Wir gehen einkaufen.

Es gibt Dinge, die gibt es in einem normalen japanischen Supermarkt einfach nicht. Japanische Küche und deutsche Küche gehen zu weit auseinander, als dass man alle Zutaten für alles einfach finden würde. Bei uns im Bahnhof gibt es zwar einen Importladen, aber der führt hauptsächlich Süßigkeiten.

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Am Sonntag haben wir den weiten Weg nach Azabu (麻布) auf uns genommen, um beim National Azabu einzukaufen. Der Laden ist nicht einfach ein Importladen, sondern ein Vollsortimenter für die reichen Leute in der Umgebung des Supermarktes. In Azabu und Hirô befinden sich viele Botschaften, und entsprechend international (und teuer) ist die Gegend ringsherum. Angeblich sind 60% der Kunden des National Azabu Ausländer.

Als wir dort waren, lief grad eine Oktoberfest-Aktion, bei der deutsche Produkte deutlich gekennzeichnet waren, was es uns leicht machte. Wir haben nur eingekauft, was wir dringendst brauchten, oder was lang genug hält, um gebraucht zu werden, denn der Mann musste alles nach Hause schleppen.

Heute Abend gibt’s Madagascar 3 Macaroni & Cheese! 😀

Sushi im Kreis.

Letzte Woche war ich das erste Mal beim 回転寿司 (Kaiten Sushi; Umdrehungs-Sushi?) in Japan. Die Besonderheit ist, dass das Sushi auf einem Laufband auf kleinen Tellern an einem vorbeifährt und zum Schluss nach Tellern abgerechnet wird. Das gibt es auch in Deutschland, zum Beispiel als “Sushi Circle”.

Der einzige Grund, dass ich vorher in Japan noch nie dort war ist, dass ich keinen Fisch mag. Ich kann Fisch essen, aber wenn es sich vermeiden lässt, halte ich Abstand. Sushi ist nun aber leider meist mit Fisch. Die Variationen ohne Fisch (mit Gurke, mit anderem Gemüse oder in Tofu-Taschen (いなり寿司; Inari Sushi)) esse ich aber sehr gern.

Entschieden haben wir uns für ein eher günstiges Ketten-Restaurant namens スシロー (Sushirô). Die meisten Teller kosten nur 105 Yen (ca. 1€), und schmecken tut’s trotz des geringen Preises durchaus. Die Japaner haben das mit dem Fisch auch einfach raus.

Auf dem Foto nicht zu sehen ist ein Touchscreen, auf dem man weiteres Essen bestellen kann, wenn es einem gerade nicht vor der Nase herumfährt. Jeder Tisch hat eine zugeordnete Farbe (unsere war 若草色; die Farbe von jungem Gras – oder auch “Neongrün”), und die bestellten Waren kommen in einer Schüssel in der Farbe des Tisches angerollt – nachdem es einen Alarm gibt, damit man’s bloß nicht verpasst. Das macht durchaus Spaß und an einem Nebentisch saß ein kleiner Knirps von etwa zwei Jahren, der immer wieder Sushi vom Laufband nahm und nur den Inhalt der Rollen aß – seine Mutter fand das nicht ganz so lustig, aber vielleicht sollte man auch keine kleinen Kinder direkt neben sich bewegendes Essen setzen.

Zum Schluss wurden die Teller gezählt. Wir hatten zwölf Teller mit Sushi, zwei Desserts und zwei Misosuppen mit Muscheln, und haben letztendlich (glaube ich) ca. 2,400Yen (24€) bezahlt. Ein guter Deal, finde ich.

Auf nach Mini-Korea.

Während Korea für viele Japaner geschichtlich bedingt nicht immer das Lieblingsland war und teils noch immer nicht ist, schaffen es seit der Jahrtausendwende immer mehr koreanische Popgruppen und Serien den Sprung nach Japan. Das nennt sich koreanische Welle (韓流). Die Hauptzielgruppe sind dabei Frauen, die sich in einen schnuckeligen Koreaner vergucken können. Es gibt natürlich auch viel Kritik, vor allem wegen der Zustände in der koreanischen Unterhaltungsindustrie, von denen ich nur oberflächlich weiß und um die es gar nicht gehen soll.

Seoul ist das zweitliebste Reiseziel der Japaner (nach Hawaii), es gibt unglaublich viele Koreanischschulen und in einigen Kettenrestaurants und -izakaya gibt es koreanisches Essen. Korea ist also präsent. Koreaner auch.

Letzten Dienstag war ich mit einer Freundin in Shinōkubo (新大久保), dem tokyoter Korean Town. In den Straßen zwischen dem Bahnhof Shinōkubo, auf der Yamanote-Linie und dem Amüsierviertel Kabukichō befinden sich zahlreiche koreanische Läden, hauptsächlich spezialisiert auf koreanisches Make-Up*, Essen und Star-Anbetungs-Materialien.

* Zumindest Skinfood, Missha und Etude House (Links jeweils auf die japanische Seite) haben auch eigene Läden in anderen Teilen Tokyos.

IMGP1491Für das koreanische Star-Zeugs waren wir nicht zu haben, für Essen und Kosmetik dann schon eher. In den unglaublich vielen Kosmetik-Läden (leider oft mit sehr ähnlichem Sortiment), gab es mehr Cremes, Peelings, Masken und andere Pflegeutensilien als dekorative Kosmetik. Dafür aber Massen, und so vieles, was ich gern ausprobiert hätte, aber wie viele Reinungsschäume braucht ein einzelner Mensch?

