) Eintritt gar nicht so schlecht. Es war auch wirklich ästhetisch sehr schön, nur die Frage, ob es den Tieren damit gutgeht, nagte doch etwas an mir. :/
Als wir am Samstag am Ausstellungsort vorbeiliefen hatte sich übrigens eine lange Schlange gebildet, laut Helfern würde es von Anstellen bis Betreten der Ausstellung bis zu einer Stunde dauern – also lieber an einem Wochentag vorbeischauen. 🙂
Ich vermute, dass die meisten Aquarien (wie auch die meisten Zoogehege) bis auf rühmliche Ausnahmen zu klein sein werden.
Auch habe ich mal gelesen, dass runde Goldfischbecken nicht gut für die Fische seien, da Sie die Wölbung nicht richtig einschätze könnten und sich an den Augen verletzen können, wenn sie dagegenrasseln (…oder so…). Aber da bin ich keineswegs Expertin! 😉
Als Ausstellung war es bestimmt schön aufgemacht, wenn man so die Beleuchtungen auf Deinen Bildern sieht, über das Befinden der Ausstellungsstücke kann man aber wahrscheinlich wenig sagen…
LG,
Viola
Ich habe krüzlich was über dieses Art Aquarium auf NHK World gesehen. Mein erster Gedanke war auch, dass hier die Inszenierung im Vordergrund steht und die Bedürfnisse der Fische dafür hinten anstehen müssen. So toll es hier auch aussieht, Tiere nur als Deko zu verwenden ist mehr als zweifelhaft.