Die Präfektur Chiba (千葉県 Chiba-ken) in der wir wohnen hat ein neues Handbuch zum Katastrophenschutz für Ausländer herausgebracht.
Hier kann man es sich anschauen, ist sicher für den einen oder anderen ganz interessant, womit wir hier zu kämpfen haben und wie vorbereitet und vorgegangen wird. 🙂
Ich persönlich finde solche Handbücher und das Lesen ebendiser vor allem für Ausländer absolut wichtig. In Deutschland kennt man große Erdbeben, Tsuanmis und Taifune einfach nicht aus dem täglichen Leben und kann deswegen weder die Lage abschätzen, noch weiß man für gewöhnlich, was zu tun ist. Japaner haben den Ernstfall zumindest bei Erdbeben in ihrer Schullaufbahn dermaßen oft durchgespielt, dass sie meist reflexartig wissen, wie sie sich verhalten müssen. Wir haben auf Arbeit jeden Monat einmal Katastrophen-Drill (Erdbeben, Brand oder auch das Szenario “ein Verrückter dringt in unseren Kindergarten ein und will Kinder abstechen”), es wird also wirklich von Kleinauf gelernt.
Was mich bei dieser Broschüre ganz besonders freut ist, dass sie neben Englisch, Chinesisch und Koreanisch auch im simplen Japanisch mit Furigana, die die Lesung von Kanji angeben, geschrieben ist. Außerdem befinden sich zwischen Worten Leerzeichen, was das Lesen für Ausländer erleichtern soll. Seit 2011 bin ich mit Vokabular für den Notfall ausgerüstet, und ich denke, dass es ziemlich schwer sein würde im Ernstfall ohne Japanischkenntnisse zu evakuieren, weil man einfach nicht an die Informationen kommt. Zumal ich nicht davon ausgehen kann, dass ein großes Erdbeben genau dann eintritt, wenn mein Mann und ich gemeinsam zuhause sind – im Notfall müsste ich es selbst irgendwie stemmen. Es lohnt sich also, sich das Vokabular zumindest einmal anzuschauen.
Und für alle, die bei ihrem Besuch in Japan ein Beben mitbekommen: Nur keine Panik. Außer die Japaner um euch herum fangen an in Panik zu verfallen. Dann vielleicht doch.
Super! Danke. Muss ich mir bei Gelegenheit mal durchlesen 🙂
Ich finde es immer ganz beruhigend zumindest in etwa zu wissen, was man tun muss. Bekomme aber eh kostenlose “Schulungen” von meinem sehr besorgten Ehemann… “Nach einem Erdbeben nicht unter Brücken oder neben hohen Häusern oder Strommästen vorbeilaufen, auch nicht ans Wasser, wegen Tsunamigefahr.” Das schließt hier jede Laufrichtung aus…
Welch fürsorglicher Ehemann 😉 Aber mein Freund ist da auch ziemlich besorgt und gibt mir auch immer irgendwelche Hinweise für jede Lebenslage (^^)’
Was mir grade einfällt.
Erdbeben oder sonstige Katastrophe der öffentliche Nahverkehr fällt aus und die Pendler wollen nach Hause.
Das Handynetz zusammengebrochen.
GoogleMaps funktioniert nur online.
Haben die Leute eigendlich offline Karten auf dem Handy ?
z.b. Android: OruxMaps
Karten bei :
http://www.openandromaps.org/downloads/asien-naher-osten
gibts auch für Japan kostenlos