Muumi.

Seit ich in Yamanashi in der Mumin-Ausstellung war, bin ich etwas verrückt nach den kleinen Nilpferd-Trollen.

Die Mumins sind in Japan sehr beliebt, die Zeichentrickserie, die damals wohl auch in Deutschland lief, ist in Japan produziert worden, und es gibt einige Mumin-Produkte hier, die nirgendwo anders verkauft werden, wie z.B. Bento-Boxen und Essstäbchen. Japaner lieben eh alle niedlichen Charaktere, von Disney bis zur Maus (und dem Elefanten), aber darüber muss ich vielleicht später mehr schreiben.

Zuhause haben wir zwei Mumin-Tassen, gesponsort von meiner Mama, und zwei Mumin-Handtücher, die ich am Flughafen in Helsinki im Mumin-Shop gekauft habe. Aber ich brauche mehr!

Bei meiner Recherche im Internet bin ich auf das erste Suchergebnis, wenn man Mumin auf Japanisch eingibt (ムーミン), gestoßen – die ofizielle Mumin-Seite. Die offizielle Mumin-Seite hat einen Mumin-Laden in Tokyo gelistet, sogar recht nah an meinem Zuhause. Was habe ich also nach der Arbeit gemacht? Habe Geld in die Hand genommen und bin zum Mumin-Laden gerannt!

Die Anschrift des Ladens lautet: Peikko, Tokyo-to, Sumida-ku, Kamezawa 4-8-6, auf der Internetseite gibt es eine kleine Karte. Vom Bahnhof Kinshichô aus ist es weiter, als man annehmen könnte, aber für mich hat sich der Weg absolut gelohnt!

Es gibt nicht nur Waren, die für den japanischen Markt produziert wurden, sondern auch Importe aus Finland und Korea, außerdem Kekse und andere Mumin-Süßigkeiten. Wenn man sich eine Punktekarte machen lässt, bekommt man ab dem nächsten Einkauf 10% Rabatt. Kostet nichts, habe ich also gemacht.

In meinem Haushalt gibt es seit dem: einen Mumin-Schirm, einen Mumin-Memoblock, ein Mumin-Gesichtshandtuch und diverse Mumin-Sticker. Habe also nicht ganz so viel Geld da gelassen, obwohl mich dieses riesige Mumin-Plüschtier (über 9 000 Yen, also über 81€) gereizt hat. Muss halt der Herr Ehemann wieder etwas zulegen und an Farbe verlieren, dann geht er auch als Mumin durch.

Leckere Früchtchen.

Vorletzten Samstag waren mein Mann und ich in Nihonbashi und Ginza, was man in etwa mit dem berliner Ku’Damm vergleichen könnte.

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Nun lieben die Japaner Essen, vor allem wenn es besonders ist. Wir haben besonders gegessen, und zwar bei Sembikiya (千疋屋), einem Spezialitätenhändler für Früchte, den es seit 1834 gibt. Obst in Japan ist sowieso etwas teurer, weil vor allem Südfrüchte oft importiert werden müssen und Japan eine Insel ist.

Bei Sembikiya gibt es 20€-Marmelade und 100€-Melonen, es ist also wirklich ein Laden für Leute, deren Portmonee zu schwer ist. Dazu gehören wir eigentlich nicht, aber wir wollten etwas Tolles unternehmen, weil wir durch den ganzen Stress von Arbeit und ähnlichem nicht oft genug dazu kommen, zusammen etwas Besonderes zu machen.

Auf jeden Fall, dieses Afternoon Tea Set, das auf dem Bild zu sehen ist, hat ca. 22€ gekostet. Und ja, das war es total wert. Die einfach nur süßen Früchte, Banane und Wassermelone, waren noch nicht besonders von preislich normalem Obst zu unterscheiden, aber die säurehaltigeren Früchte, Kiwi, Orange, Ananas, etc., waren einfach nur himmlisch mild.

Auf dem zweiten Teller ist Sorbet, auch unglaublich lecker, und auf dem dritten sind Obstsandwiches. Insgesamt hätte ich danach noch einige Zeit lang weiteressen können, einfach weil es so gut geschmeckt hat, aber die Portion war schon ganz gut so.

