Crossaint-Gyôza.

Meine Schwiegermutter hatte über’s Internet 餃子 (Gyôza) bestellt, die im Fernsehen vorgestellt wurden.

Gyôza sind Teigtaschen mit Fleisch- und Gemüsefüllung. Man bekommt sie in vielen Läden mit japanischen Speisen, manchmal aus Haupt-, meist als Nebengericht. Mal gebraten, mal gedämpft, mal gekocht. So gut wie immer lecker. Meine Freundin Anna und ich waren, als sie hier war, auch im 王将 (Ôshô), einer Restaurant-Kette, die auf Gyôza spezialisiert ist.

Sehen nicht so lecker aus, wie sie sind. 😉

Aber zurück zu den im Internet bestellten Gyôza. Erst wurde gesagt, bis zur Lieferung würde es zwei Monate dauern. Dann sechs. Dann kam vor einigen Wochen die E-Mail, dass die Gyôza endlich ankommen würden – nach eineinhalb Jahren.

Das besondere an diesen Gyôza ist wohl unter anderem der Teig, der ihnen den Namen Croissant-Gyôza eingebracht hat. Wenn man sie zubereitet ist die eine Seite ganz knusprig (wie Croissants außen) und die andere noch weich (wie Crossaints innen). So soll’s sein, so ist’s lecker.

Zehn Stück hat mir meine Schwiegermutter noch zum Mitnehmen gebraten, und wenn mein Ehemann nicht rechtzeitig zuhause ist, wird er wohl keine mehr abbekommen. 😉

Eineinhalb Jahre würde ich aber nicht drauf warten…

Glaub mir doch!

Ich: Ich habe bei MUJI eine Kiste für meine Wintersachen gekauft.

Er: Und wo bringst du die unter?

Ich: In unserem Wandschrank oben.

Er: Die passt da bestimmt nicht rein.

Ich: Doch, die passt.

Er: Niemals!

Ich: Und ob die passt!

Er: Aber da oben ist doch kaum noch Platz.

Ich: Aber sie passt trotzdem rein.

Er: Und woher weißt du das?

Ich: Weil sie schon oben drin ist.

Er: Oh.

Aber erstmal diskutieren. Männer!

Die Existenz dieser Box erleichtert es mir natürlich ungemein, neue Klamotten zu kaufen, ist ja wieder Platz in meinem normalen Schrank. 😉

Adidas CP 80S MITA 「Japan Exclusive」 halten Einzug.

Er hat es schon wieder getan. Nachdem wir erst letzten Oktober ein Paar der limitierten CP80S MTA (in Navy) gekauft hatten, haben wir am Sonntag, beinahe anlässlich des Geburtstags des Göttergatten (der ist am Samstag 24 geworden, juche!), ein Paar CP 80S MITA in Burgundy gekauft.

Wir sind mal wieder nur durch Zufall drauf gestoßen, dass es die Schuhe überhaupt gibt. Beim Einkaufen lächelten sie uns plötzlich entgegen und schrien “Kaufe uns!”, mein Mann hielt sich aber noch zurück. Bis wir wieder zuhause waren. Zu dem Zeitpunkt waren die Schuhe in der Monstergröße, die der Mann braucht (29.5; entspricht der deutschen Größe 46) natürlich auf der Website von Mita Sneakers schon ausverkauft. Also sind wir zu Beauty & Youth-Läden gefahren, weil wir die Schuhe dort schon gesehen hatten.

Im Laden wurde uns aber gesagt, dass die Schuhe nur bis Größe 28.5 an die Firma geliefert wurden. In denen war es den Monsterfüßen zwar zu eng, doch wir hatten das Glück, dass der Shinjuku Adidas Original Store gleich um die Ecke war – und dort gab es dann auch die begehrten Schuhe in der richtigen Größe. Von der 10%-Rabatt-Aktion für Newsletter-Abonnenten waren die Schuhe leider ausgenommen, und so mussten wir die gesamten 14,700Yen (ca. 147€) hinblättern.

Einige der Ladenmitarbeiter hatten selbst ein Paar und wussten zu berichten, dass die Einlegesohle, die einzige wirkliche Änderung im Vergleich zur Version vom letzten Jahr, sich an den Fuß anpasst und dann superbequem ist. Den Schuhen lagen drei verschiedene Paare rote Schnürsenkel bei, die wir aber durch weiße ersetzt haben, weil mein Mann das so lieber mag.

Und so gelangte das fünfte Paar Adidas Campus in unseren Haushalt…

Japan, deine Arbeitsmoral.

Wenn mein Mann, der jeden Morgen um halb sieben das Haus verlässt, abends um sieben anruft, dass er jetzt nach Hause kommen würde, ist das früh. Daran habe ich mich inzwischen gewöhnt.

Einige Male im Monat geht’s zur 飲み会 (Nomikai, Trink-Treffen bei dem man gezwungenermaßen teilnehmen muss), da kommt er dann erst mit der letzten Bahn, also um eins, nach Hause. Auch daran habe ich mich widerstrebend gewöhnt.

Wenn mein Mann dort aber abgefüllt wurde, den Morgen damit beginnt sich zu übergeben, und dennoch darauf besteht arbeiten zu gehen, weil er sich nicht freinehmen könnte, werde ich sauer. Alles “Japaner arbeiten halt hart”-Gelabere kann mich nicht davon abhalten zumindest zu versuchen ihn umzustimmen. Meinetwegen könnte er auf Arbeit erzählen, dass seine fiese Ehefrau ihn eingesperrt und am Bett festgekettet hat, wäre mir vollkommen egal. Ich will nur nicht, dass mein Mann sich mit seinen 24 Jahren aus einem fehlgeleiteten Verantwortungsgefühl die Gesundheit ruiniert.

Er ist trotzdem losgezogen und ich mache mir Sorgen. Das ist dann das doofe Japan…