Das 手ぬぐい (Tenugui) ist eines der Dinge, gegen die ich mich erst mit Händen und Füßen gewehrt habe, um es dann total toll zu finden. An sich sind Tenugui nichts besonderes, sondern einfach meist einlagige, dünne, lange Baumwollhandtücher mit Druck. Oben seht ihr eine Auswahl von unseren. 🙂 Meist werden sie sehr einfach verwendet: Als Handtücher. Also wirklich nur für die Hände, denn den Körper oder die Haare kriegt man damit nicht so richtig trocken, obwohl es damals wohl für den gesamten Körper verwendet wurde. Man kann mit ihnen aber auch so einiges anderes anstellen.
Mit ihnen kann man natürlich Staub wegwischen, Dinge einwickeln oder Geschirr abtrocknen. Sie sind aber tatsächlich auch zu Kleidung zu Formen: Ob Kopfbedeckung, Lendenschurz, Gürtel, Schal, Schürze, Windel oder Haarband; aus dem Tenugui kann man alles machen. Es ist eben ein Stück Stoff. 😉
Selbst die のれん (Noren), die Vorhänge, die an japanischen Restaurants und Essensständen hängen, kommen vom Tenugui. Ursprünglich hatten Tenugui dort zwei Funktionen: Einmal zum Händeabwischen und dann, um Werbung für den Laden zu machen. Heute ist es nur noch zu Werbezwecken.
In den einschlägigen Tenugui-Läden (z.B. かまわぬ (Kamawanu)*) gibt es nicht nur die einlagigen Tenugui sondern auch Gebrauchsgegenstände aus bedrucktem Baumwollstoff. Ob das nun Portemonnaies sind, Stofftaschen für die kleinen PET-Flaschen aus den Automaten oder Babykleidung. 🙂
* Warum liest man “Sichel, Kreis, nu (ぬ)” Kamawanu? Sichel heißt “kama”, der Kreis “wa” und das ぬ bleibt ein “nu”. 🙂 Wie lange ich dachte, dass der Laden Henonu (へのぬ) heißt, erzähle ich euch besser nicht.
Wir sind auf jeden Fall große Fans von Tenugui, auch weil sie ein super gutes Mitbringsel darstellen. Und wenn man sie nicht aktiv verwendet, kann man sie noch immer wie Kunst aufhängen! 🙂
Eine andere kleine Aufmerksamkeit, über die sich die meisten Leute freuen, sind diese kleinen Handtücher. Anders als die Tenugui sind sie aus Handtuchstoff, den wir im Westen auch kennen, und oft nicht bedruckt, sondern anderweitig eingefärbt. Ob das Muster nun schon im Material eingewebt ist oder draufgestickt wurde, ist dabei eigentlich egal.
Eines dieser kleinen Handtücher habe ich eigentlich immer dabei, im Sommer, um mir den Schweiß aus dem Gesicht zu wischen und zu allen Jahreszeiten, um mir die Hände abzutrocknen. Denn wie oft gibt es auf öffentlichten Toiletten keine Gelegenheit, sich die Hände zu trocknen, bzw. wie oft sieht die so aus, dass man sich damit nicht die Hände trocknen will? Genau.
Die kleinen Handtücher kosten zwischen 500 und 600Yen (4,20€ – 5€) und sind mit allen möglichen Motiven zu haben. Meine sind mit Disney-, Mumin- oder Ghibli-Charakteren versehen, es gibt aber auch kleine Handtücher von Vivienne Westwood oder Furla.
Für mich sind die kleinen Handtücher auf jeden Fall unabdingbarer als die Tenugui, aber Tenugui finde ich optisch ansprechender. 🙂
Was habt ihr lieber? Tenugui oder Minihandtücher?