Saitama-Kinder-Zoo.

IMGP3583

Das neue Jahr hat begonnen, es wird langsam aber sicher kälter. Was tun Japaner gegen die Kälte? Sie gehen in heiße Quellen, Onsen. Es gibt auch einige Tiere, die Onsen mögen, zum Beispiel die Affen in Nagano. Dass auch meine gemütstechnisch am nächsten Verwandten, Capybaras, in warmes Wasser steigen habe ich erst dieses Jahr erfahren. Sehen kann man das hier in der Gegend entweder im Kakteen-Park Izu (伊豆シャボテン公園) oder im viel näher gelegenen Kinder-Tier-Natur-Park von Saitama (埼玉県こども動物自然公園). Es ging also nach Saitama.

IMGP3513

Weil wir recht früh losfuhren um nicht in irgendwelchen Staus stecken zu bleiben, waren wir pünktlich zur Parkeröffnung da und machten uns schnurstracks auf den Weg um die Capybaras zu besichtigen. Die waren auch da, sogar mit Babys – nur war in der Badewanne kein heißes Wasser. Nach kurzer Recherche im Internet stellten wir fest, dass die Capybaras erst um drei Uhr ins Wasser steigen – und so lange wollten wir dann doch nicht warten.

Der Park selbst ist ziemlich groß und hat einige, vor allem für japanische Verhältnisse, recht große Gehege, durch die man teils auch laufen kann. Nach den Rehen mussten wir richtig suchen, für sie ist ein Stück Wald abgesperrt auf das man von einer Brücke heruntersehen kann. Insgesamt gibt es nicht allzu viele Tiere, was ich gut finde. So besteht zwischen den Gehegen oft ein großer Abstand, und die Kinder können sich austoben.

IMGP3550

Insgesamt gibt es vor allem für Kinder viel zu entdecken, mit für sie spannenden Informationen (“Wie oft muss ein Faultier auf Toilette?”), Ecken in denen sie sich etwa selbst im “vom Baum hängen” ausprobieren können und über den Tag verteilten Events. Für 510Yen (fast 4€) Eintritt für Erwachsene wird viel geboten und es ist auch nicht halb so anstrengend wie zum Beispiel der Zoo in Ueno. Wer braucht schon Löwen in winzigen Gehegen, wenn er Kängurus beim Sonnenbaden zuschauen kann?

Nur schade, dass wir den Capybaras nicht beim Baden zuschauen konnten.


Reiseplanung: Kyûshû, vier Präfekturen.

Mein Mann kündigt demnächst. Einen neuen Job hat er schon gefunden, in einem Bezirksamt. Er hat noch 28 bezahlte Urlaubstage übrig, und nicht weil er sich nicht freinehmen wollte… Ich werde also einen Monat einen Hausmann zuhause haben. Mal schauen wie das läuft. 😉 Wir haben beschlossen die Zeit auch zu nutzen, um in den Urlaub zu fahren. Weil mein Mann sich eh freinimmt, kann uns diesmal nichts dazwischenkommen. 😀

Tatsächlich haben wir schon gebucht, die Strecke seht ihr auf dem Bild unten:

map_all

① Wir fliegen von Tokyo nach 長崎 (Nagasaki). Dort verbringen wir einen Tag, schauen uns die Stadt an und übernachten in einem netten Hotel.
② Am Vormittag des nächsten Tages nehmen wir die Bahn bis 吉野ヶ里 (Yoshinogari) in 佐賀県 (Saga-ken; der Präfektur Saga). Eigentlich würden wir gern noch woanders hinfahren, aber das ist mit der Verkehrsanbindung und unserem Zeitplan eher kompliziert.
③ Dann geht es weiter nach 福岡 (Fukuoka), wo wir einen Nachmittag und einen Vormittag verbringen werden.
④ Am Nachmittag des dritten Tages geht es mit der Bahn ゆふいんの森 (Yufuin no Mori) nach 由布院 (Yufuin) in 大分県 (Ôita-ken; der Präfektur Oita). Übernachtet wird in der Stadt Oita.
⑤ Für den letzten Tag werden wir ein Auto mieten und unter anderem nach 別府 (Beppu) und zu einem etwas abgelegenen Onsen fahren, bis wir schlussendlich vom Flughafen Oita aus wieder zurück nach Tokyo fliegen.

