Yokohama China Town.

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Letzte Woche Mittwochs war irgendein Feiertag. Mein Mann musste dennoch arbeiten, aber um elf Uhr bekam ich einen Anruf – er sei schon fertig, was wir unternehmen würden. Erstmal Zusammentreffen in Shinagawa und dann konspiratives Pläneschmieden. Von unserem Zuhause aus braucht man bis Yokohama fast eine Stunde, und Bahnfahren schlaucht vor allem wenn es kälter wird*, weswegen wir weite Bahnfahrten vermeiden. Von Shinagawa aus braucht man bis Yokohama aber weniger als 17 Minuten, und so setzten wir uns in eine Bahn in Richtung Yokohama Sakuragichō, um die China Town (中華街) zu besuchen.

* In den Bahnen ist es warm, so dass man seine Jacke ausziehen müsste. Es ist aber auch eng, weswegen man es lieber sein lässt. Und so schlafe ich derzeit jeden Tag auf dem Weg nach Hause ein, es ist einfach zu kuschelig.

Eigentlich sehen wir von Yokohama auch nie mehr als diesen kleinen Bereich, was eigentlich recht schade ist.

China Town war natürlich gerammelt voll, an einem Feiertag, auch mit chinesischen Touristen. Außerdem campieren dort Horden von Maronen-Verkäufern vor großen Schildern, auf denen gewarnt wird, man solle von den Verkäufern keine Probiermaronen annehmen, sonst habe man sie so lang an der Backe, bis man etwas kauft.

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Wir waren aber eh nur für die Nikuman da, eine Abart der echt chinesischen Baozi – oder auch “Hefeknödel mit Fleisch drin”. Ayato behauptete einen unglaublich guten Laden zu kennen, der sich dann aber leider als doch nicht ganz so toll herausstellte, obwohl generell alles besser schmeckt, wenn man es dort isst. Zuhause ist der ganze Zauber verflogen und man fühlt sich, als würde man etwas aus dem Conbini essen.

Schön war es trotzdem, am nahen Hafen haben wir uns vom Trubel erholt und festgestellt, wie viel weiter Yokohama als Tokyo ist. Die Straßen wirken im Vergleich breiter und die öffentlichen Grünflächen größer. Vielleicht lag’s auch einfach am grandiosen Wetter.

Das ist nun leider vorbei, heute haben wir 10°C mit eiskaltem Wind und Nieselregen. Wir konsumieren fleißig Vitamin C und nehmen warme Bäder (unsere Gas-Rechnung, oh Schreck!) um fit zu bleiben bis Weihnachten. Dann können wir endlich umfallen.

Sverige i Japan: IKEA.

Unsere Wohnung ist sehr ungleichmäßig eingerichtet. Während wir für die Wohnküche schon viele Dinge gekauft haben, um es ein wenig wohnlicher zu gestalten, ist der Rest der Wohnung noch sehr kahl.

Das hängt natürlich auch damit zusammen, dass unsere Wohnung klein ist. Wir haben 32qm, unser Flur ist mit den Mülleimern und Getränkevorräten schon recht eng, und ins Schlafzimmer müssen zwei Matratzen.

Bisher haben wir viele Möbel bei Nitori gekauft. Das ist quasi das japanische Ikea, nur ohne Modell-Räume. Es ist günstig, sieht aber auch so aus. Dass wir uns keine Designer-Möbel leisten können ist derzeit aber auch absolut klar.

Der Göttergatte hatte sich in letzter Zeit aber öfter aufgeregt, dass meine Klamotten in einer Ecke, schön zusammengefaltet überall herumliegen würden und wir brauchten dringend eine Lösung. Wir fanden auch eine, bei IKEA in Minami-Funabashi. Bisher gibt es nur sieben Filialen im ganzen Land, und ja, es ist wie in Deutschland. Einige Sachen sind zwar um einiges teurer, aber das ganze Layout des Ladens ist gleich, und man kann sogar Köttbullar essen.

Letztendlich haben wir einen Schrank fürs Schlafzimmer und ein Schuhregal für den Eingang gekauft, und langsam aber sicher wird die Wohnung immer schöner – ich finde sie sowieso richtig toll, trotz der Größe.

Von wegen Teuro.

Oftmals sind Lebensmittel in Japan recht günstig. So kann ich mir zum Beispiel Gyuudon für 240Yen (=2,26€) kaufen. Insgesamt muss ich also für ein Essen, dass mich satt macht, nicht großartig Geld rauswerfen.

Außer, ich will Pizza essen. Wir haben immer wieder Flyer von Pizzalieferanten im Briefkasten, und die Preise schocken mich immer wieder. Eine normalgroße Pizza Margherita kostet 1,890Yen (fast 18€). In Deutschland würde man die  gleiche Pizza wahrscheinlich für ein Drittel des Preises oder sogar weniger erwerben können und dass die japanische Pizza besser schmeckt wage ich auch zu bezweifeln.

Aber werft uns nur weiter eure doofen Flyer in den Briefkasten, die landen alle im Müll – zusammen mit den total günstigen Angeboten für Eigentumswohnungen.

Adidas CP80S MTA.

Der Göttergatte ist ziemlich speziell in seinem Schuhgeschmack. Erstens trägt er (in seiner Freizeit) nur Adidasschuhe. Zweitens nur zwei verschiedene Modelle, Campus und Samba (bzw. die alten Universals). Sein Paar blauer Campus 2 ist inzwischen grau, dreckig und nicht mehr zu gebrauchen, weswegen wir die letzten Wochen sporadisch auf der Suche nach neuen Schuhen waren. Vorgestern fanden wir Schuhe, die ihm gefielen, und die es nur bei Mita Sneakers zu kaufen gab (gibt).

Mita Sneakers ist ein (1) Sneaker-Laden in Ueno (Tokyo), der aus irgendeinem Grund arg bekannt zu sein scheint und immer wieder Spezialversionen von Sneakern in Kollaboration mit bekannten Firmen herausbringt, die dann nur in diesem einen Laden (oder im Internet per Vorbestellung) zu haben sind. In Berlin gibt es wohl auch einen Adidas Concept-Store, der die Schuhe bekommt, was dann nicht mehr ganz so “Japan Exclusive” ist. Aber man kann ja nicht alles haben.

Der Verkauf der Adidas CP80S MTA begann am 1.10., also genau dem Tag, an dem wir die Schuhe zum ersten Mal sahen. Auf nach Ueno, Schuhe anprobieren, Schuhe kaufen, glücklich sein. Am liebsten hätte der Göttergatte noch die graue Version im Regal stehen, aber die gibt es nur bis zu einer Größe von 29 cm, das ist zu klein. Er braucht mindestens 29.5 cm, damit seine Riesenmonsterfüße sich wohl fühlen und frei atmen können, alles andere kommt Freiheitsberaubung gleich.

Aber egal, ein Paar Schuhe mehr muss reichen. Leider hat er jetzt eigentlich kein Paar Schuhe mehr, dass er einfach so anzieht. Wenn sie kaputt gehen, ist der Ersatz einfach zu schwer zu beschaffen. Demnächst suchen wir also ein absolut generisches Paar Sneaker, das dem Mann gefällt, man aber an jeder Straßenecke kaufen kann.

(Falls jemand Paralellen zu kleinen Kindern sieht, denen man, wenn ein Spielzeug kaputt geht, genau dasselbe noch mal kaufen muss, weil sie sonst weinen – mein Mann ist natürlich absolut gar nicht so. Niemals.)