Wohin für Pokémon?

Auf meinem Instagram und Facebook sind Bilder von Pokémon Merchandise immer sehr beliebt. Das hat vor allem in letzter Zeit sicher etwas mit dem Hype um Pokémon Go zu tun. Aber wo bekommt man Pokémon-Sachen, wenn man in Japan ist?

Die offiziellen Pokémon-Läden sind in zwei Typen unterteilt:

Pokémon Store (ポケモンストア)

Pokémon Stores sind meist kleinere Läden, die auf den Verkauf von Merchandise fokussiert sind. Für Tokyobesucher interessant sind dabei zwei Stores: Den im Bahnhof Tokyo und den im Flughafen Narita. Der Flughafen Haneda hat keinen Pokémon Store.

Eine englische Liste findet ihr hier.

Pokémon Center (ポケモンセンター)

Die Pokémon Center bieten noch ein wenig mehr an und sind meist größer. In den Läden gibt es Leute, die Kindern das Kartenspiel beibringen können, Spielekonsolen, Produkte, die es in Pokémon Stores nicht gibt, etc. Und wenn man im eigenen Geburtstagsmonat mit entweder einem Pokémon XY- oder Omega Ruby Alpha Saphire-Spiel vorbeikommt bekommt man eine Evoli-Evolution oder ein Pikachu. Das kann man sich frei aussuchen. Events finden meist auch nur in Pokémon Centern statt. Falls ihr mal ein Pikachu treffen wollt. 😉

Für Tokyoreisende am einfachsten zu erreichen sind die Läden in Ikebukuro (Pokémon Center Mega Tokyo) und in der Skytree Town. Eine vollständige englische Liste findet ihr hier.

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Was ich immer besonders schön finde, sind typisch japanische Produkte. So gibt es derzeit japanische Windspiele (風鈴) im Pokémon-Design. 🙂 Alles andere ist natürlch auch zu haben: Ob nun Figuren, Plüschtiere, T-Shirts, Notizhefte, Handtücher oder Tassen.

Leider gibt es natürlich nicht zu jedem Pokémon etwas. Viel Pikachu, viele Starterpokémon, viele Evolis und ein paar andere Pokémon. Viele kenne ich natürlich gar nicht mehr, weil sie zu neu sind.

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Das Sortiment wechselt übrigens relatv häufig, nur weil ihr bei mir etwas seht, heißt das leider nicht, dass es im nächsten Jahr noch verfügbar sein wird. 🙁 Es gibt aber mit Sicherheit etwas für jeden Pokémon-Fan.

In den einzelnen Pokémon-Läden gibt es übrigens oft auch nur dort erhältliche Produkte, vor allem Handy- und Schlüsselanhänger. 🙂

(Alle Daten vom August 2016. Für die neusten Informationen klickt die Links im oberen Text.)

Zu Totoro und Co: ジブリの大博覧会

Am Dienstag hatten mein Mann und ich uns freigenommen. Schließlich war der Montag Tag des Meeres (海の日) und wir hatten somit ein vier Tage langes Wochenende!

Den freien Tag nutzten wir, um zur derzeitigen Ausstellung im Roppongi Hills zu gehen. Seit Anfang Juli werden dort Sachen des Animationsstudios Ghibli ausgestellt, das ganze nennt sich Die große Ghibli-Ausstellung (ジブリの大博覧会).

Wir fuhren mit der Hoffnung, dass es nicht so voll sein würde, nach Roppongi. Dummerweise hatten wir uns absolut verschätzt. 🙁 Die Leute standen in ewig langen Schlangen an, um etwas zu sehen. Ausstellungen sind in Tokyo generell immer etwas mehr wie Schlangestehen, nur dass die Schlange sich durch das gesamte Gelände zieht und man nebenbei etwas Kunst erhaschen kann. Die Gebäude sind meist leider nicht groß genug um alles etwas auseinanderzuziehen.

Es war wirklich zu allen Filmen etwas ausgestellt, ob nun “Wie der Wind sich hebt” oder “Porco Rosso”, dem Lieblingsghiblifilm meines Mannes.

Am meisten gab es aber natürlich für das Zugpferd des Studios: “Mein Nachbar Totoro”. Den Film kennt jedes japanische Kind, obwohl er sogar zwei Monate älter ist als mein Mann.

