Japan liebt Disney. Disney liebt Japan.

IMGP6149Regelmäßige Leser wissen, dass mein Mann und ich recht nah am Tokyo Disney Resort* leben und es auch mehrmals im Jahr besuchen und dass ich sogar im Fanclub bin. Mit Mitgliedskarte. 😉

* Bestehend aus Tokyo Disney Land (TDL) und Tokyo Disney Sea (TDS), und es liegt nicht in Tokyo sondern in Chiba. Chiba Disney Resort klingt aber doof.

Alle Mädchen auf Arbeit sind natürlich davon überzeugt, dass sie in Zukunft eine echte Prinzessin werden. 😉 Um ehrlich zu sein, nervt mich das immer ein wenig, aber immerhin scheinen die weiblichen Charaktere der Filme stärker zu werden und sich nicht mehr herumschubsen zu lassen. Ich bin übrigens mal als Alladin zum Fasching gegangen. 🙂

Disney ist aber nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene.

IMGP8294Als meine Schwester und ich im Disney Store in London waren, waren die T-Shirts nur in Kindergrößen zu haben. Zum Glück passe ich da rein und habe jetzt eines mit Mickey in einer typisch englischen Telefonbox. 🙂

In den Disney Stores in Tokyo und Umgebung würde das nie passieren, es gibt haufenweise Merchandise für Erwachsene: Kleidung, Smartphone-Cases, Kosmetik.

Grußkarten mit Beutelchen die wie Kleider aussehen.

Grußkarten mit Beutelchen die wie Kleider aussehen.

Warum das so ist, weiß ich nicht, aber Japan ist generell ein Land, in dem alles niedlich ist und es irgendwie mit dem Älterwerden nicht peinlich wird. In Deutschland würde man wahrscheinlich irgendwann eigenartig angesehen werden, hier ist es, zumindest bei Frauen, recht normal. Warum auch nicht? 🙂

Die erste Hochzeit von Freunden auf der ich war hatte ein Disney-Thema, mit Disney-Einladungskarten, -Platzkarten und natürlich einer Torte in Form des ikonischen Mickey-Mouse-Kopfes. Und ja, man kann  auch im Disney Land heiraten. Nachdem ich mir aber mal die Preise für eine Geburtstagsfeier dort angesehen habe, will ich gar nicht wissen, wie teuer so etwas ist.

Außerdem ist Disney natürlich eine Traumfabrik und das Tokyo Disney Resort “夢の国” (Yume no Kuni; Land der Träume) und mit all dem Stress, dem Leute ausgesetzt sind, eine wunderbare Ablenkung von der Realität. Immerhin besser als Alkohol?! Wir sind auf jeden Fall nicht die einzigen, die abends nach der Arbeit ins TDL oder TDS gehen.

Screenshot_2014-02-22-15-05-09Es gibt auch viele exklusiv in Japan erhältliche Produkte in sämtlichen Richtungen, seit neustem die Tsum Tsum-Linie. Tsum Tsum (ツムツム) ist ein für Line erhätliches Spiel*, in dem man mindestens drei gleiche Charaktere verbindet und Münzen sammelt, mit denen man… egal. Komplett sinnfrei natürlich, und dennoch macht es Spaß. Natürlich kann man in dieses Spiel echtes Geld investieren, was ich nie machen würde. Wahrscheinlich werde das Spiel jetzt eine Weile lang spielen und dann das Interesse daran verlieren.

* Leider nicht in Deutschland.

Als wir letztens an einem Disney Store vorbeikamen, sah ich die dazugehörigen Plüschtiere, einfache stapelbare Charaktere, die zwar süß sind aber keinen echten Nutzen haben.

IMGP0255Das ist für mich nämlich ein Kriterium, wenn ich soetwas kaufe: Werde ich es verwenden, oder würde es nur herumliegen?

Diese kleinen Plüschtiere würden wahrscheinlich nur herumliegen. Ich würde aber wetten, dass sie sich wie geschnitten Brot verkaufen. Irgendjemand sammelt sicher alle Donald-Figuren, die er finden kann. Ich mag übrigens Winnie Pooh und Donald Duck, habe aber lediglich ein Handtuch** mit Winnie Pooh drauf.

** Ein ganz kleines, zum Schweißabwischen im Sommer oder um sich die Hände nach dem Toilettenbesuch abzutrocknen.

Im Supermarkt gibt es auch immer wieder Süßigkeiten mit Disney-Charakteren, Uniqlo hat Disney-Designs, Disney gibt es überall. Es ist also ein Paradies für alle Disney-Liebhaber, man könnte wahrscheinlich sein gesamtes Leben in Disney ausstatten. Ob man das tun sollte, ist eine andere Frage, aber das kann jeder für sich selbst entscheiden.

Aber vielleicht reduziert es ja Stress. Immerhin besser als Anpanman.

Ich hatte Geburtstag.

