Süßes Essen.

Als wir vor einigen Wochen im Zoo waren, hatten wir die Eltern der Kinder gebeten Essen für die Kinder vorzubereiten, weil wir im Zoo essen wollten. Dass wir die Eltern um so etwas bitten ist sehr selten, und sie haben sich gegenseitig übertroffen mit süßen 弁当 (Bentô).

Bentô sind allgemein Speisen in Kisten, meist zum Mitnehmen. Im Conbini (24-Stunden-Laden) bekommt man sie in Plastikboxen, wenn man etwas mehr Geld bezahlt, bekommt man sogar Styroporboxen in Holzoptik 😉 Drinnen sind meist verschiedene Speisen, in Abteilen voneinander abgetrennt. Bentô bezeichnet nur diese Kisten mit Essen, wobei das so gut wie alles sein kann. Mein Traum: Hefekloß-Hähnchen-Rotkraut-Bentô. 😉

Weil Japan aber das Land des “Wir machen alles niedlich, ob du willst oder nicht!” ist, werden die Bentôs von Kindern gern in putzige Formen gebracht. Der Knaller beim diesmaligen Ausflug war eindeutig das Bienen-Bentô eines Mädchens aus meiner Klasse. Das Gelbe ist Ei, die Streifen getrockneter Seetang.

 

Viele hatten auch einfach Gesichter auf ihren Onigiri-Reisbällen, die kann man ganz einfach aus getrocknetem Seetang ausstechen. Manche Kinder waren selbst ganz fasziniert, eins meiner Mädels kam gar nicht darüber hinweg, dass ihr Essen in Form von Anpanman in ihrer Brotbüchse lag.

Wenn mein Mann und ich mal kleine Monster haben, werde ich ihnen sicher mal ein Spezial-Bentô machen, aber eigentlich bin ich für soetwas etwas zu faul, zumal ich handwerklich nicht sonderlich begabt bin. 😀

Aber da Kinder noch nicht geplant sind (‘Tschuldigung Papa! 😉 ) werde ich mich derzeit nur an den Bentôs der Kinder erfreuen. Das Auge isst eben doch mit.

Auf Tuchfühlung mit dem Bär.

Letzten Sonntag waren wir in 吉祥寺 (Kichijôji), und nach langem Herumgelaufe dort dann im Loft. Dort hatte sich eine kleine Menschenmenge eingefunden und der Grund stand auch bereit: くまモン (Kumamon)!

Kumamon ist das Maskottchen der Präfektur Kumamoto und ein Bär. Die meisten Präfekturen und Städte haben Maskottchen, mal mehr und mal minder erfolgreich – Kumamon ist sehr, wenn nicht sogar zu erfolgreich. Es gibt wohl Stimmen, wonach zu viele Leute Kumamon nicht mit der Präfektur Kumamoto verbinden sondern als eigenständigen Charakter sehen. Laut des offiziellen Steckbriefs arbeitet Kumamon übrigens als verbeamteter Abteilungsleiter im Sales Department.

Ich kenne Kumamon erst, seit mein Schwiegervater der Arbeit wegen in Kumamoto war und uns allen Souvenirs mitgebracht hat. Seit dem hängt ein Kumamon mit ständig staunend aufgerissenen Mund an meiner Kamera.

Leider war die Show als wir im Loft angekommen waren schon fast vorbei, und wir konnten nur noch beim Pantomime zusehen. Als Kumamon dann den Laden verlassen hatte und die Absperrungen abgebaut waren begann auch sofort der Ansturm auf die verschiedenen Kumamon-Artikel.

Weil mir das ein wenig zu heftig war, haben mein Mann und ich uns erst im Rest des Ladens umgesehen, um dann noch ein, zwei Dinge zu ergattern: Ein paar Socken und ein Handtuch. So kann ich mir wenigstens vormachen, dass es zumindest Dinge sind, die ich auch verwenden werde. 😉

Den Rest des Nachmittags war ich dann recht aufgedreht. Ich habe Kumamon gesehen! Kumamon! Mein Schwiegervater war übrigens ganz neidisch, als ich ihm das erzählt habe. 🙂

Kein Freitagseintrag diese Woche, denn wir sind ab morgen in Taipei! Woohoo!

あけましておめでとう! Frohes Neues!

Wir schlafen wahrscheinlich schon, weil wir gestern feiern waren, aber das hält mich nicht davon ab einen vorbereiteten Eintrag abzusenden.

Ich wünsche allen ein wunderschönes neues Jahr, mit ausschließlich guten Dingen! Auch dieses Jahr habe ich keine großen Vorsätze, nur zwei: Aktiver werden und Freunde finden. Aber das wird auch noch.

Bis dahin, wir sehen uns um Jahr 2012!

An das Brot.

Es gibt in Japan, wie auch in Deutschland, alles mit beliebten Charakteren verziert, was man verzieren könnte. Nun ist das japanische Kinderfernsehen aber noch viel anstrengender, besonders, weil ich ihm auf Arbeit immer wieder ausgesetzt bin.

Das reicht von kleinen Mädchen, die mit Hilfe von Magie und Kampfkunst Dämonen besiegen (Pretty Cure), über Juwelentiere mit Superkräften (Jewelpet), zu motorradfahrenden Superhelden in Insektenkostümen (Kamen Rider). Alles ganz schrecklich, alles auf Trinkflaschen, Lunchboxen, Handtüchern, Socken, Schuhen und allem anderen vertreten.

Aber es gibt jemanden, der all das übertrifft: Anpanman!

Anpanmans Kopf ist … ein Brot mit roter Bohnenpaste (An). Sein Erzfeind ist Baikinman (Bakterien-Mann), der Anpanman vernichten und die ganze Welt mit Keimen verseuchen will und dessen größte Schwäche Seife ist. Gegen ihn und seine Schergen muss Anpanman in quasi jeder Folge kämpfen.

Anpanman wurde hergestellt von Onkel Jam (Marmelade), und wird von Karêpanman (Curry-Brot-Mann), Shokupanman (Weißbrot-Mann), dem Hund Chîzu (Käse) und Meronpanna (Fräulein Melonenbrot) unterstützt. Wenn Anpanman geschwächt wird, wird ihm einfach ein neuer Kopf gebacken und alles ist wieder gut.

Die Idee ist dermaßen unglaublich, dass das bei kleinen Kindern natürlich anschlagen muss. Und so gibt es Anpanman Mais-Suppe, Anpanman Curry, Anpanman Windeln und alles mit dem Charakter drauf. Überall.

Wer weiß, was das für Auswirkungen auf unsere Jugend hat, aber immerhin ist er nicht depressiv, wie ein anderes bekanntes Brot. 😉