Am Samstag fand in Asakusa das Sumidagawa Tōro-Nagashi (隅田川とうろう流し; Sumida-Fluss Laternen-Fließen*) statt, und ich machte mich mit Freundinnen im Yukata auf den Weg nach Asakusa. 🙂
Das Laternen-Fest hat etwas mit Obon (お盆), dem japanischen Totenfest, zu tun. Während des Totenfests kommen die Seelen der Verstorbenen wieder in die Welt der Lebenden zurück, das Licht der Laternen soll ihnen am Ende des Fests den Weg zurück ins Jenseits leiten.
* 流す heißt “fließen lassen” oder “vergießen”.
Pro Laterne bezahlten wir 1,500Yen (ca. 11€) an den Veranstalter, und auch viele Touristen kauften spontan eine und nahmen am Fest teil. 🙂 Gleich am Veranstaltungsort waren Tische aufgestellt worden, damit man die Laternen zusammenbasteln und Wünsche oder Nachrichten an verstorbene Familienmitglieder draufschreiben konnte. Wegen der vielen Besucher musste man ziemlich lange auf einen freien Tisch warten, aber die Helfer haben einem bei der Suche und dem Basteln geholfen und auf den Tischen waren Stifte verteilt, die man benutzen konnte.
Ab halb sieben ging es dann los, schon vorher hatte sich vor der Laternenrutsche eine sehr lange Schlange gebildet. Ab der Hälfte gab es aber mysteriöserweise eine zweite Schlange für “Leute, die es eilig haben” und so ging es dann doch recht zügig.
Wie die Laternen auf dem Fluss schwammen war sehr schön anzusehen, es war aber leider so voll, dass man es sich nicht wirklich entspannt ansehen konnte. So ist das eben bei den ganzen schönen Festen – sie sind keine Geheimtipps.
Zum Schluss liefen wir über eine Brücke auf die andere Seite des Flusses, wo Essensstände aufgebaut waren.
Also teilten wir uns Ōsaka-Yaki (大阪焼き), ähnlich wie ein kleines Okonomiyaki (お好み焼き), das in Ōsaka nicht so heißt, setzten uns auf die Stufen am Flussufer und ließen den Tag auslaufen.
Ich hoffe die ganzen Seelen haben den Weg zurück gefunden. 🙂
Diese Tradition gefällt mir besonders gut. Es sieht schön aus und die Idee dahinter gefällt mir auch. Ich würde da auch gerne einmal live dabei sein.
Und ja, immer diese vielen Leute 🙁
Total gemein! Versperren einem die Sicht!
Ich mag die Ecke da irgendwie total, gerade die andere Seite vom Sumidagawa.
Und sooo voll sieht es gar nicht aus auf deinen schönen Bildern. ;p
Es war wirklich ziemlich dicht gedrängt, vor allem weil so viele Fotos geschossen haben.
Asakusa mag ich wirklich sehr gern, auch wenn es eigentlich immer voll ist.
Ich find die ganzen Geistergeschichten in Japan unglaublich gruselig. :-/ Laternen sind echt schön, so auf dem Fluss davonschwimmend… wenns nur diese Geschichte dazu nicht gäbe!
Ich finde es eigentlich ganz schön, es sind ja keine bösen Geister sondern die Seelen z.B. der Schwiegergroßeltern väterlicher Seite. 🙂 Die waren halt über Obon zu Besuch und müssen jetzt wieder nach Hause finden.