Habe ich eigentlich jemals erzählt, dass mein Mann und ich in Sachen Filmgeschmack nur bedingt kompatibel sind? Action-Filme können wir ohne Weiteres zusammen sehen, vernünftige Komödien auch, Liebesfilme mit etwas Zähneknirschen meinerseits, aber da hört es eigentlich schon auf. Mein Mann kann keine traurigen oder übermäßig ernsten Filme sehen. Keine komplizierten Filme, die einen nachdenklich zurücklassen. Dafür hat er ein Faible für absolut dämliche Komödien.
Generell bin ich bei Filmen ja eine ziemliche Heulsuse*, ob nun im Kino oder zuhause, zusammen mit meinem Mann oder allein. Letzten Freitag war ich bei Tsutaya um eine DVD auszuleihen, letztendlich wurden es vier und an der Kasse wurde mir gesagt, dass es günstiger sei fünf auszuleihen. Also schnell noch einmal durch die Regale getigert und einen Film geschnappt, den ich eigentlich schon im Kino sehen wollte aber aus obengenannten Gründen nicht sehen konnte.
* Dinge, die mich garantiert zum Weinen bringen: Traurige Geschichten, tragische Geschichten, schöne Geschichten, weinende Menschen. Falls sich irgendjemand fragen sollte: Ja, ich heule bei so gut wie jedem Film.
ツレがうつになりまして。 Tsure ga Utsu ni narimashite. (2011) (Trailer)
Regisseur: Sasabe Kiyoshi
Darsteller: Sakai Masato, Miyazaki Aoi
Tsure fällt es immer schwerer zu essen, zu schlafen und zur Arbeit zu gehen. Eines Morgens eröffnet er seiner Frau Haruko, einer recht erfolglosen Mangazeichnerin, dass er sterben möchte. Bei einem Arztbesuch bekommt er die Diagnose “Depression” und im Rest des Films geht es darum, wie diese Krankheit das Leben der beiden verändert.
Persönliche Meinung: Ihr erinnert euch an den Absatz darüber, dass ich viel weine. Ich habe bei diesem Film sowas von geweint, von Anfang bis Ende, obwohl eigentlich klar war, wie er endet. Bis auf eine etwas fantastische Sequenz gegen Ende des Films fand ich ihn wirklich gut und sehenswert. 🙂 Wenn ihr auch nur ein wenig wie ich sein solltet müsst ihr aber vorher überprüfen, ob euer Taschentuchvorrat ausreicht. Es ist nicht nur eine Geschichte über eine Krankheit, die viele Leute betrifft, sondern auch eine Geschichte über die Liebe. 🙂
Klingt gut, danke für den Tipp. 🙂
Vielleicht gefallen dir auch “Chanto Tsutaeru” (Sion Sono, 2009), “Haru no tabi” (Masahiro Kobayashi, 2010) und/oder “Dare mo Shiranai” (Hirokazu Koreeda, 2004). Wobei alle drei zusammen wohl einen sehr melancholischen Filmabend ergeben könnten. 😛
Vom Namen her sagt mir nur Dare mo Shiranai, das ist der mit den zurückgelassenen Kindern, oder? Ich glaube da muss ich meinen Taschentuchvorrat etwas aufstocken 😉
Genau, das ist der mit den Kindern, die plötzlich verlassen und auf sich allein gestellt sind. 🙂
Ja, -daremo shiranai- ist absolut empfehlenswert, Schauspieler und Regie sind grandios. Aber am Schluss brauchst du wahrscheinlich ein Bettlaken für die Tränen.
Und bei deiner “Veranlagung” würde ich dir auch nicht zu -koyaanisqatsi- raten, da sind schon ganz andere Leute nach dem Anschauen aus dem Fenster gesprungen. 😉
Ich brauche eine Liste mit Filmen, die ich erst nach eingehender mentaler Vorbereitung sehen darf…