Ich habe letztendlich eine Fußmaske, die wie eine Socke funktioniert und mich deswegen fasziniert hat, und ein Aloe Vera Gel gekauft. Also absolut im überschaubaren Rahmen.

Wie auch in japanischer Kosmetik findet sich in koreanischer oft ein Hautaufheller, der die Melaninproduktion senken soll.

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Gegessen haben wir unter anderem bei Yofrutto, die Yogurt (normal und auch frozen) mit verschiedenen Toppings verkaufen. Die dort arbeitenden Koreaner waren ganz erstaunt, dass wir Japanisch sprechen, und ich bin mir sicher, dass sie dann auf Koreanisch über uns redeten. Alternativ ist das einfach meine paranoide Seite, die das so wahrgenommen hat.

Nett waren sie trotzdem, und wir konnten im engbesetzten Laden sogar einen Tisch für uns finden und auf dem Fernseher an der Wand liefen koreanische Musik-Videos. Ich würde sagen, dass 90% der Kunden weiblich waren, alle Mitarbeiter männlich. Man sieht, die koreanische Welle ist hauptsächlich ein weibliches Phänomen. 😉 Koreanische Männer werden in Serien natürlich als die allertollsten gezeigt, wie das bei Märchenprinzen im Fernsehen so ist, und irgendjemand hat den japanischen Fans verschwiegen, dass die Wirklichkeit nicht immer ganz so rosig ist.

Aber eigentlich geht es ja nicht darum, sondern um Frozen Yogurt! Der sollte viel mehr angeboten werden, am besten direkt vor meiner Haustür! Ob der dann koreanisch ist oder nicht, ist mir eigentlich latte. 😉

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Während es recht viele koreanische Restaurants in der Gegend gibt, beschränkten wir uns auf kleinere Dinge, wie auch diese kleinen Donuts aus Mochi-Reis, die es bei Snow Spoon gibt.

Meiner war mit Kakao, der meiner Freundin mit Erdnuss besprenkelt und mit Anko-Füllung. Als ich ein Foto machen wollte, fiel mir natürlich erstmal mein Donut herunter, ich bekam von den netten Mitarbeitern des Ladens einen neuen geschenkt. Glück gehabt, denn die waren wirklich lecker.

In Shinôkubo finden sich übrigens auch ziemlich riesige Supermärkte mit koreanischen Produkten in alle Richtungen. Ich suche noch immer nach dem Sirup für dieses Aloe Vera-Getränk, aber irgendwie habe ich das nur einmal in Berlin gefunden, hier gibt es das nur schon fertig in Flaschen, die mir zu teuer sind.

Um unsere Reise nach Mini-Korea zu planen hat sich die Seite WOW新大久保 (auf Japanisch) als sehr hilfreich erwiesen. Dort gibt es eine Übersichtskarte und auch Läden nach Thema geordnet. Was mich ein wenig irrtiert, ist der Bereich der Seite, der sich ausschließlich damit beschäftigt koreanische Männer vorzustellen, die in Shinôkubo arbeiten. Das ist mir dann ein wenig zu sehr “Komm nach Shinôkubo, schleppe einen heißen Koreaner ab!”

Insgesamt hatten wir großen Spaß in Korean Town, und wenn nicht für Make-Up, lohnt sich der Weg auch nur für’s Essen und das internationalere Flair, das im Vergleich zu meinem Wohnort am Stadtrand herrscht. 10% der dort lebenden Menschen sind nämlich Ausländer, das wäre in Deutschland Durchschnitt, hier ist es schon eine kleine Sensation 😉

Adidas CP 80S MITA 「Japan Exclusive」 halten Einzug.

Er hat es schon wieder getan. Nachdem wir erst letzten Oktober ein Paar der limitierten CP80S MTA (in Navy) gekauft hatten, haben wir am Sonntag, beinahe anlässlich des Geburtstags des Göttergatten (der ist am Samstag 24 geworden, juche!), ein Paar CP 80S MITA in Burgundy gekauft.

Wir sind mal wieder nur durch Zufall drauf gestoßen, dass es die Schuhe überhaupt gibt. Beim Einkaufen lächelten sie uns plötzlich entgegen und schrien “Kaufe uns!”, mein Mann hielt sich aber noch zurück. Bis wir wieder zuhause waren. Zu dem Zeitpunkt waren die Schuhe in der Monstergröße, die der Mann braucht (29.5; entspricht der deutschen Größe 46) natürlich auf der Website von Mita Sneakers schon ausverkauft. Also sind wir zu Beauty & Youth-Läden gefahren, weil wir die Schuhe dort schon gesehen hatten.

Im Laden wurde uns aber gesagt, dass die Schuhe nur bis Größe 28.5 an die Firma geliefert wurden. In denen war es den Monsterfüßen zwar zu eng, doch wir hatten das Glück, dass der Shinjuku Adidas Original Store gleich um die Ecke war – und dort gab es dann auch die begehrten Schuhe in der richtigen Größe. Von der 10%-Rabatt-Aktion für Newsletter-Abonnenten waren die Schuhe leider ausgenommen, und so mussten wir die gesamten 14,700Yen (ca. 147€) hinblättern.

Einige der Ladenmitarbeiter hatten selbst ein Paar und wussten zu berichten, dass die Einlegesohle, die einzige wirkliche Änderung im Vergleich zur Version vom letzten Jahr, sich an den Fuß anpasst und dann superbequem ist. Den Schuhen lagen drei verschiedene Paare rote Schnürsenkel bei, die wir aber durch weiße ersetzt haben, weil mein Mann das so lieber mag.

Und so gelangte das fünfte Paar Adidas Campus in unseren Haushalt…