521649dc4eb611e3b7f812595175ceb2_8Gestern war mein Geburtstag, der 24.! 😀

24 ist für mich aus irgendeinem Grund ziemlich groß, als müsste ich jetzt endlich erwachsen werden. Objektiv gesehen bin ich wahrscheinlich ziemlich erwachsen, verheiratet und mit Job und selbstfinanzierten Urlauben, aber so richtig erwachsen fühle ich mich nicht. Gerüchten zufolge gibt es diesen Moment, von dem an man weiß, dass man erwachsen ist, und einem plötzlich alles klar ist, sowieso nicht. 😉

IMGP9588Über mein Geburtstagessen mit meinem Mann habe ich schon geschrieben, am Samstag waren wir mit meinen Schwiegereltern essen und ich habe mein Geschenk von ihnen und den Schwiegergroßeltern bekommen: Eine wunderschöne Tasche! ♥ Sie ist von der japanischen Marke Samantha Thavasa und ich habe mich in sie verliebt, als ich sie das erste Mal im Laden gesehen habe.

Die Tasche war ziemlich teuer, aber meine japanische Familie hat in der Hinsicht eh ganz andere Maßstäbe als meine deutsche. Was absolut nicht negativ gegenüber meinen eigenen Eltern gemeint ist, wirklich. 🙂

IMGP9589Meine Eltern haben mir per Amazon schon letzten Monat zwei Bücher zukommen lassen, Graham Moores “The Sherlockian” und John Greens “The Fault in Our Stars”. Natürlich konnte ich mich in der Zeit zwischen der Ankunft des Pakets und meinem Geburtstag nicht beherrschen und habe sie beide schon gelesen. Wirklich empfehlenswert, auch wenn ich bei “The Fault in Our Stars” Rotz und Wasser geheult habe.

Alle Geschenke hatte ich also schon vor meinem Geburtstag bekommen, und so suchten wir nach einem Weg, den eigentlichen Geburtstag besonders zu machen. Machen wir’s kurz: Wir waren im Disney Sea! 😀

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クラ (Kura) ist eine Kurzform von クラウディア (Claudia), さん (san) ist ein Namenssuffix.

Im Disney Land und Disney Sea kann man einen Geburtstagsaufkleber bekommen, der einem wenig bringt, außer dass einem die ganze Zeit alles Gute gewünscht wird. Man hat sonst keine Vorteile, aber irgendwie hat es mich gefreut.

Unsere Lieblingsattraktion hatte zwar eine lange Schlange, aber wir sind einfach auf andere mit kürzeren Wartezeiten ausgewichen. Nachdem das Feuerwerk wegen des starken Windes abgesagt wurde, wollten wir eigentlich noch zum “Tower of Terror”, konnten uns aber nicht dazu durchringen 40 Minuten dafür anzustehen.

Als wir also weiterliefen streckte uns plötzlich eine Gruppe Japaner zwei FastPasses (mit denen man an der Schlange vorbei nach vorne laufen kann) entgegen. Sie hatten zwei über und fragten, ob wir sie gern hätten. Natürlich! 😀 Mich hat das unglaublich gefreut, und ich fand es super nett von ihnen die Karten weiterzugeben statt sie einfach wegzuwerfen.

20131119_213026Der ganze Park ist schon für Weihnachten dekoriert, meine Lieblingsdekoration im ganzen Jahr. 😀 Ich war dieses Jahr übrigens bisher sieben Mal in einem der beiden Disney Parks. Meist nur abends, weil wir innerhalb von 25 Minuten hinkommen und manchmal einfach aus einer Laune heraus hinfahren.

Gestern ging es mit dem Taxi zurück, denn der Heimweg mit der Bahn ist nervig und wir gönnen es uns einfach.

Einen schönen Geburtstag hatte ich, vielen Dank an alle, auch für die lieben Glückwünsche!

Tag 2: Kumamoto!

Gleich über der Präfektur Kagoshima (鹿児島県; Kagoshima-ken) liegt die Präfektur Kumamoto (熊本県; Kumamoto-ken). Kann ja so weit nicht sein, dachten wir uns.

IMGP9219War es dann aber irgendwie doch. Teilweise mag das an unserem komplett bescheuerten Navi gelegen haben, dass uns öfters in die Irre führte… Als wir endlich am 熊本城 (Kumamoto-jô; Schloss Kumamoto) angekommen waren, war es noch immer recht bewölkt, doch je länger wir uns dort aufhielten, umso sonniger wurde es.

Für die Schlossanlage zahlt man 500Yen (3,70€) Eintritt, es gibt aber wirklich viel zu sehen uns das Schloss ist wunderschön wiederaufgebaut worden.

IMGP9190Wenn man genug Energie hat, kann man in beiden Gebäudeteilen, die ihr auf dem Foto sieht, bis ganz nach oben laufen und den Ausblick über die Stadt genießen. Außerdem gibt es ein Schlossmuseum, welches Geschichte und Aufbau des Schlosses beschreibt. Wir waren am Samstag dort, dementsprechend viele Menschen waren natürlich auf dem Gelände, was es manchmal ein wenig anstrengend gemacht hat. Aber man kann schließlich nicht alles haben.