Also stand in der Ausstellung der Katzenbus, und ein riesiger Totoro. Ist halt wichtig. 😉 Dummerweise standen auch hier so viele Leute an, dass wir direkt aufgaben. So wichtig ist so ein Foto dann doch nicht.

Leider war das Konzept der Ausstellung offenbar nicht auf die Menschenmassen ausgelegt. Es gab super interessante Briefe von und an einen Produzenten und detailierte Erklärungen über seine Arbeit – die man natürlich nicht in Ruhe lesen kann, wenn man durch die Gegend geschoben wird.

Es gab einen großen Raum mit allem möglichen Merchandise, Zeitschriften, in denen die Filme erwähnt wurden, usw. – Dort konnte man sich einigermaßen anständig bewegen, und wir haben viele tolle Sachen sehen können. Der Inhalt der Ausstellung ist phänomenal, es ist einfach nur viel zu voll.

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Zum Schluss gab es einen Raum, in dem ein Schiff hängt, dass aus “Das Schloss im Himmel” stammen könnte – es fliegt nämlich! In den Panelen an den Wänden geht es um Erfinder und die Luftfahrt. Dieser Raum war mal nicht gerammelt voll, und man hat die Stärken der Ausstellung endlich genießen können. Viel Detailverliebtheit und spannende Informationen. 🙂

Ich muss zugeben, dass die Ausstellung uns für den Preis (mit Ermäßigung 2,800¥ (fast 24€) für uns beide) viel zu kurz erschien. Oder auch zu voll. Es gab viel Inhalt, aber um den zu erfassen, waren viel zu viele Leute dort. Es wäre vielleicht ganz schlau, die Anzahl der Besucher zu begrenzen.

Wir werden versuchen an Karten für das richtige Ghibli-Museum in Mitaka zu kommen. Dort sind die Tickets nämlich nach Anzahl und Uhrzeit nur begrenzt verfügbar – außerdem hat es erst diesen Monat wieder neu eröffnet.

Die Ausstellung würde ich jedem empfehlen, der zu einer Uhrzeit ohne viele Besucher dort sein kann und japanisch versteht. Auf Englisch ist diesmal nämlich irgendwie gar nichts.

Welchen Ghiblifilm mögt ihr am liebsten?

Die Ausstellung ist bis zum 11.9.2016 täglich von 10 bis 22 Uhr (letzter Einlass 21:30) geöffnet. Am Dienstag schließt sie bereits um 17 Uhr.

Viva Shitamachi.

Endlich ist diese Aneinanderreihung von spaßigen Dingen vorbei. Es hat zwar wirklich viel Spaß gemacht andere Blogger zu treffen, neue Sachen zu sehen, an Events teilzunehmen, nach Sendai zu fahren und ein Wochenende lang Tennis zu spielen – aber anstrengend war es schon. 😉

Letztes Wochenende hatte ich endlich mal wieder ein echtes Wochenende. Weil wir aber nicht untätig zuhause rumhängen wollten, fuhren mein Mann und ich in den nahen Bezirk Katsushika (葛飾), in die Shitamachi (下町).

Tokyo ist in zwei Gruppen aufgeteilt: Yamanote (山手), die Bergseite, und Shitamachi, die Unterstadt. Die Begriffe sind schnell erklärt, damals wurden den einflussreichen Familien die höherliegende Gebiete zugesprochen, weil es dort im Sommer kühler war – Händler und Arbeiter lebten hingegen in den flachen Gebieten auf geringerer Höhe. In Deutschland würde man statt Shitamachi Kiez sagen. 😉 Es sind die (ehemaligen) Arbeiter- und Händlersiedlungen, in denen man sich noch Hallo sagt und die Nachbarn kennt.

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Derzeit blühen im Mizumoto-Park (水元公園) die Schwertlilien (花菖蒲 Hanashōbu). Ich mag Blumen ganz gerne, und brauchte sowieso eine Ausrede um die Yukata-Saison einzuläuten, also bequemten wir uns nach Katsushika.

