Der Göttergatte liebt Autos. Würden wir ein Auto kaufen, würde das fünf Tage in der Woche auf dem, monatlich zu bezahlenden, Parkplatz stehen, teuren Sprit schlucken und außerdem müssten wir damit zum TÜV*.
Weil wir zu viel verreisen um für ein Auto Geld über zu haben, haben wir uns vor einigen Monaten bei einer Carsharing-Firma angemeldet. Beim Carsharing teilen sich mehrere Leute ein Auto und zahlen nur für die gefahrene Zeit oder die gefahrenen Kilometer Geld.
* In Japan gibt es wie in Deutschland einen TÜV, der heißt hier nur 車検 (Shaken)
Wir sind bei Times Plus. Times ist Betreiber vieler Parkplätze (in Japan am Straßenrand parken? Niemals!), in direkter Laufentfernung haben wir mindestens zehn Times-Parkplätze. Auf einer Handvoll davon stehen Autos, die man per Carsharing mieten kann.
Das Ausleihen ist ganz einfach und über PC oder Handy mit Internet machbar. Wir ditschen dann unsere Mitgliedskarte ans Fenster des Autos, woraufhin sich die Tür öffnet und wir den Schlüssel aus dem Handschuhfach fischen. Bis zu einem bestimmten Zeitrahmen (ich glaube acht Stunden) zahlen wir nicht für’s Tanken**, ansonsten zahlt man pro Kilometer noch einen Spritzuschlag. Wenn wir ein Auto mieten würden, müssten wir es immer mit vollem Tank zurückbringen. Sobald das Auto wieder auf dem Ausgangsparkplatz steht und wir uns “abgemeldet” haben, bekommt mein Mann eine E-Mail mit sämtlichen Fahrtinformationen (Zeit, gefahrene Kilometer und Gesamtpreis) auf’s Handy.
** Wenn man tanken muss gibt es eine Karte, die man bei der Tankstelle abgibt und über die das beim Betreiber abgebucht wird.
Bei uns in der Nähe stehen nur japanische Autos, Nissan, Mazda, Honda und Toyota, in anderen Gegenden stehen aber auch “ausländische” Autos. Wenn wir Abends einfach mal für drei, vier Stunden irgendwohin fahren wollen, nehmen wir jetzt also das Auto – das ist faul und schlecht für die Umwelt, aber teils günstiger als mit der Bahn zu fahren.
Außerdem darf mein Mann endlich wieder ans Steuer! Wenn man einmal das Gesicht meines Manns in Vorfreude auf’s Autofahren gesehen hat, weiß man, wie Glück aussieht. Oder so.
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