Onigiri-Party!

Am Ende unseres langen Wochenendes hatten wir keine Lust mehr richtig zu kochen. Einfach irgendetwas kaufen wollten wir aber eigentlich auch nicht. Außerdem fiel uns auf, dass wir schon lange keine Onigiri mehr gegessen hatten.

IMGP8835Was liegt also näher, als eine kleine Onigiri-Party zu veranstalten? Was man für Onigiri braucht, seht ihr auf dem Bild: Reis, Salz, Nori und Küchenfolie.

Weil nur Reis ein wenig langweilig ist, hatten wir außerdem Konservendosen mit Yakitori und Fisch gekauft, außerdem Furikake in verschiedenen Geschmacksrichtungen.

Onigiri zuzubereiten ist nicht sonderlich schwer. Zuerst schneidet man ein in etwa quadratisches Stück Küchenfolie ab und streut etwas Salz drauf.

Darauf kommt dann Reis, den man etwas ausbreitet.
IMGP8843Mittig auf dieses Reisbett kommt die Füllung, man muss etwas aufpassen, dass es nicht zu viel wird. Wenn man damit fertig ist nimmt man die vier Ecken der Küchenfolie zusammen und faltet den Reis über der Füllung zusammen. Dann noch festdrücken, Küchenfolie ab, Nori dran, fertig.

Für Furikake bietet sich eine kleine Schüssel an, in die man den Reis und das Furikake gibt. Mit etwas Butter oder Margarine wird das Endergebnis noch etwas aromatischer. Alles zusammenmixen, bis das Furikake sich über den gesamten Reis verteilt hat und dann mit den Händen formen.
IMGP8863Onigiri wird in Japan fast ausschließlich mit der Silbenschrift als おにぎり geschrieben, mit Kanji sieht es so aus: 御握り. 握る (nigiru) bedeutet etwas mit der Hand zu formen, zu halten oder zu greifen. Deswegen heißt Nigiri-Sushi (das mit dem Fisch oben drauf) auch so: Der Reis wird mit der Hand geformt.

Zu den Onigiri gab es bei uns Miso-Suppe. Letztendlich haben wir viel zu viele Onigiri gemacht, ich musste das letzte herunterzwingen. Reis füllt einen doch ganz gut. 🙂

Eiskalt erwischt.

IMGP8613Mein Mann brauchte unbedingt und dringendst eine neue Brille, weswegen wir den ersten Tag dieses langen Wochendes* damit verbrachten durch sämtliche Brillengeschäfte, die Ray Ban führen, zu gucken. Man hat ja sonst nichts zu tun. 😉 Deswegen ging es auch zur Ginza (銀座), der Einkaufsstraße Tokyos. Um ehrlich zu sein ist es in etwa so sehr die Einkaufsstraße Tokyos, wie der Ku’Damm die Einkaufsstraße Berlins ist: Es war vielleicht mal exklusiv, jetzt tummeln sich dort auch H&M, Zara und Konsorten. Bevor man nicht an einem Abercrombie & Fitch vorbeigelaufen ist, weiß man nicht, was Geruchs-Terrorismus ist. Der Laden verpestet die Luft im Umkreis von 200 Metern mit dem hauseigenen Parfum.

* Am Montag ist Herbstanfang. Ein Feiertag. Natürlich.

Nebenbei waren noch unglaublich viele Leute unterwegs, viele Touristen aus China, von denen sich manche nicht ganz so gut an die Regeln halten. Auf der Straße wird nicht geraucht und laut durch die Gegend brüllt man eigentlich auch nicht. Ich bin natürlich unglaublich verständnisvoll, und bedenke immer, dass ich ja nur die nervigen Chinesen bemerke, es aber bestimmt eine ganze Armee regeltreuer Chinesen gibt. Mein Mann eher nicht. Er hat so ein paar Eigenarten und Ansichten, die ich lieber nicht zu nah beleuchten möchte… :(** Ist halt doch ein Inselvolk.

** Keine Sorge, das hält mich nicht davon ab ihn darüber zu informieren, dass ich solche Stereotypen inakzeptabel finde.

IMGP8630Auf jeden Fall war mein Mann etwas genervt, als wir an der Asahi Super “Dry” Extra Cold Bar ankamen und sich seine Laune schlagartig änderte. Auch wenn wir natürlich nicht wirklich an der Bar ankamen, sondern an der Schlange vorm Eingang. Die Bar ist nur noch bis zum 30. September, also noch etwa eine Woche geöffnet, der Besucherandrang ist groß. Wir mussten circa 15 Minuten anstehen, bis wir nach drinnen gebeten wurden.

Was die Bar besonders macht ist, dass Asahi-Bier in Temperaturen unter dem Gefrierpunkt ausgeschenkt wird. Das ist es eigentlich schon. Dieses eiskalte Bier gibt es nicht einmal nur in dieser Bar, sondern auch in ein paar anderen Restaurants, aber Japaner lieben alles was besonders und zeitlich begrenzt ist. 😉

IMGP8639Mein Mann hat ein helles und ein dunkles Bier bestellt, beide waren wohl sehr gut. Ich hielt mich derweil an meinem Ginger Ale fest, ich bin kein großer Biertrinker.

Kleine Speisen kann man auch bestellen, wir hatten eine Pizza mit Tomaten-Spaghetti und Tomate-Mozzarella-Miso-Häppchen.

Nebenbei kann man auch seinen Bier-Einschenk-Meister machen und bekommt beim Erfolg eine Meister-Karte. 😉 Meine Schwiegereltern haben das beide gemacht, wir haben drauf verzichtet.

Im Laden selbst war es ziemlich laut, einfach aufgrund der vielen Leute und der musikalischen Beschallung, aber wirklich gestört hat es nicht und wir konnten uns trotzdem unterhalten.

Als Gimmick war es ganz nett, Stammgäste werden wir aber eher nicht, dafür ist die Auswahl zu sehr eingeschränkt, auch wenn das natürlich zum Konzept gehört. Außerdem hindert uns, dass es den Laden bald nicht mehr gibt.*** 😉 Dann muss mein Mann wieder kühlschrankwarmes Bier trinken. Der Arme. 😉

*** Ich hörte, dass es den Laden immer wieder gibt, aber eben nicht ganzjährig.

東京都中央区銀座2−6−3

Tôkyô-to, Chûô-ku, Ginza 2-6-3

Fastfood: MOS Burger.

Letztens hatte ich euch ja von Coco壱番屋 erzählt, und auch diesmal geht es um schnelles, günstiges Essen: Burger! In Japan gibt es neben McDonald’s und Burger King* auch japanische Ketten. Eine davon ist MOS Burger.

* Aber nur sehr wenige.

IMGP7742MOS Burger gibt es seit 1972 und betreibt in Japan über 1400 Filialen und ist auch im Ausland (China, Hong Kong, Taiwan, Singapur, Hawaii) vertreten. Man kommt also öfter mal dran vorbei.

Auf dem Menu stehen natürlich ganz normale Burger, wie den Cheese Burger, aber es finden sich auch einige Dinge, die so in Deutschland nicht zu haben sind. Zum Beispiel den Teriyaki Burger, Fried Shrimp Burger oder Burger mit Salat statt Brot.

IMGP7701Am Japanischsten dürften die Reisburger sein. Die haben statt Brot eben Reis, und sind mit verschiedenen saisonalen japanischen Dingen belegt. Insgesamt ist das etwas schwierig zu essen, schmeckt aber durchaus gut. Man sollte den Burger halt nur nicht aus seiner Hülle nehmen.

MOS Burger zeichnet sich neben höheren Preisen als bei vergleichbaren Firmen auch durch einen höheren Anspruch aus. Die Burger werden erst dann gemacht, wenn man sie bestellt, ein ewiges Warmhalten wie bei McDonald’s gibt es also nicht. Dafür muss man manchmal ein wenig länger warten, aber MOS Burger versteht sich selbst auch mehr als Slow- denn als Fastfood.

