Gestern Abend nahmen mein Mann und ich an einer Führung durch das Chronogate von Kuroneko Yamato (クロネコヤマト) teil.
Yamato ist der erste und größte Kurierdienst Japans, und hält die Rechte an dem Begriff Takkyūbin (宅急便) oder Expresslieferservice, weswegen sämtliche anderen Kurierdienste des Landes sich Takuhaibin (宅配便) oder Lieferservice nennen. Ohne Express. Ghiblis “Kikis kleiner Lieferservice”, auf Japanisch 魔女の宅急便 (Majo no Takkyūbin) wurde übrigens von Yamato gesponsort.
Das Chronogate ist ein riesiger Gebäudekomplex in der Nähe des Flughafens Haneda. Fertiggestellt wurde es erst letztes Jahr. Es ist ein riesiges Logistikgebäude, in dem nicht nur Pakete und Briefe sortiert, sondern auch vielfältige andere Arbeiten verrichtet werden. Was ich nicht wusste: Yamato verleiht unter anderem medizinisches Gerät, welches im Chronogate gereinigt wird; bietet Direktversandservices an, bei dem sich das Lager eines Geschäfts einfach direkt im Chronogate befindet (FRAPS); und repariert Haushaltselektronik einiger Firmen direkt selbst, statt sie erst an den Hersteller zu senden.
Außerdem kann man inzwischen aus Hongkong frisches Essen in Japan bestellen, dass dann gekühlt am nächsten Tag in Hongkong ankommt.
Während der Führung, bei der man leider keine Fotos machen darf, werden einem aber nicht nur die Services erklärt, nein, man kann ins Verteilerzentrum schauen! Endlose Fließbänder, die schneller als man meinen könnte und mit großer Genauigkeit Pakete in Zielgebiete einordnen. Klingt nicht so spannend, ist aber absolut faszinierend. Ich hätte mir das stundenlang anschauen können.
Danach wurde einem erklärt, wie das Monitoring funktioniert und man konnte tatsächlich Leuten bei der Arbeit zuschauen (natürlich hinter Glas). Außerdem gab es eine Erläuterung zur Sicherheit des Gebäudes und damit der Pakete – insgesamt sehr beeindruckend.
Zum Schluss gab es einen Ausstellungsraum, der erst recht langweilig aussah – halt Sprüche und Slogans an der Wand. Was wir nicht bemerkt hatten – darunter konnte man Schubladen herausziehen, die den Lieferprozess genauer erläuterten (Was passiert, wenn ich mein Paket erneut zustellen lasse?). Schon interessant, wie gut durchdacht das alles ist. 🙂 Außerdem gab es für jeden drei von neun Mitbringseln, die man sich wie im FRAPS-System zusammensuchen musste.
Insgesamt dauert die kostenlose Führung etwa 90 Minuten, und war zwar komplett in Japanisch, es gibt aber Audio-Guides auf Englisch und Chinesisch. Reservieren kann man im Internet, und sogar recht zeitnah. Wir haben eine Woche im Vorfeld reserviert. 🙂
Es hat auf jeden Fall riesigen Spaß gemacht, ich würde die Führung jedem empfehlen!
羽田クロノゲート 東京都大田区羽田旭町11-1
Haneda Chronogate Tokyo, Ōta, Haneda Asahichō 11-1
Interessant, du bist immer auf so “speziellen” Veranstaltungen 😉
Die schwarze Katze habe ich hier auch schon ein paar Mal gesehen. Dachte immer, das wäre vielleicht ne Reinigungsfirma, hehe …
Man muss nur wissen wo. 😉