Vier Tage, vier Präfekturen die ich noch nicht gesehen habe. 😀 Ganz besonders freue ich mich auf Nagasaki. Während das ganze Land vom Ausland abgeschottet war, wurde in Nagasaki Handel betrieben, was sich wohl auf Architektur und Kultur niederschlägt. Ich fand ja schon die westlichen Häuser im 異人館 (Ijinkan) in Kobe super hübsch.

Was habt ihr für Reisepläne für 2016? 🙂

Nach Chinatown.

IMG_4362 (2)

Letzten Sonntag wollten wir verspätet mein Geburtstagsessen begehen, aber irgendwie hatten wir Probleme, uns auf einen Laden festzulegen. Ich hatte die fixe Idee, chinesisch essen zu gehen, nur sind chinesische Restaurants in Tokyo entweder von der Atmosphäre her nicht besonders toll, oder teuer. Chinesisches Essen ist für mich ein wenig wie italienisches – viel Geld will ich da eigentlich nicht ausgeben.

Nach ewigem hin und her entschieden wir, einfach nach 横浜 (Yokohama) zu fahren. Um nach Yokohama zu fahren gibt es zwei Routen, entweder über die 湾岸線 (Wangan-sen; Bayshore Route) am Meer vorbei oder über die 横羽線 (Yoko-Hane-sen; Yokohama-Haneda-Route). Wir landeten natürlich auf der, auf der sich die Autos durch einen Unfall stauten…

IMG_4360 (2)

Zwei Stunden später waren wir endlich da, und natürlich mitten im Getümmel. Die 中華街 (Chûkagai; China Town) in Yokohama ist die größte Japans und damit natürlich ein absoluter Touristenmagnet. Man sieht auch immer mal chinesische Touristen dort, was die wohl davon halten. 😉

China Town ist an sich eine Ansammlung von chinesischen Restaurants – aber China ist so groß, dass sich die Küche natürlich auch dramatisch unterscheidet. Eigentlich kann man bei Restaurants in China Town nicht viel falsch machen, es schmeckt eigentlich alles. 🙂 Aus irgendwelchen Gründen sind wir aber immer im 鵬天閣 (Hôtenkaku). Im Erdgeschoss kann man gebratene 小籠包 (chin. Xialongbao; jp. Shôronpô) zum Mitnehmen kaufen, im ersten Obergeschoss gibt es All-You-Can-Eat und im zweiten Obergeschoss findet man das “normale” Restaurant.

Der Service ist nicht besonders gut, aber das Essen schmeckt. 😉 Wir bestellten uns einmal quer durch die Speisekarte, und waren nach Teigtaschen, gebratenem Reis, Cashew-Nüssen, Nudeln und mehr absolut bereit, die Treppe zurück ins Erdgeschoss einfach hinunterzurollen. 🙂 Insgesamt war es ziemlich günstig, um die 5,000Yen (ca. 38,50€) für uns beide.

IMG_4364 (2)

Um nicht mit vollen Mägen einfach ins Auto zu steigen, liefen wir noch eine Runde im nahegelegenen 山下公園 (Yamashita-Kôen; Yamashita-Park). Am Abend war es doch etwas kühler geworden, der Seewind war kalt, und dann fing plötzlich einer an nostalgische schmalzige Lieder zu singen. Wir kamen uns vor wie in einem alten Film, mit den Händen in den Jackentaschen, dem Wind im Gesicht, dem Geräusch des Meeres und dieser Hintergrundmusik. 🙂 Fehlte eigentlich nur noch der Mordfall, dessen Hintergründe Detektivin Claudia und ihr treuer Sidekick Herr O. aufdecken müssen. 😉

Wir sind jeden Tag in Tokyo, dieser kleine Abendausflug nach Yokohama hat uns mal wieder aus unserem Trott geholt. War nötig. Und das Essen war auch super. 😉 Wer nach Tokyo kommt aber Yokohama nicht besucht, verpasst auf jeden Fall etwas.

Auch in Yokohama: Das Cup Noodles Museum.

Im Japanurlaub ins Internet.

Ich bin ein klein wenig internetabhängig. Den ganzen Tag über hüpfe ich von Tumblr zu Facebook zu Instagram. Ich versuche dem etwas Einhalt zu gebieten, indem ich weniger Leuten folge, dann wird es schneller langweilig. Für mich ist echt ein Punkt gekommen, an dem ich aktiv versuche das Handy nicht in die Hand zu nehmen.

Im Urlaub macht sich ein Smartphone allerdings hervorragend – wenn es denn Internet hat. Tokyo ist eine große Stadt, wenn man sich nicht auskennt und nach etwas in der fünften Seitenstraße sucht kann man sich leicht verlaufen. Wenn man nicht genau weiß mit welcher Bahn man bis wo fahren muss, hilft das Internet auch weiter. Oder, wenn es echt Verständigungsprobleme gibt. Google Translate, to the rescue!

Vielleicht möchte man auch einfach Fotos direkt mit Freunden und Familie teilen, ohne erst nach WiFi suchen zu müssen. Oder man ist in einer Gruppe unterwegs, möchte aber nicht ständig zusammenhocken. Natürlich ging das alles früher auch irgendwie, aber damals wurden auch ohne Betäubung Zähne gezogen. 😉

Was hat man also für Möglichkeiten um auch im Land der aufgehenden Sonne mit dem Internet verbunden zu sein?

sim

SIM-Karten (SIMカード SIM Card)

An den Flughäfen und in den großen Elektronikmärkten gibt es SIM-Karten, die man einfach in sein Handy schiebt und schwupps ist man im Internet. Es gibt sie mit verschiedenen Datenvolumen und Gültikeitszeiträumen, z.B. die “OCN mobile ONE Prepaid SIM for VISITOR”, die für zwei Wochen mit 100MB pro Tag 3,780Yen (28,26€) kostet. Wem das pro Tag zu wenig ist, kann die “Japan Travel SIM powered by IIJmio” ohne tägliches Limit, sondern mit einem Gesamtvolumen von 2GB für 4,049Yen (30,27€) kaufen.

Pro: Nur ein Gerät. Man muss nur daran denken, das Handy aufzuladen. Am Ende des Urlaubs muss man nichts zurückgeben, die SIM-Karte kann entsorgt werden.

Kontra: Unter seiner deutschen Nummer kann man nicht angerufen werden, und es funktioniert nur, wenn euer Handy keine SIM-Sperre hat. Zu zweit kann man eine SIM-Karte natürlich nicht verwenden.

mobilerouter

 

Mobiles WiFi (モバイルルーター Mobile Router, ポケットWiFi Pocket Wifi)

An den Flughäfen kann man sich auch mobile WiFi-Geräte ausleihen. Die haben meist ein höheres Datenvolumen, und man kann mehrere Geräte mit ihnen verbinden. Wenn man zu zweit reist, lohnt es sich vielleicht eher einen Router zu leihen: Für 7,145Yen (53,56€) bekommt man für zwei Wochen einen Router mit unbegrenztem Datenvolumen und LTE-Geschwindigkeit bis 10GB.

Pro: Man kann noch immer auf seine normale Nummer angerufen werden. Außerdem können bei einigen Geräten bis zu 10 Leute gleichzeitig das WiFi verwenden. Wenn man also am PC oder mit seinem Tablet etwas machen möchte, geht das auch.

Kontra: Das Gerät muss aufgeladen werden, man kann es verlieren und man muss es am Ende der Reise wieder zurückgeben.

phone

Miet-Smartphone (レンタルスマートフォン Rental Smartphone)

Ihr habt zuhause kein Smartphone, fändet es aber für die Reise super praktisch? Man kann sich Smartphones leihen. Emobile bietet für 1,296Yen (9,71€) pro Tag ein Gerät an, dass man sich am Flughafen seiner Wahl abholen kann.

Pro: Wenn man kein Smartphone hat sicher ganz interessant. Über Tethering kann man andere an seinem Internet teilhaben lassen.

Kontra: Mit 18,144Yen (ca. 136€) super teuer. Auch hier muss man vor dem Rückflug das Handy natürlich zurückgeben.

Man kann sicher auch nur freie WiFi-Netze verwenden, aber die sind nicht so zahlreich, wie man es normalerweise erwarten würde. Oder man schaltet halt einfach mal ab, kauft sich eine Stadtkarte und macht ganz Oldschool Urlaub. Ist heutzutage mit diesem ganzen elektronischen Klimmbimm eh viel zu durchgeplant. 😉