Außerdem kann man (zumindest bei dem Laden bei uns) sehen, woher die Zutaten kommen. Das schafft Vertrauen. 😉 Gegen einen Aufpreis kann man sich bei vielen Läden die Burger auch nach Hause bestellen.

Preislich geht es bei 180Yen (1,40€) für einen normalen Hamburger los. Der derzeit teuerste Burger ist der Spicy Double Mos Cheese Burger für 500Yen (3,84€). Ganz supergünstig ist es also nicht, aber man kann es sich durchaus mal antun. 🙂

Günstig essen in Japan: CoCo壱番屋

In Reiseführern finden sich öfter teurere Restaurants oder vermeintliche Geheimtipps. Wenn Freunde nach Japan kommen und für ihre Mahlzeiten kein Vermögen ausgeben möchten, schlage ich immer vor, in ein Kettenrestaurant zu geben. Die gibt es hier zahlreich, und eigentlich schmeckt es immer.

20130720_122851CoCo壱番屋 (CoCo Ichi-ban-ya, kurz ココイチ, Koko-ichi) ist ein solches Kettenrestaurant, für ein Essen, an das die meisten Leute nicht denken, wenn es um die japanische Küche geht: Curry! Curry kommt natürlich ursprünglich aus Indien, schmeckt in Japan aber ganz anders.* Bei Koko-ichi gibt es Curry mit verschiedenem Inhalt, also Curry mit Schwein, Rind, Hühnchen, Spinat, Käse und vielem mehr. Jede Portion gibt es normaler (並盛り, namimori) und in großer Größe (大盛り, ômori).

* Indisches Curry wird in Japan インドカレー (Indo-Karê; Indien-Curry) genannt.

20130720_123023Den Schärfegrad des Currys kann man selbst bestimmen, was mir besonders entgegenkommt – für mich ist alles scharf. Los geht es bei 甘口 (ama-kuchi, süß/mild), über 普通 (futsû, normal) dann zu 辛口 (kara-kuchi, scharf) in zehn Stufen von 辛1 bis 辛10 (辛10 ist 24-mal so scharf wie 辛1). 辛6 und die Stufen darüber darf man erst essen, wenn man 辛5 gegessen hat. Alle Stufen über “normal” kosten etwas mehr.

Wenn man möchte, kann man auch mehr als die 300g Reis, die normalerweise dabei sind, bekommen, für 100Yen pro 100g. Entsprechend wird dann auch die Menge der Currysauce angehoben. Verschiedene Toppings gibt es auch noch, Tomatenpuree, Schinken, und ähnliches.

Man kann sich also sein ganz persönliches Curry zusammenbasteln. 😉

Wenn man nicht im Laden essen möchte, kann man es sich auch zum Mitnehmen (お持ち帰り, o-mochi-kaeri oder テイクアウト, teiku-auto (Take-out)) bestellen.

IMGP7694Ich habe mir チキンと夏野菜カレー (chikin to natsu-yasai karê, Hünchen-und-Sommergemüse-Curry) mitgenommen. Sommergemüse, darunter fallen Aubergine, Paprika, Okra, Tomate, Knoblauch-Schnittlauch, Zucchini und Kürbis, gilt als gut gegen 夏バテ (natsu-bate).

Damit der Reis nicht beim Transport mit dem Curry zusammenkommt und eingeweicht wird, wird das Curry in einem eigenen Behälter (mit eigenem Deckel) transportiert und erst vorm Verzehr zum Reis gekippt.

Eine ganze Portion Curry bei CoCo壱番屋 kostet ab 580yen (ca. 4,40€), eine halbe mit Getränk ab 330yen (ca. 2,50€). Die Läden findet man eigentlich überall, auch in Tourismus-Gebieten. 🙂