Der Sommer kommt.

Heute musste ich nach Tokyo reinfahren, um für meinen Mann an seiner alten Uni Dokumente zu besorgen. Von meinem Arbeitsplatz aus dauert es bis dorthin über eine Stunde, ich saß also lange in der Bahn. Zwischendurch schlief ich immer mal wieder ein, dafür sind die tokyoter Bahnen unglaublich gut geeignet. Ich könnte da stundenlang drin schlafen.

Auf jeden Fall erwachte ich dann aber, und musste feststellen, dass ich Gänsehaut hatte. Die haben die Klimaanlagen schon wieder auf kalt gestellt! Dabei war es heute gar nicht heiß! Dabei war die Bahn nicht mal voll! Das lässt mich auch für diesen Sommer nichts Gutes ahnen. Während man draußen schwitzt, befindet man sich in der Bahn plötzlich im Kühlschrank. In Geschäften und allem mit Dach und Kliamanlage übrigens auch. Ein bisschen wäre ja angenehm, aber gleich bei 22°C runterzukühlen ist dann doch ein wenig übertrieben.

Ich kaufe mir dann schon mal Erkältungsmedizin.

Bye-Bye.

Gestern war traurig, denn die japanische Erzieherin meiner Gruppe hatte ihren letzten Arbeitstag.

Wir haben seit letztem September zusammen gearbeitet, und jeden Tag fünf Stunden miteinander verbracht. Richtige Freundinnen* sind wir zwar nicht geworden, aber manchmal wird auch erst mit einem Verlust klar, wie sehr man jemanden schätzt. Das klang jetzt dramatischer, als es ist. 😉 Als sie heute nicht da war, war das trotzdem unglaublich komisch.

* wir mögen uns sehr, aber wir haben uns noch nie außerhalb der Arbeit getroffen. Das meinte ich.

Als Abschiedsgeschenk habe ich ihr Schokolade (Ritter Sport Minis und Lindt Erdbeer-Schokolade) geschenkt, von ihr gab es für alle niedliche Socken und eine kleine Abschiedskarte. Wir sind schließlich ein ziemlicher Mädelsverein (zwei Herren gegen zehn Damen), da passt das.

Heute war dann natürlich auch gleich die Hölle los, mit zwei fehlenden Erzieherinnen und einer fehlenden Englischlehrerin, verspäteten Bahnen und dem generellen Wahnsinn. Ein Glück ist jetzt erstmal ein langes Wochenende…

Diesmal sind’s die Augen.

Seit letztem Dienstag hatte ich rote Augen. Das ist in sofern beachtlich, dass meine Augen widerstandsfähig sind und eigentlich nie rot werden.

Am Sonntag hatte ich dann genug, und auch ein wenig Sorge, und begab mich zum Augenarzt, der glücklicherweise am Sonntag Vormittag geöffnet hat. Dort wurden meine Augen mit Luft bepustet, meine Augenlider hochgeklappt (bäh) und festgestellt, dass es wahrscheinlich eine allergische Reaktion auf irgendetwas ist. Große Klasse.

Augentropfen habe ich natürlich auch bekommen, gleich drei verschiedene. Manchmal habe ich das Gefühl, dass in Japan mehr verschiedene Medizin ausgegeben wird als in Deutschland…

Auf jeden Fall jetzt jeden Tag vier Mal drei verschiedene Augentropfen, mit jeweils fünf-minütigem Abstand. So macht das doch Spaß!

(Und jetzt gehe ich zum Handy-Laden, in der Hoffnung, dass die mir mein Bluetooth reparieren können – das will seit gestern nämlich plötzlich gar nichts mehr.)

Nichts passiert. Nichts.

Die Reise ist bezahlt. Wir fliegen also nach Hokkaidô! Das ist das erste Mal seit letzten Sommer, dass wir ganz alleine irgendwo hinfahren. Na ob wir uns da nicht an die Gurgel gehen…

Ansonsten passiert hier nicht so viel.

Am Sonntag waren wir mit den Schwiegereltern am Fluss grillen. Ich muss zugeben, dass ich dem Fleisch nach japanischem* Geschmack, nämlich mit viel Fett, nicht viel abgewinnen kann. Wie man davon viel verspeisen kann ist mir ein absolutes Rätsel. Zum Glück hatten wir auch Salat dabei.

* das bezieht sich ausschließlich auf meine Bekannten und meine Familie.

Am Fußweg am Fluss entlang stehen auch viele Kirschbäume, die am Sonntag teils noch blühten. Die meisten Blütenblätter waren aber schon heruntergeweht worden. Teils sind große Flächen ganz weiß davon. Inzwischen blüht es sicher nicht mehr so schön, aber nächstes Jahr gibt’s ja wieder die Kirschblüte!

Aber vorher muss ich zu den Feuerwerken im Sommer! Bisher war ich noch nie bei einem. 2008 war ich grad erst in Japan angekommen, 2009 war ich vorher schon wieder in Deutschland. 2010 war ich zur Regenzeit zu Besuch und 2011 waren die meisten Feuerwerke wegen des Erdbebens im März gestrichen worden. Dieses Jahr dann, endlich!