Heute sind mein Mann und ich seit 2 Jahren verheiratet. Laut ihm fühlt es sich an, als wären es schon mindestens fünf Jahre.
Am 14.3.2011, drei Tage nach dem Beben, haben wir im Town Office unsere Eheanmeldung (婚姻届; Kon’intodoke) abgegeben und waren innerhalb von zehn oder zwanzig Minuten verheiratet. Davon gibt es auch ein ziemlich cooles Foto, was ich aber nicht auffinden kann*.
* Papa, das mit dem japanischen Standesbeamten, hast du das irgendwo?
Im Oktober wurde dann in einem kleinen Tempel geheiratet, alle Beiträge zur japanischen Hochzeit findet man hier. Die Zeremonie war ziemlich lang, und vor der Hochzeit hatten wir uns etwas gesträubt, aber irgendwie haben wir uns danach mehr verheiratet gefühlt. Und ich weiß jetzt, wie sich im Korsett eingeschnürte Frauen von anno dazumal gefühlt haben müssen, denn der Hochzeitskimono verursachte Schmerzen.
Im folgenden März flogen wir nach Berlin, um auch dort zu heiraten. Zeitlich versetzt, aber besser spät als nie. Außerdem, mit dem hübschesten Kleid aller Zeiten! Das musste ich natürlich dringend mit nach Japan nehmen, wo es jetzt in einem Schrank herumliegt – denn wann trägt man schon ein riesiges weißes Kleid, außer bei der eigenen Hochzeit?
Bei der deutschen Hochzeit waren natürlich viele Freunde von mir und auch die ganze Familie, es war vom Gefühl her allein deswegen schon ganz anders als die japanische Hochzeit. Wundertoll, natürlich, aber ganz anders.
Zwei Jahre. Zwei Jahre, die sich gleichzeitig länger und kürzer anfühlen. Zwei Jahre, in denen ich mehr gereist bin als wahrscheinlich in den zehn Jahren davor. Zwei Jahre mit Nah- statt Fernbeziehung. Schön ist’s. 🙂