Saitama-Kinder-Zoo.

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Das neue Jahr hat begonnen, es wird langsam aber sicher kälter. Was tun Japaner gegen die Kälte? Sie gehen in heiße Quellen, Onsen. Es gibt auch einige Tiere, die Onsen mögen, zum Beispiel die Affen in Nagano. Dass auch meine gemütstechnisch am nächsten Verwandten, Capybaras, in warmes Wasser steigen habe ich erst dieses Jahr erfahren. Sehen kann man das hier in der Gegend entweder im Kakteen-Park Izu (伊豆シャボテン公園) oder im viel näher gelegenen Kinder-Tier-Natur-Park von Saitama (埼玉県こども動物自然公園). Es ging also nach Saitama.

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Weil wir recht früh losfuhren um nicht in irgendwelchen Staus stecken zu bleiben, waren wir pünktlich zur Parkeröffnung da und machten uns schnurstracks auf den Weg um die Capybaras zu besichtigen. Die waren auch da, sogar mit Babys – nur war in der Badewanne kein heißes Wasser. Nach kurzer Recherche im Internet stellten wir fest, dass die Capybaras erst um drei Uhr ins Wasser steigen – und so lange wollten wir dann doch nicht warten.

Der Park selbst ist ziemlich groß und hat einige, vor allem für japanische Verhältnisse, recht große Gehege, durch die man teils auch laufen kann. Nach den Rehen mussten wir richtig suchen, für sie ist ein Stück Wald abgesperrt auf das man von einer Brücke heruntersehen kann. Insgesamt gibt es nicht allzu viele Tiere, was ich gut finde. So besteht zwischen den Gehegen oft ein großer Abstand, und die Kinder können sich austoben.

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Insgesamt gibt es vor allem für Kinder viel zu entdecken, mit für sie spannenden Informationen (“Wie oft muss ein Faultier auf Toilette?”), Ecken in denen sie sich etwa selbst im “vom Baum hängen” ausprobieren können und über den Tag verteilten Events. Für 510Yen (fast 4€) Eintritt für Erwachsene wird viel geboten und es ist auch nicht halb so anstrengend wie zum Beispiel der Zoo in Ueno. Wer braucht schon Löwen in winzigen Gehegen, wenn er Kängurus beim Sonnenbaden zuschauen kann?

Nur schade, dass wir den Capybaras nicht beim Baden zuschauen konnten.


Pack die Badehose ein: 大江戸温泉物語

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Am Montag war der letzte Tag unseres Neujahrsurlaubs. Um nicht einfach nur zuhause rumzuhängen, musste ein Plan her. Was geht immer? 温泉 (Onsen; heiße Quellen). Hach, heißes Quellwasser für unsere gewölbten Bäuche… Dummerweise fahren die meisten über die Feiertage nach Hause zu ihren Eltern und Großeltern und kommen dann an den letzten Tagen des Neujahrs wieder zurück. Das Ergebnis sind volle Straßen und viele Unfälle, also konnten wir nicht zu unseren liebsten Quellen fahren. 🙁

Zum Glück gibt es aber auch in der Nähe etwas, was wir uns schon länger mal anschauen wollten: Das 大江戸温泉物語 浦安万華 (Ôedo-Onsen-Monogatari Urayasu Mangekyô) ist ein… Spaßbad? Vielleicht?

Es besteht aus verschiedenen “Zonen”: Einem Indoor-Onsen, einem Outdoor-Onsen und einem Bereich in dem man Badeanzug oder Badehose trägt! 🙂 Während die Onsen nach Geschlechtern getrennt sind, darf man in der Badeanzugszone nämlich gemischt im Wasser planschen. Ich finde das hervorragend, mir wird ganz allein im Onsen nämlich immer etwas langweilig.

Bis auf eine Wasserstelle kommt das Wasser nicht von einer Quelle, sondern aus der Leitung, im Sommer ist das Wasser dementsprechend also kalt. Trotzdem ist es wie ein Onsen gestaltet, mit höchstens knietiefem Wasser und mehr im Wasser sitzen als darin schwimmen. Man kann sich mehr herausnehmen als in einem Onsen, was viele Familien mit Kindern lockt. Ein Schwimmbad-Onsen-Hybrid. 😉

Tatsächlich wurde es ziemlich schnell ziemlich voll, ein Glück, dass wir gleich morgens um elf gekommen waren.

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Wenn es sich ausgebadet hat, kann man in an die Edo-Zeit (江戸時代 Edo-jidai) angelehten Restaurants gehen, Souvenirs kaufen, Spiele spielen oder sich auch die Zukunft vorhersagen lassen.

Ich fand es ganz nett, die Anlage ist wirklich groß und es hat riesigen Spaß gemacht mit meinem Mann zusammen im Wasser rumzualbern. 🙂 Natürlich ist es keine superentspannende Angelegenheit und schon gar nicht mit einem “richtigen” Onsen zu vergleichen, aber es ist nah dran und nicht übermäßig teuer. 🙂 Vor allem mit Kindern kann man dort sicher einen netten Tag verbringen.

Wir werden wahrscheinlich weiterhin in weiter entfernte Onsen fahren, aber für zwischendurch, warum nicht? 🙂

Ôedo-Onsen-Monogatari gibt es übrigens im ganzen Land, eine Karte findet ihr hier.

Reiseplanung: Kyûshû, vier Präfekturen.

Mein Mann kündigt demnächst. Einen neuen Job hat er schon gefunden, in einem Bezirksamt. Er hat noch 28 bezahlte Urlaubstage übrig, und nicht weil er sich nicht freinehmen wollte… Ich werde also einen Monat einen Hausmann zuhause haben. Mal schauen wie das läuft. 😉 Wir haben beschlossen die Zeit auch zu nutzen, um in den Urlaub zu fahren. Weil mein Mann sich eh freinimmt, kann uns diesmal nichts dazwischenkommen. 😀

Tatsächlich haben wir schon gebucht, die Strecke seht ihr auf dem Bild unten:

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① Wir fliegen von Tokyo nach 長崎 (Nagasaki). Dort verbringen wir einen Tag, schauen uns die Stadt an und übernachten in einem netten Hotel.
② Am Vormittag des nächsten Tages nehmen wir die Bahn bis 吉野ヶ里 (Yoshinogari) in 佐賀県 (Saga-ken; der Präfektur Saga). Eigentlich würden wir gern noch woanders hinfahren, aber das ist mit der Verkehrsanbindung und unserem Zeitplan eher kompliziert.
③ Dann geht es weiter nach 福岡 (Fukuoka), wo wir einen Nachmittag und einen Vormittag verbringen werden.
④ Am Nachmittag des dritten Tages geht es mit der Bahn ゆふいんの森 (Yufuin no Mori) nach 由布院 (Yufuin) in 大分県 (Ôita-ken; der Präfektur Oita). Übernachtet wird in der Stadt Oita.
⑤ Für den letzten Tag werden wir ein Auto mieten und unter anderem nach 別府 (Beppu) und zu einem etwas abgelegenen Onsen fahren, bis wir schlussendlich vom Flughafen Oita aus wieder zurück nach Tokyo fliegen.

Vier Tage, vier Präfekturen die ich noch nicht gesehen habe. 😀 Ganz besonders freue ich mich auf Nagasaki. Während das ganze Land vom Ausland abgeschottet war, wurde in Nagasaki Handel betrieben, was sich wohl auf Architektur und Kultur niederschlägt. Ich fand ja schon die westlichen Häuser im 異人館 (Ijinkan) in Kobe super hübsch.

Was habt ihr für Reisepläne für 2016? 🙂

Neujahr 2016.

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Für uns ist Silvester nichts Besonderes. Es gibt auch in Japan Leute, die in das neue Jahr hineinfeiern oder auf die 108 Gongschläge am Tempel warten. Wir hingegen schlafen. Dafür haben wir aber am ersten Januar immer viel zu tun.

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Dieses Jahr ging es zuerst zum Fluss, um den ersten Sonnenaufgang zu sehen. Nun ist es am Fluss natürlich eher windig, wir zitterten also zwanzig Minuten vor uns hin bevor wir Sonnenstrahlen sahen. Wir leben leider am falschen Ort um die Sonne hinter dem Fuji aufsteigen zu sehen. 🙁

Weiter ging es zum traditionellen Frühstück bei den Schwiegereltern. Zu Neujahr isst man お節料理 (Osechiryôri) und お雑煮 (Ozôni). Meine Schwiegermutter kauft Osechi zwar, aber die Ozôni-Suppe ist selbstgemacht. 🙂 Das Essen ist sehr reichhaltig, da lohnt es sich für den nächsten Programmpunkt bis zum nächsten Tempel oder Schrein zu laufen.

“Unser” Tempel liegt auf einem Berg, da trainiert man sich die ein oder andere Kalorie direkt wieder ab. 😉 Nach dem Beten liefen wir wieder zu den Schwiegereltern um uns aufzuwärmen.

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Wie jedes Jahr ging es auch diesmal wieder einkaufen. Mein Schwiegervater hat am 1. Januar Geburtstag und sucht sich jedes Jahr im Neujahrs-Sale etwas aus. 🙂 Ich habe dieses Jahr übrigens bisher noch nichts gekauft, irgendwie ist die Mode derzeit nicht so spannend – ganz praktisch, so spare ich Geld. 😉

Den Abend verbrachten wir bei den Großeltern meines Mannes, diesmal sogar komplett ohne den Fernseher anzumachen. 🙂 Natürlich gab es wieder viel zu viel zu essen, aber ich habe diesmal auf meinen Magen gehört und die “Hast du keinen Hunger?!”-Rufe meiner Schwiegergroßmutter ignoriert, schließlich will ich nicht nächste Woche auf Arbeit durch die Gänge rollen.

Es war also wieder ganz entspannt, ohne Feuerwerk oder Lärm. Eigentlich ganz nett, auch wenn ich natürlich auch deutsches Silvester gern mag. 🙂

Wie war euer Rutsch ins neue Jahr?