Der Park dort ist wirklich sehr groß, und kann mit einem Fluss, einem Grillplatz, einem kleinen Vogelschutzgebiet und mehr aufwarten. Der Eintritt ist kostenlos*. 🙂 Wahrscheinlich auch deswegen waren trotz der recht frühen Uhrzeit viele Leute unterwegs. Ich bin ja ein großer Freund des Menschenbeobachtens, und nirgendwo findet man solche Charaktere wie in der Shitamachi. 😉

* Faustregel dazu: Teien (庭園), Gärten, kosten für gewöhnlich, Kōen (公園), öffentliche Parks, nicht.

Wir hatten nach unserem kurzen Spaziergang noch keine Lust wieder nach Hause zu fahren, also ging es einige wenige Kilometer weiter nach Shibamata (柴又). Dort steht der Shibamata-Tempel (柴又帝釈天**), eine der 100 Heisei-Landschaften (平成百景). Im Gebiet um den Tempel findet man kleine Geschäfte und leckeres Essen. 🙂 Auch hier sind hauptsächlich Leute aus der Umgebung unterwegs, und es ist bei weitem nicht so überfüllt wie beispielsweise der Sensō-Tempel (浅草寺) in Asakusa.

** 帝釈天 (Taishakuten) ist eigentlich eine buddhistisch-hinduistische Gottheit, wird hier aber anders verwendet.

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Auch Asakusa gehört zwar zur Shitamachi, aber eben zur touristisch gut erschlossenen. 😉 Dann vielleicht lieber nach Yanesen (谷根千), und nebenbei beim Kayaba Kissa (カヤバ喫茶) vorbei. Dort kann man noch recht entspannt viel sehen, und lernt auch mal Tokyo abseits des Trubels kennen. Es ist zum Glück nicht überall busy busy busy. 🙂

Ich weiß nicht, wie sehr man es als Tourist mitbekommt, aber Tokyoter sind generell ziemlich unterkühlt. Die meisten leben in ihrer kleinen Blase, und machen absolut keine Anstalten mit den Fremden um sie herum zu interagieren. Das ist natürlich unglaublich schade – Shitamachi bietet einen schönen Kontrast dazu und zeigt, dass Tokyo nicht einfach “schon immer so war”. 😉 Auch Tokyoter können herzlich sein. Wirklich!

Welchen eher unbekannten Ort schätzt ihr an eurer Stadt ganz besonders? 🙂

Tokyo Café Tour: Igel-Café.

(Ich habe das Igelcafé vor dem Fuchsdorf besucht, inzwischen besuch ich in Japan keine Tier-Attraktionen mehr, weil es den Tieren meist nicht gut geht. Einzige Ausnahme: Katzencafés, aber auch da sollte man wachsam sein.)

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Igel sind niedlich, als Haustiere aber doch recht exotisch. Das dachten sich wahrscheinlich auch die Betreiber des Hedgehog Shop Harry* in Roppongi. Dort kann man sich gegen ein Entgeld, 2,000¥ (ca. 16,20€) pro Stunde, mit Igeln beschäftigen.

* “Igel” ist auf Japanisch ハリネズミ (Harinezumi; Nadelmaus), deswegen “Harry”.

Ich war an einem Donnerstag Abend da, und die Mehrzahl der Besucher waren ausländische Touristen – das Igel-Café geistert derzeit durchs englischsprachige Internet.

IMG_5931Sobald man seine Stunde oder mehr bezahlt hat, darf man sich aus dem Igelangebot einen Igel aussuchen und einem wird gezeigt, wie man die Tiere hochnehmen kann. Was man recht schnell merkt: Igel sind nachtaktiv. Heißt, dass sie sich oft einfach in der Kiste zusammenrollen und schlafen. Igel sind auch meist nicht besonders erpicht darauf, von Menschen gehandhabt zu werden – und zeigen einem das durchaus auch. Wer hätte es gedacht, aber die Stacheln sind wirklich stachelig. 😉

Sie sind natürlich trotzdem total putzig, und ich kann verstehen, warum man sie als Haustiere in Erwägung zieht. Für ein Tiercafé eignen sie sich aber nicht übermäßig, dafür mögen sie Menschen nicht genug und sind zu gestresst. Apropos Café, Getränke kann man sich selbst einschenken, sie sind im Preis mitinbegriffen.

Für eine ganze Liste von Tiercafés, schaut mal beim Wanderweib vorbei.

Jeden Tag von 12 bis 21 Uhr geöffnet.
Im selben Gebäude befindet sich auch ein Hasen-Café.