Das kann man sich auf jeden Fall antun, und mir gern auch öfter!

Der Sommer geht weiter.

Mein Mann und ich sind seit zwei Jahren, sechs Monaten und einem Tag zusammen! Weil wir schon vorher wussten, dass wir am Montag nichts Besonderes machen können würden, sind wir am Samstag in den Zoo in Ueno gegangen. Seit dem Frühling hat der Zoo wieder Pandabären, Shinshin und Li Li. Soweit ich weiß, hatte man sich lange dagegen gesperrt, die beiden Tiere aufzunehmen, denn sie sind eigentlich nur geliehen: China erhält pro Jahr 41 000 000 Yen, das sind 345 000 Euro.

Nun hat sich Japan aber für die Olympischen Spiele 2020 beworben, und man ist der Meinung, dass es hilft, Pandabären im Zoo zu haben. Auf allem, was mit dem Zoo zu tun hat, prangt jetzt ein Pandabild, und die Tiere sind eine große Attraktion. Angeblich gibt es auch ein 1160m2 großes Gehege für die beiden, als wir da waren, waren sie aber in kleinen Gehegen untergebracht, wahrscheinlich, damit alle Besucher einen Blick auf sie werfen können. Ich hoffe, dass sie bald dauerhaft ins große Gehege dürfen.

Dem Panda auf dem Foto geht es übrigens ähnlich wie mir, auch wenn das Wetter im Moment schon angenehmer ist, als noch letzte Woche. Jetzt weht auch manchmal der Wind, und durch unsere großen Fenster haben wir Durchzug. Außerdem haben wir uns jetzt einen Eisvorrat angeschafft! Für Japaner gilt, wie für auch die Deutschen: Sommer ist Wassermelonen-Zeit! Sommer ist Eis-Zeit! Was liegt also näher als Wassermelonen-Eis? Unglaublich lecker, wirklich billig (das Sechserpack gibt es für 2,50€) und das beste – die Kerne sind aus Schokolade! Leckerlecker! Generell habe ich das Gefühl, dass Wassereis hier viel beliebter ist als in Deutschland, was erstens daran liegen könnte, dass Japaner Laktose nicht so gut verarbeiten können, aber zweitens auch daran, dass Wassereis einen nicht satt und träge macht. Bei meiner Familie gibt es im Frühling viel Milcheis, vor allem von Häagen Dasz, je wärmer es wird, um so öfter wird aber Wassereis gegessen.

Was im Sommer natürlich auch gegen die Hitze hilft, sind Pflanzen. Wir haben einen langen Balkon, da bietet es sich natürlich an, einen kleinen Heimgarten anzulegen. Am Sonntag waren wir im Baumarkt, und haben Basilikum, Apfelminze und Zitronenstrauch gekauft. Wenn wir die Pflanzen am Leben behalten können, überlegen wir, auch Obst und Gemüse auf dem Balkon aufzuziehen. Da Japan südlicher liegt als Deutschland, sind die Zeiten natürlich anders, aber ich denke, wir werden versuchen Ende August Erdbeeren zu pflanzen. Was mir ein bisschen Sorgen macht, ist die starke Sonne. Ich versuche sie mehrmals täglich zu gießen, wenn ich sehe, dass die Erde wirklich trocken ist, und hoffe, dass das reicht.

Der Sommer wird nicht enden, kälter wird es erst im November.

Sondermeldung!

Nun ist es raus: Japaner essen doch Hunde!

Was ich bisher für Hühnchen gehalten hatte, hat sich heute Morgen als Hundefleisch entpuppt! Wenn man der Herstellerseite Glauben schenken darf, essen Japaner auch Pandabären! Kein Wunder, dass es im Ueno-Zoo so lange keine gab, alle von den japanischen Bestien verspeist!

P.S: Die Hunde-Nudeln haben Sojasoßengeschmack, die Panda-Nudeln schmecken nach Meeresfrüchten. Leckerlecker!