Es ist mal wieder Zeit: Good Morning Everyone!

Schon eine ganze Weile waren wir nicht mehr im Kino. Am Samstag hatten wir aber etwas Zeit und Muße, und so sah mein Mann im Internet nach, was man sich angucken könnte. Zufälligerweise war ein neuer Film mit seinem Lieblingsschauspieler (大泉 洋, Ôizumi Yô) herausgekommen, also sprangen wir ins Car-Sharing-Auto, um uns nicht in die Bahn quetschen zu müssen, und fuhren los.

グッモーエビアン

(C)2012『グッモーエビアン!』製作委員会

グッモーエビアン Good Morning Everyone (2012) (Trailer)

Regisseur: Yamamoto Toru

Darsteller: Asô Kumiko, Ôizumi Yô, Miyoshi Ayaka

Die Mittelschülerin Hatsuki lebt zusammen mit ihrer Mutter, die früher Punkmusikerin war. Ihre Mutter erzieht Hatsuki nach dem Credo “Alles, was Spaß macht, ist gut”, und mischt sich nicht in Hatsukis leben ein – diese bewältigt den Alltag größtenteils allein, kauft ein, kocht und führt das Haushaltsbuch. Der Freund der Mutter, der Hatsuki wie seine eigene Tochter aufgezogen hat, Yagu, kommt nach eineinhalb Jahren Abwesenheit (“Welt-Tournee” um sich selbst zu finden) zurück in die Familie, und stellt alles auf den Kopf.

Persönliche Meinung: Wir mochten den Film sehr gerne, man kann viel lachen, ein bisschen weinen und mit einem guten Gefühl das Kino verlassen. Yagu war teils etwas überspielt und vor allem am Anfang anstrengend (zu viel Energie!), aber die Beziehung der Charaktere untereinander und die (für Japan) eher ungewöhnliche Familienkonstruktion war sehr glaubhaft. Ein Film für Zwischendurch, nichts Weltbewegendes, aber ganz sicher auch nicht schlecht. 🙂

Filmzeit: モテキ

Als wir am Samstag (mal wieder) alle Folgen der ersten Staffel Sherlock* aus der Videothek ausliehen, wurde uns gesagt, dass wir weniger bezahlen würden, wenn wir eine vierte DVD ausleihen würden. Also nahmen wir diesen Film mit.

©東宝

モテキ Moteki (2011) (Trailer)

Regisseur: Ône Hitoshi

Darsteller: Moriyama Mirai, Nagasawa Masami, Asô Kumiko, Naka Riisa

Fujimoto Fujiyo ist 31 Jahre alt, hat keine Karriere, keine Freundin und Probleme mit Menschen zu kommunizieren. Sein Twitter-Account hat über 34 000 Posts, die niemand liest. Als er bei einem Bewerbungsgespräch von der Ex-Freundin des Chefs erstochen wird, beginnt für ihn seine zweite モテ期 (Moteki; wenn man plötzlich fürs andere Geschlecht attraktiv wird). Er beginnt bei einer Popkultur-Nachrichtenseite zu arbeiten und trifft über Twitter Miyuki, in die er sich sofort verliebt. Doch leider ist nicht alles so einfach, denn Miyuki hat einen Freund, eine Freundin, die sich für Fujiyo interessiert, und dann ist Fujiyo eben noch immer ein ziemlicher Nerd, der im Umgang mit Frauen nicht geübt ist.

Persönliche Meinung: Während der Film am Anfang noch viel Spaß macht und mit ganz lustigen Ideen aufwartet (plötzliche Tanzeinlagen, Karaoke-Text für den Soundtrack), ist ab einem bestimmten Punkt ist das ganze Beziehungsmehreck überspannt. Fujiyo ist von Anfang an kein großer Sympathieträger, sondern schon jemand, bei dem es etwas wehtut zuzusehen, wie er in sämtliche Fettnäpfchen tritt. Nach bestimmten Plotpunkten wurde er uns aber dermaßen unsympathisch, dass mein Mann gar nicht mehr stillsitzen und sich den Film ansehen konnte. Generell waren die beiden Hauptcharaktere keine, denen man ein Happy End gönnen würde.

* Wir lieben Sherlock. Leider braucht mein Mann Untertitel, weswegen wir etwas spät dran sind.

Filmzeit, diesmal mit Papierpuppen.

紙兎ロペ (Kami-Usagi Rope; Papierhase Rope) ist eine Serie von kurzen Filmchen, die bei TOHO Cinemas vor dem Hauptfilm gezeigt werden. Die Hauptcharaktere sind Rope und Akira-Senpai*, ein Hase und ein Eichhörnchen in Papierfigur-Optik, die surreal reale Erlebnisse haben. Einige der Filmchen sind bei YouTube hochgeladen, die Komik ergibt sich ohne Japanischkenntnisse aber wahrscheinlich nicht. Es ist aber wirklich total lustig!

Nun gibt es einen ganzen langen Film mit den Charakteren, und den mussten wir uns natürlich anschauen!

* Ein Senpai ist jemand, der älter, oder länger bei etwas dabei ist. Mein Mann hat auf Arbeit verschiedene Senpais, und ich bin von einer Freundin der “Eheleben-Senpai” genannt worden. 😉

 

©東宝映像事業部

映画「紙兎ロペ」 つか、夏休みラスイチってマジっすか!? (Eiga “Kami-Usagi Rope” Tsuka, Natsuyasumi rasuichitte majissu ka?”; 2012) (Trailer)

 

Mit den Stimmen von: Uchiyama Yûji, Shinoda Mariko, Bakarizm, George Williams

Es ist der letzte Tag der Sommerferien für Rope und Akira. Auf der Suche für ein Thema für eine von Akiras Hausarbeiten schleichen sie durch die Sommerhitze und werden durch Zufall in den Raub von altägyptischen Ohrringen gezogen. Diese fallen plötzlich vom Himmel in ihre Hände, und während Akira beschließt, sie seiner großen Schwester zu geben, folgen ihnen die Räuber durch die Stadt, immer einen Schritt hinter ihnen. Zwischendurch tritt Akira in eine Samba-Gruppe ein und wieder aus, und sucht mit Rope nach einem seltenen Insekt.

Persönliche Meinung: Der Film ist wie eine einzige lange Folge der Kurzfilme. Und das ist auch gut so! Der Film ist absolut witzig, allein die Schilder im Hintergrund sind einen Lacher wert – und die offensichtlich real-existierenden Firmen, die nur notdürtig verschleiert wurden. Richtig aufregend ist der Film nicht, die Stärke liegt in den Dialogen, die mir wichtiger waren als die Story, und ich hätte es schade gefunden, wäre es anders gewesen. Schön!

Wir haben übrigens den Trailer für The Avengers (deutscher Trailer) gesehen. Die wichtigste Szene des Trailers haben sie aus dem japanischen komplett rausgelassen: Die, in der Tony Stark erzählt, was er so alles ist. So sieht der Film im Japanisch aus, als wäre er bierernst. Na super. Reicht ja nicht, dass er wegen genereller Comic-Verdrossenheit erst im August rauskommt.

Film: Thermae Romae

Am Sonntag waren wir in der Spätvorstellung, um Thermae Romae zu gucken. Vorher bekamen wir sogar ein kleines Sonderheftchen für Filmbesucher, mit Erklärung der Figuren und einem kleinen Manga.

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©東宝

テルマエ・ロマエ Thermae Romae (2012) (Trailer)

Regisseur: Takeuchi Hideki

Darsteller: Abe Hiroshi, Ueto Aya, Masachika Ichimura

Rom, 128 n. Chr.: Der Thermenbauer Lucius stößt auf der Suche nach Ideen  in einer Therme auf ein Portal, das ihm zutritt in eine andere Welt verschafft – das heutige Japan. Dort sieht er, welche Bäder (Onsen und Badewannen) das “flachgesichtige Volk” hat, und kopiert die Ideen, nach alt-römischer Logik, als er wieder in seine angestammte Zeit kommt. Durch mehrere solcher Reisen wird er schließlich in Rom ein gefragter Mann. In Japan hat währenddessen eine gescheiterte Manga-Zeichnerin, die ihn mehrmals gesehen hat, großes Interesse an ihm. Als Lucius für den zukünftigen Kaiser, der ihm vorher die Frau ausgespannt hat, eine Therme bauen soll, gelangt die Manga-Zeichnerin zusammen mit einigen älteren Japanern ins alte Rom…

Persönliche Meinung: Der Film ist witzig, aber hat gleichzeitig auch ernste Momente. Insgesamt nimmt er sich aber nicht sehr ernst, was ihn sehr sympathisch macht. Die Missverständnisse im Sanitärbereich sind nie übertrieben, aber trotzdem wirklich lustig – man hätte leicht in Vulgärhumor abdriften können, aber das wurde konsequent umschifft. Vor allem der Hauptcharakter in seiner Naivität und Unwissenheit reißt einen sehr mit. Einen richtig tiefen Eindruck hat der Film nicht hinterlassen – was aber nicht schlecht ist, dann können wir ihn uns noch ein paar Mal auf DVD ansehen. (Wenn die DVD englische Untertitel hat, wird sie sofort nach Deutschland zu meinem Papa verschickt!)

Diesen Monat kommen übrigens noch zwei weitere (japanische) Filme heraus, die wir sehen wollten, ich bin hier also top-aktuell. 😉

(Die Rechte am Bild liegen nicht bei mir. Natürlich.)