IMGP9245Anschließend besuchten wir noch die 旧細川刑部邸 (Kyû-Hosogawa-Gyôbu-Tei; frühere Residenz von Hosogawa Gyôbu).

Beim Anblick dieses doch recht stattlichen Anwesens und des schönen Gartens beschlossen wir, dort einzuziehen. Hach, schön wär’s 😉

In der Residenz waren außer uns nur wenige Touristen, was es nach den Massen im Schloss sehr angenehm machte. Ruhig, schön, absolut sehenswert. Der Eintritt beträgt 300Yen (2,20€).

IMGP9273Weiter ging es durch das absolut undursichtige Kumamotoer Verkehrsnetz zum くまモンスクエア (Kumamon Square). Über Kumamon habe ich schon einmal geschrieben, er ist das Maskottchen der Präfektur Kumamoto und unglaublich beliebt.

Im Kumamon Square kann man Kumamon treffen und limitiertes Merchandise kaufen. Generell hatte ich erwartet, dass es auch außerhalb des limitierten Krams viel zu kaufen gibt, doch Pusteblume. Trotzdem habe ich natürlich ein bisschen etwas mitgenommen, sonst hätte sich der Weg gar nicht gelohnt.

Weiter ging es zum 阿蘇山 (Aso-san, Berg Aso), wo wir eigentlich zu Mittag essen wollten. Leider hatte sich unser Zeitplan schon so weit nach hinten verschoben, dass das Restaurant vor unserer Ankunft geschlossen hätte. Als wir zu einem alternativen Restaurant fuhren, war das wegen einer Veranstaltung geschlossen und so aßen wir letztendlich nichts in Kumomoto. Schade.

IMGP9336Dafür machten wir uns aber auf den Weg zum 阿蘇ファームランド (Aso Farm Land). Dort gibt es einiges zu tun, wir hatten es aber auf die Capybaras abgesehen. Seit ich in unserem Reiseführer gelesen hatte, dass diese Tiere dort anfassen kann, war das ein wichtiger Punkt auf unserem Reiseplan.

Nicht nur, dass die Tiere wirklich sehr entspannt waren, nein, sie hatten auch Babys. Kleine, niedliche Capybara-Babys. 😀

Nach ausgiebigem Bespaßen der Tiere ging es für uns wieder nach Kagoshima. An die Autofahrt erinnere ich mich nicht so sehr, vor allem weil ich die halbe Zeit geschlafen habe. 😉

IMGP9416An diesem Abend wollten wir dem 黒豚 (Kuro-buta; Schwarzschwein) noch einmal eine Chance geben und gingen zum 茶寮つるや (Saryô Tsuruya) um Shabu shabu mit grünem Tee zu essen.

Das Fleisch war besser als am Vortrag und die Idee, Tee zu verwenden, ist super. Es beeinflusst den Geschmack des Fleischs zwar nur ein wenig, aber vor allem das Gemüse schmeckt gleich viel besser! Könnte man auch gern so in Tokyo anbieten.

Nachdem wir ins Hotel zurückgegekehrt waren, ging es wieder in den Onsen mit Blick auf den Vulkan um dann ins Bett zu fallen. Der nächste Tag war der letzte. Schade.

Halloween!

IMG_20130927_163536Seit letzter Woche stehen alle Zeichen auf Halloween. Einige Läden dekorieren, es gibt haufenweise Zeug zu kaufen und viele Süßigkeiten gibt es jetzt auch in der Halloween-Version. Sie sind dann entweder einfach nur speziell eingepackt oder mit Kürbis- oder Kürbispudding-Geschmack. Dummerweise mag mein Mann Kürbis gar nicht, und wir essen nicht schrecklich viele Süßigkeiten. Eine Packung Halloween-Koalas habe ich mir natürlich trotzdem gegönnt. 😉

Im Disneyland ist natürlich auch Halloween angesagt, aber dieses Jahr werde ich das wohl nicht sehen. Um ehrlich zu sein ändert sich in der Dekoration von Jahr zu Jahr aber eh eher wenig, deswegen ist das kein riesiger Verlust. Nur die Kinder auf Arbeit waren natürlich alle schon da…

1380581933048Auf Arbeit bin ich dieses Jahr Halloween-Verantwortliche. Am 31. Oktober kommen alle Kinder in Verkleidung zum Kindergarten, wir erzählen gruselige Geschichten und holen uns dann von draußen positionierten Helfer-Eltern Süßigkeiten ab. Um die Häuser zieht man in Japan eher nicht, generell ist Halloween kein besonders großes Event. Mal wieder was aus Amerika übernommen und dann nur halbherzig umgesetzt. 😉

Wenn mein Kostüm ankommt, zeige ich es euch natürlich, aber ich war dieses Jahr superfaul.

Viel Spaß in den Wochen vor Halloween, in denen ihr damit so zugeschüttet werdet, dass auch jegliche Lust drauf vergeht! 🙂