Einkaufen wäre eines meiner größten Hobbys, hätte ich mehr Geld und würden mir die derzeitigen Sommerkollektionen in den Läden besser gefallen. Doch auch so streife immer mal durch Läden, vor allem, weil das Einkaufszentrum im Bahnhof komplett klimatisiert ist und ich so zumindest drei Minuten meines sechsminütigen Wegs vom Bahnhof nach Hause nicht der japanischen Hitze ausgesetzt bin.
Was mir immer wieder im Vergleich zu deutschen Läden auffällt: Die meisten Läden haben mehrere Ausgänge und die Ware ist nicht diebstahlgesichert. Die Warensicherungsanlagen an Eingängen in deutschen Läden, die einen auch, wenn man nichts gestohlen hat, anklagend anzustarren scheinen, sind hier selten. Auch im Supermarkt kann ich den Laden jederzeit verlassen, ohne durch den Kassenbereich laufen zu müssen. Ohne nervige Drehkreuze oder ähnlichen Quatsch.
Warum funktioniert das trotzdem? Ich würde hier nicht die moralische Überlegenheit von Japanern nennen*, sondern einfach, dass in Japan mehr Leute auf die Verkaufsfläche gestellt werden. Das hat den Vorteil, dass man in den meisten Läden nicht ewig nach jemandem suchen muss, der einem hilft und den Nachteil, dass es meist nicht lange dauert, bis ein Verkäufer einen findet und vollquasselt. Außerdem sind die meisten Klamottenläden (abgesehen von den üblichen Verdächtigen Uniqlo, H&M, Zara und Konsorten) klein und überschaubar. Wenn also auf 50qm Ladenfläche drei Verkäuferinnen unterwegs sind, ist es nicht ganz so einfach, etwas rauszuschmuggeln.
* Meine Freunde würden tatsächlich nichts klauen und generell scheint der Gedanke, dass man für Leistung zahlt, etwas ausgeprägter zu sein, aber das gilt mit Sicherheit nicht für alle. In Deutschland gibt es Gerüchten zufolge auch einige ehrliche Leute.
Die zusätzlichen Personalkosten die das kostet sind in der Ware schon enthalten, in meiner Zeit in Japan habe ich mich an horrende Preise für Kleidung komplett gewöhnt. Inzwischen zucke ich, in Deutschland komplett auf H&M-Preise geeicht**, bei den meisten Preisen nicht mehr zusammen. Soviel kostet das dann halt, dafür fällt es (hoffentlich) nicht nach drei Waschgängen auseinander.
** Ich habe sogar mal zwischenzeitlich bei dem im Alexa in Berlin gearbeitet. Dort hatten wir ständig Ladendiebe.






Für das im Set inbegriffene Polaroid-Foto wurden wir getrennt nach vorn gerufen, um mit einer Maid, die wir uns vorher ausgesucht hatten, fotografieren zu lassen. Überhaupt nicht peinlich als ausländische Frau vor all den Leuten zu posieren… Ich bin natürlich hochrot geworden, zumal ich die erste von uns Vieren war. Zehn Minuten später bekam ich es dekoriert wieder und habe jetzt eine schöne Erinnerung – denn ganz im Ernst: