Der obligatorische Jahresrückblick. Teil 1.

Da ist er: Der letzte Tag des Jahres 2014. Wie schnell das doch schon wieder ging. Hier der kleine obligatorische Jahresrückblick mit dem besten aus 12 Monaten. Weil der Eintrag ziemlich lang wurde, habe ich ihn aufgeteilt.

Januar

IMGP0096Gleich nach Neujahr machten mein Mann und ich uns auf nach 神戸 (Kôbe). Insgesamt war es sehr nett, aber für drei Tage Urlaub ist die Stadt doch etwas klein.

Anlässlich unseres fünften Jahrestages aßen wir sogar Kobe-Rind, und was kann ich sagen – es ist besser als jedes andere Rindfleisch.

Reiseeinträge zu Kobe: Teil 1 (Nankinmachi und Hafen), Teil 2 (Abendessen und der Hafen bei Nacht), Teil 3 (Ijinkan), Teil 4 (Ikuta-Jinja und Kobe-Rind).

IMGP0119Außerdem war ich mit meiner Freundin Kathrin im Eulencafé. Eine ganz witzige Erfahrung, zuhause will ich so einen Federball dann aber doch nicht haben. Fazit: Mal ganz nett, aber wir werden wahrscheinlich nicht so oft hingehen.

Wir haben übrigens aufgehört in unser angestammtes Katzencafé zu gehen, weil es dort anfing schlecht zu riechen – immer ein Warnzeichen, dass da etwas nicht stimmt.

Februar

Im Februar schneite es dann wie verrückt, und nichts Spannendes passierte. Zum ersten Mal seit unserem Kennenlernen backte ich am Valentinstag für meinen Mann und er war so gerührt, dass er weinen musste. 😀

März

IMGP0691Im März war unser 3. Hochzeitstag, nach dem ich direkt das ewige Wohnrecht (永住権 Eijuken) beantragte.

Außerdem ging es in meinen bisher liebsten Urlaub: Nach Vietnam!

Nach Beantragung des Visums ging es für  vier Tage nach Da Nang und Hoi An, und was kann ich sagen – Vietnam ist wunderschön und wir würden beide unglaublich gern wieder hinfliegen und die Seele am Pool baumeln lassen.

Reiseinträge für Vietnam: Teil 1 (Da Nang), Teil 2 (Hoi An).

April

Im April wurde die Mehrwertsteuer von 5% auf 8% erhöht, was zu Preisanzeigen ohne Steuerangabe führte – unglaublich nervig.

IMGP0941Mit einer MeetUp-Gruppe fuhr ich nach 狭山 (Sayama) in 埼玉 (Saitama), der Heimat von Totoro. Neben einem Besuch in alten Gebäuden ging es auch durch die Landschaft und Wälder.

Nicht nur war der Ausflug super nett, ich habe auch viele Leute kennengelernt und mit einigen Freundschaft geschlossen. 😀 MeetUp war dieses Jahr sowieso der Retter meines Soziallebens. 😉

IMGP1061Mit derselben MeetUp-Gruppe, diesmal aber mit meinem Schwiegervater, ging es dann auch Ende des Monats zur Besichtigung der Wartungseinrichtigungen von JAL (Japan Airlines).

Ich liebe ja Maschinen und Geräte, es war also unglaublich cool. 😀 Obwohl die Führung eigentlich auf Kinder ausgelegt ist, sind die meisten Besucher Erwachsene. 😉

Außerdem war ich mit den Schwiegereltern künstliches Essen herstellen und stieg mit Freunden auf den 高尾山 (Takao-san; Berg Takao).

Juni

Im Juni war die Fußball-Weltmeisterschaft, die Japan natürlich mal wieder komplett in den Sand setzte. Vielleicht nächstes Mal.

2Außerdem verabschiedeten wir uns von dem 国立競技場 (Kokuritsu Kyôgijo; Olympiastadion), das in Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2020 ersetzt wird.

Anlässlich dessen flogen dann auch Blue Impulse, das Kunstflugteam der japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte, über das Stadion.

Weiter geht es im nächsten Eintrag. 🙂

Bloß nicht zu laut hämmern.

In Tokyo wird viel gebaut. Immer. Es ist keine Stadt, die oft alte Gebäude saniert und herausputzt. Hier wird abgerissen und neugebaut.

Derzeit entstehen auch in unserem Wohnort unzählige neue Appartments, natürlich alle zum Kauf. Los geht es bei etwa 37 Millionen Yen (ca. 253.000€).

Hier wird übrigens abgerissen.

Hier wird übrigens abgerissen.

An Baustellen findet man meist so eine nette Anzeige wie auf dem Foto links.

騒音 (Sô-on; Lärm) und 振動 (Shindô; Vibration) werden ständig gemessen und für alle sichtbar angezeigt.

Wahrscheinlich ist es, um Beschwerden wegen Lärmbelästigung vorzubeugen. Hier wird auch am Wochenende und in der Nacht gearbeitet um die Termine einzuhalten.

Vor allem in Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2020, die sich Japan natürlich absolut nicht leisten kann, werden haufenweise neue Gebäude errichtet.

Und anders als in Deutschland liegen Baustellen hier nicht ewig herum – Weswegen ein Projekt wie BER beinahe unvorstellbar ist.

(Warum keine Weihnachts- oder Neujahrseinträge? Weil nicht passiert! Neujahrsurlaub ist Gammelurlaub. 😉 )

Frohe Weihnachten.

IMG_0379Liebe Leser,

Wenn auch etwas verspätet, wünsche ich euch wunderschöne Weihnachten!

Wir haben dieses Jahr vorgefeiert, denn der 23.12. ist Feiertag (天皇の誕生日 Tennô no Tanjôbi; Geburtstag des Kaisers). Also haben wir Weihnachtskuchen gemacht, der uns etwas missraten ist, und so viel Knödel, Rotkraut und Hähnchen verschlungen, dass ich vor Übelkeit kaum schlafen konnte.

Wie so richtiges Weihnachten eben.

IMG_0395Nur die Geschenke gab es früher. Dieses Jahr bekam ich unter anderem: Ein paar neue Stiefeletten; einen großen Amazon.de-Gutschein; unglaublich viel Schokolade; Weihnachtsbaumschmuck; eine selbstgestickte Sherlock-Weihnachtskarte; generell ganz liebe Weihnachtskarten. 🙂

Ich muss zugeben, dass ich mich selbst dieses Weihnachten auch ziemlich beschenkt habe. Nicht nur ein Pinsel-Set von Laura Mercier hat seinen Weg in meinen Kosmetikschrank gefunden, sondern auch das Digital World Geschenkset von NARS. Aber hat irgendjemand schon mal zu viele Lippenstifte gehabt? 😉

Habt ihr eure Geschenke schon ausgepackt? Was gab’s so? Oder habt auch ihr euch selbst reichlich beschenkt? 😉

Genießt die Tage mit euerer Familie! 🙂

Kontoeröffnung.

Am Dienstag habe ich das erste Mal seit sechs Jahren ein neues Konto eröffnet. Banken in Japan sind teils etwas anders als in Deutschland, ein Konto zu eröffnen ist aber eigentlich ganz einfach. 🙂 Hier ein kurzer Eintrag für alle, die nach Japan kommen und ein Konto brauchen.

Zu welcher Bank sollte ich gehen?

Da es in Japan Geld kostet Geld von einer Bank zu einer anderen zu überweisen, wird euch wahrscheinlich euer Arbeitgeber versuchen vorzugeben, zu welcher Bank ihr gehen sollt. Mein erster Arbeitgeber wollte, dass ich zu 東京三菱UFJ (Tôkyô Mitsubishi UFJ) gehe, deswegen bin ich dort. Ansonsten: Schaut was in eurer Nähe oder in der Nähe eurer Arbeit ist. An den Geldautomaten anderer Banken Geld abzuheben kostet Gebühren!

Ich habe mich natürlich für's Quietschdesign entschieden

Ich habe mich natürlich für’s Quietschdesign entschieden

Was brauche ich, um ein Konto zu eröffnen?

① Irgendeine Art von Ausweis mit Namen und Adresse, bei den meisten 在留カード (Zairyû Card; Residence Card)

② はんこ (Hanko; Namensstempel), manchmal reicht auch die Unterschrift

Um meinen Namen mit Kanji nutzen zu können, musste ich außerdem ein Dokument mit ebendiesen Kanji vorzeigen, in meinem Fall meine Versicherungskarte.

Bei der ゆうちょ銀行 (Yûcho-Ginkô; Postsparbank) musste ich auf dem Antragsformular jediglich Namen, Adresse, Geburtsdatum und gewünschte Kontoform wählen. Außerdem darf man sich in Japan den PIN selbst aussuchen, er wird entweder im Antragsformular abgefragt oder man gibt ihn auf einem Pad ein. Der PIN kann oft im Nachhinein am Kontoautomaten geändert werden. Außerdem wollte man wissen, welcher Tätigkeit ich nachgehe, also ob ich Schülerin, Hausfrau, Angestellte, etc. bin.

Direkt in die Hand gedrückt bekommt man sein 通帳 (Tsûchô; Sparbuch), bis man die Cash Card zugesendet bekommt, dauert es ein wenig länger. Vorsicht: Mit Cash Cards kann man nicht im Laden bezahlen, sie sind nur zum Geldabheben gedacht. Debit-Karten gibt es auch, sie werden aber nicht automatisch ausgehändigt.

Und wie schaut’s mit einer Kreditkarte aus?

Das kommt leider ganz drauf an. Ich habe ohne Probleme eine Kreditkarte bekommen, aber die Anträge einiger Bekannter wurden immer und immer wieder abgelehnt. Man kann es natürlich immer versuchen.

An sich ist es wirklich nicht großartig kompliziert. Ich wurde übrigens damals erst mal damit abgekanzelt, dass man erst nach einem halben Jahr in Japan ein Konto eröffnen könnte – totaler Stuss. Dass ihr erst ein in Japan gültiges Ausweisdokument braucht, ist klar, aber das bekommt man inzwischen ja bei der Einreise nach Japan. 🙂

Alles ganz simpel, also keine Sorge! 😀